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1-2012

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Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

Elektroinstallation

Elektroinstallation Planung und Ausführung der Installation von Kommunikationsanlagen Die moderne Installationstechnik zeichnet sich durch verschiedene Teilgebiete aus, wobei die Kommunikationstechnik besonders schnell herangewachsen ist und eine beachtliche Komplexität erreicht hat. EMV-Inhalt der DIN EN 50174-2 • Planung in Abhängigkeit von Anwendung, Umgebung sowie Infrastruktur des Gebäudes • Installationsregeln für Kupferkabel und LWL • Anforderungen an einen zufriedenstellenden Betrieb der Verkabelung • Praktiken und Prozeduren zur Sicherstellung der gestellten Anforderungen an die Verkabelung • Vermeidung des TN-C-Systems Das spiegelt sich auch bei den Vorschriften wider. So wurden mit Ausgabe September 2011 die Normen der Reihen DIN EN 50173 und DIN EN 50174 (VDE 0800-174) neu veröffentlicht. In die DIN-Normen wurden die kürzlich von Cenelec verabschiedeten Änderungen anwenderfreundlich eingearbeitet (konsolidiert) und gekennzeichnet. Wichtig für die Planung ist die Reihe DIN EN 50173 Informationstechnik – Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen. Die DIN EN 50173-1:2011-09 enthält die allgemein gültigen Festlegungen zu den primären und sekundären Teilsystemen der Verkabelung sowie die übertragungstechnisch relevanten Spezifikationen der Übertragungsstreckenklassen und dazugehörigen Komponentenkategorien für Kabel, Steckverbinder und Anschlussschnüre der Endgeräte. Als wesentliche Neuerung kann man die Anforderungen für die Komponentenkategorien 6A und 7A ansehen. Weitere Änderungen betreffen z.B. die Modifikation der Kommunikationsanlagen in Wohngebäuden Kommunikationsanlagen in Wohngebäuden haben sich bezüglich der Anforderungen in den letzten Jahren rapide geändert. So hat neben der hausinternen Kommunikation die Telekommunikation (Anschluss an das Telefonnetz) die Anforderungen an die Hausinfrastruktur stark beeinflusst. Damit TV, Radio, Internet, Fax und Telefon problemlos nutzbar sind, empfiehlt die Initiative Elektro+ je nach HEA- Ausstattungswert für jedes Zimmer ein Elektroinstallationsrohr für Internet, Fax und Telefon sowie ein weiteres Elektroinstallationsrohr für TV und Radio. Die Elektroinstallationsrohre ermöglichen ggf. die einfache Nachrüstung für zukünftige Multimedia-Anwendungen. Anforderungen an die Einfügedämpfung von koaxialen Übertragungsstrecken sowie der Übertragungsstrecke der Klasse OF-100 für Lichtwellenleiter, das Steckgesicht für zwei Lichtwellenleiter wie auch für zwölf und 24 Fasern oder die Prüfanforderungen an das mechanische und das umgebungsrelevante Leistungsvermögen von Verbindungstechnik. DIN EN 50713-2:2011-09 enthält die Festlegungen zum tertiären (horizontalen) Teilsystem der Verkabelung sowie die Anforderungen an den sogenannten informationstechnischen Anschluss am Arbeitsplatz in Bürogebäuden sowie Gebäude mit gemischter Nutzung. Neben der Berücksichtigung der neuen Übertragungsstreckenklassen EA und FA sowie der zugehörigen Komponentenkategorien 6A und 7A sind Anforderungen für Mehrmoden-Lichtwellenleiter der Kategorie OM4 und Einmoden-Lichtwellenleiter der Kategorie OS2 enthalten. DIN EN 50173-3:2011-09 enthält die besonderen Festlegungen anwendungsneutraler Kommunikationskabelanlagen an industriell genutzten Standorten. DIN EN 50173-4:2011-09 enthält diejenigen Festlegungen anwendungsneutraler Kommunikationskabelanlagen, die in Wohnungen (Ein- und Mehrfamilienhäusern) sowie Gebäude mit gemischter Nutzung anzuwenden sind. Dabei wird berücksichtigt, dass in Wohnungen meist vielfältige Netzanwendungen unterstützt werden sollen, wie Informations- und Kommunikationstechnik, Rundfunk- und Kommunikationstechnik sowie Steuerung, Regelung und Kommunikation. Dabei wird das Teilsystem der Wohnungsverkabelung eingeführt. Neben der sternförmigen Struktur sind andere Ausprägungen möglich, wie Bus, Abzweig oder geschlossene Schleife. Dazu wird eine eigene Verkabelungsstruktur definiert. DIN EN 50173-5:2011-09 betrifft Rechenzentren. Wichtig für das Elektrohandwerk ist die Reihe DIN EN 50174 (VDE 0800-174) Informationstechnik – Installation von Kommunikationsverkabelung. Denn diese Normen legen Anforderungen an die Spezifikationsphase, die Planungsphase, die Realisierungsphase sowie die Betriebsphase von informationstechnischen Verkabelungen fest, die sowohl für anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen (s. Normen der Reihe DIN EN 50173) als auch anwendungsspezifische Kommunikationskabelanlagen (s. z.B. Normen der Reihe DIN EN 50098) gelten. Es handelt sich um: 6 Haus + Elektronik 1/2012

Elektroinstallation • Teil 1: Installationsspezifikation und Qualitätssicherung und • Teil 2: Installationsplanung und Installationspraktiken in Gebäuden. Diese Teile betreffen in erster Linie die Praxis der Installation von informationstechnischen Anlagen, während für deren Planung noch zusätzliche Normen, wie die oben vorgestellte DIN EN 50173 oder die DIN EN 50098-1/2 Informationstechnische Verkabelung von Gebäudekomplexen, herangezogen werden müssen. Der Teil 1 DIN EN 50174-1 (VDE 0800-174-1):2011-09 Installationsspezifikation und Qualitätssicherung enthält Festlegungen, die während der Spezifikationsphase und im Betrieb einer Kommunikationskabelanlage einzuhalten sind. Diese Norm wendet sich hauptsächlich an Planer und Errichter informationstechnischer Verkabelungen, sodass sich insbesondere das Elektroinstallateurhandwerk angesprochen fühlen wird. Allerdings ist Teil 1 bereits vor Beginn der Installationsarbeiten zu beachten, auch wenn er für alle folgenden Abläufe bis hin zur Inbetriebnahme Bedeutung hat. Der Teil 2 DIN EN 50174-2 (VDE 0800-174-2):2011-09 Installationsplanung und Installationspraktiken in Gebäuden enthält Vorschriften zur Planungs- und besonders zur praktischen Installationsphase einer Kommunikationskabelanlage in Gebäuden. Die Norm DIN EN 50174-1 legt Anforderungen für folgende Aspekte der informationstechnischen Verkabelung fest: • Spezifikation der Installation, der Dokumentation und der Verfahren für die Qualitätssicherung • Dokumentation und Verwaltung • Betrieb und Wartung Gegenüber DIN EN 50174-1 (VDE 0800-174-1):2009-09 sind folgende Änderungen zu verzeichnen: a) Aufnahme des normativen Anhang E über Stichprobenpläne und Ergebnisse im Toleranzbereich b) vereinfachte Anforderungen für die Verwaltung (Abschnitt 4.5.2) c) Vereinfachung des Komplexitätsgrades der Installation und im Betrieb (Abschnitt 6.2) d) vereinfachte Mindestanforderungen für technische Spezifikationen und Qualitätspläne (Anhang A) e) technische und redaktionelle Änderungen in den Abschnitten 4 und 5 Wenn es um die informationstechnische Verkabelung von Gebäudekomplexen geht, dann enthält diese Norm grundsätzliche Festlegungen. Sie betrifft Datennetzwerke nach Kategorie 5, 5 oder 7 genau wie anwendungsneutrale Kommunikationsanlagen nach DIN EN 50173 zur Nutzung verschiedenster Dienste von Sprache bis Bewegtbild und sie ist in einfachen Wohnhäusern ebenso anzuwenden wie in gewerblich genutzten Gebäudekomplexen. Die Norm DIN EN 50174-2 enthält Festlegungen zur Planungs- und Installationsphase einer Kommunikationskabelanlage in Gebäuden. Dies beinhaltet auch • Vorschriften zu Trennabständen zwischen metallener informationstechnischer Verkabelung und Stromversorgungsleitungen, • Angaben zu Stromverteilungsanlagen und Blitzschutz sowie • Hinweise zur elektromagnetischen Verträglichkeit einschließlich einer Zusammenstellung, die alle eventuell zu berücksichtigenden EMV-relevanten Gesichtspunkte erfasst. So darf der Trennabstand nur in einem massiven metallenen Kabelkanal null betragen. Bezüglich Stromverteilung/Blitzschutz wird auf die DIN EN 50310 Anwendung von Maßnahmen für Erdung und Potentialausgleich in Gebäuden und Einrichtungen der Informationstechnik hingewiesen. Bezüglich EMV ist die Vorschrift recht detailliert. Gegenüber der DIN EN 50174-2 (VDE 0800-2-174):2009-09 wurden folgende Änderungen vorgenommen: • Kabelwege, Kabel, Schränke/Rahmen/Gestelle, Halterungen und Anschlusspunkte für minimale EMV und vorschriftgemäße Trennung wählen • Kabelwege zugänglich gestalten • Übergabepunkte in vor Feuchtigkeit geschützte Bereiche legen • Schränke, Rahmen und Gestelle so aufstellen, dass später Messungen möglich sind • Schränke, Rahmen und Gestelle so aufstellen, dass Erweiterungen/Ausbauten möglich sind • Komponenten ohne Kabel sollten nachträglich ohne wesentliche Unterbrechungen einfügbar sein Kabelwege müssen a) neu Abschnitt 10 mit besonderen Anforderungen für die Installation der Verkabelung in Wohnungen b) neu Abschnitt 11 mit besonderen Anforderungen für die Installation der Verkabelung in Rechenzentren c) Aufnahme von Anforderungen für Übergaberäume in Büro- und Industriegebäuden d) technische und redaktionelle Änderungen in den Abschnitten 4, 5, 6 und 7 Hinweise für die Planung • zugänglich sein und die Installation, Instandsetzung und Instandhaltung ohne Gefahren für Personen ermöglichen, • die installierte Verkabelung schützen, • ausreichend Raum für Überlängen oder Vorratslängen bieten unddie kleinstmöglichen Biegeradien ermöglichen. Im Einzelnen geht es um Kabelwege, die grundsätzlich „zugänglich“ sein müssen, um die Installation unter EMV- Gesichtspunkten, um die Installation von geschirmten Leitungen, um Stromverteilungsanlagen und Blitzschutz, um den gemeinsamen Potentialausgleich sowie die Wechselstrom- Verteilungsanlage. Zeichnungen und Tabellen erleichtern die Umsetzung in die Praxis. FS Strukturierte Verkabelung – was ist das? Mit dem Einzug schneller Datenverbindungen wie Ethernet und der Frage der Belegung von Netzwerkkabeln gewann der Begriff „strukturierte Verkabelung“ an Bedeutung. Denn die Verlegung innerhalb oder auch zwischen Gebäuden an einem Standort stellt unterschiedliche Anforderungen an die dort eingesetzten Kabel. Die strukturierte Verkabelung gliedert sich in drei Bereiche: • Als Primärbereich bezeichnet man die Verkabelung zwischen einzelnen Gebäuden sowie innerhalb von Gebäuden unter mehreren Gebäudehauptverteilern. Auch die Anbindung an Standortverteiler zählt dazu. • Als Sekundärbereich bezeichnet man die Verkabelung zwischen den Stockwerken, innerhalb der Stockwerke und auch zwischen mehreren Etagenverteilern. Man spricht auch von vertikaler Verkabelung. • Unter Tertiärverkabelung versteht man die Verkabelung von den Etagenverteilern zu den Endgeräten. Hier sind passive Koppelelemente mit eingeschlossen. Man spricht auch von horizontaler Verkabelung. Entscheidend in allen drei Bereichen ist natürlich die Auswahl der Kabel. Eine weiterführende Darstellung findet sich auf www.it-wollweber.de/verkabelung.pdf. Haus + Elektronik 1/2012 7

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