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1-2019

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Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

Streaming Streaming ist

Streaming Streaming ist etabliert und fit für die Zukunft Rund 80% der deutschen Internetnutzer ab 14 Jahren schauen Filme, TV-Sendungen oder andere Videos als Stream im Internet, auch das Musik-Streaming erfreut sich hoher Beliebtheit. Genutzt werden vor allem Webseiten und Mediatheken der TV-Sender, bei denen bereits im Fernsehen gezeigte Sendungen abrufbar sind. Bild 2: Videostreaming in Deutschland Bild 1: Zwei von fünf Internetnutzern streamen Filme und Serien Man kann fast sagen: Fernsehen heißt jetzt Streaming. Worauf beruht der Siegeszug? Ganz einfach, beim Streaming werden Fernsehbeiträge, Filme, Serien oder Musiktitel orts- und zeitunabhängig konsumiert. Denn Streaming-Dienste gestatten es jedem Nutzer, selbst zu entscheiden, wann, wo und wie er sich die medialen Inhalte anschauen bzw. anhören möchte. Filme und Serien auf Abruf Das traditionelle Fernsehen wird also immer unbeliebter. Bild- und Tonkonsumenten von heute möchten auf einen Klick schauen, wonach ihnen gerade ist, feste Sendezeiten sind ihnen ein Dorn im Auge. Kann das TV-Gerät mit dem Internet verbunden werden, dann sind TV-Sendungen sowohl live als auch als Video-on-Demand-Angebote wie Mediatheken verfügbar. Bemerkenswert ist der Nutzeranstieg bei diesen speziellen Videoportalen, die Filme und Serien auf Abruf anbieten: Rund ein Viertel der Streaming-Fans nutzt solche On-Demand-Portale, die in der Regel kostenpflichtig sind, Tendenz steigend. Beispiele für On-Demand-Portale: Amazon Video, Apple iTunes, Google Play, Maxdome, Netflix, Sky Go und Watchever. Diese Portale sind sich ihrer wachsenden Marktstellung bewusst und versuchen, in neue Gefilde zu expandieren. Das sieht so aus, dass einige von ihnen nicht länger nur Anbieter sind, sondern auch eigene Filme, Serien oder Dokumentationen produzieren. Diese Medienvielfalt wird von den Nutzern positiv aufgenommen. Sie zahlen entweder für einzelne Videos oder haben ein Abonnement für unbegrenzten Zugriff auf das Online-Videoarchiv ihres Anbieters. Bild 1 zeigt es: Zwei von fünf Internetnutzern streamen Filme und Serien über kostenpflichtige On-Demand- Portale wie Amazon oder Netflix, Sky Ticket oder Maxdome. Mit dem TV-Stream Programme online schauen Es sieht ganz danach aus: Filme, TV-Beiträge oder andere Videos als Stream im Internet – das wird die Zukunft des Fernsehens sein. Dabei werden die Inhalte per Internet übertragen und gleichzeitig wiedergegeben. Im Gegensatz zum etablierten Download wird die Videodatei nicht dauerhaft gespeichert, sondern nur zwischengespeichert (gepuffert, um Fehlerkorrekturen genügend Zeit zu geben, sodass der Ablauf weiterhin flüssig ist). Zuschauer müssen nicht warten, bis der komplette Film geladen ist, die Verzögerungszeit zwischen Sender und Empfänger ist gering. Video-Streaming ist vor allem bei den Jüngeren beliebt, die naturgemäß technischen Innovationen aufgeschlossener gegenüberstehen. Jugendliche sind es vor allem auch, die mobil Streaming-Inhalte konsumieren. Der kommende Mobilfunkstandard 5G wird dies noch fördern. 16 Haus und Elektronik 1/2019

Streaming Bild 3: Der Umsatz erreichte in Deutschland jetzt eine Milliarde Euro Ein neues Phänomen ist hier das sogenannte Binge-Watching, worunter das Anschauen mehrerer Folgen einer Serie hintereinander zu verstehen ist. Sogar senderübergreifende Kooperationen kann man nun beobachten, so bieten öffentlich-rechtliche Sender Inhalte, die ausschließlich online verfügbar sind. Und auch die Älteren nutzen die Angebote immer mehr. In der Generation 65+ ruft jeder fünfte Internetnutzer Spielfilme und Serien über kostenpflichtige Video-Streaming-Dienste ab, 2016 waren es erst 8%, 2017 13%. Der technische Hintergrund Streaming darf man nicht mit Connected TV verwechseln. Connected TV meint über einen schnellen Zugang mit dem Internet verbundenes TV, oftmals auch als Bestandteil der Heimvernetzung. Connected TV ist somit ein Synonym für Smart-TV oder Hybrid-TV. Streaming hingegen meint die Versorgung mit Video und Audio über spezielle Servers mit ein wenig Unterstützung von einem Web-Server. Dieser speichert eine Web-Seite, über die man den Streaming-Server aufrufen und von diesem die gewünschten Video- oder Audioprogramme abrufen kann. Der Streaming-Server sendet diese dann direkt auf den eigenen Computer. Die Inhalte werden per Internet übertragen und praktisch gleichzeitig wiedergegeben. Der ganze Ablauf ist natürlich genau in einem Protokoll geregelt. Die etablierten Protokolle wie das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) für Web-Seiten oder das Transmission Control Protocol (TCP) oder das File Transfer Protocol (FTP), die Daten in Päckchen (Packets) zerteilen, eignen sich nicht. Sie sind zu langsam. Streaming nutzt Protokolle, welche die Datenübertragung in Echtzeit bewerkstelligen: • Real-Time Transfer Protocol (RTP) • Real-Time Streaming Protocol (RTSP) • Real-Time Transport Control Protocol (RTCP) Sie behindern die anderen Web-Protokolle nicht. Streaming ist nicht gleich Streaming Beim Streaming hat man folgende Wahlmöglichkeiten: • live oder on-demand Live-Übertragungen benötigen etwas extra Equipment, im Wesentlichen einen Computer, welcher den Datenstrom entsprechend aufbereiten kann oder einen Satelliten-Uplink zu einer Firma, welche dies vermag. Beim üblichen On-Demand-Betrieb ist dies nicht erforderlich. • unicast oder multicast In einem Unicast-Stream erhält jeder Zuschauer seinen eigenen Datenstrom. In einem Multicast-Stream wird ein Datenstrom in einem Router kopiert und zu mehreren Zuschauern gesendet. Unicast-Streams erfordern mehr Prozessorleistung und Bandbreite. Folgende Abkürzungen sollte man kennen: Bild 4: Netflix weiter auf Wachstumskurs Haus und Elektronik 1/2019 17

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