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12-2016

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Editorial Stuart

Editorial Stuart Cording, Technical Marketing Manager bei der iSYSTEM AG Rückrufaktionen durch Testing reduzieren Aus den Nachrichten oder im täglichen Leben, wird man immer wieder mit Rückrufaktionen konfrontiert. Auf der einen Seite ist es beruhigend zu wissen, dass a) Lieferanten die Sicherheit ihrer Kunden ernstnehmen und, dass b) ihre Prozesse für die Entdeckung von Problemen tatsächlich funktionieren. Ich frage mich, wie solche Probleme auf dem Weg durch den monate- oder jahrelangen Design- und Entwicklungsprozess unentdeckt bleiben können. Oder vielleicht stellen Sie sich diese Frage nicht ... Vielleicht sind Sie gerade dabei, Ihre eigenen Embedded-Software Entwicklungsprozesse zu überprüfen und haben erkannt, wie leicht sich ein Codierungsfehler in einem Projekt einschleichen kann, um eines Tages von einem Kunden entdeckt zu werden. In einigen Fällen ist die Durchführung eines Software- oder Firmware-Update keine große Herausforderung. Wenn solche Fehler aber eine Gefahr für Leib und Leben mit sich bringen und es im schlimmsten Fall zu einem Todesfall führt, können die damit verbundenen Kosten schnell die Millionenhöhe erreichen. Ganz zu schweigen von den Auswirkungen durch den daraus resultierenden Vertrauensverlust in das Produkt und die Marke. Zunehmend sehen wir, dass Kunden ihre getätigten Investitionen in Entwicklungs-Tools besser ausnutzen wollen und ihre Debugger und On-Chip-Analyser für Testzwecke einsetzen möchten. Diese Werkzeuge haben mit ihrer Debug-Schnittstelle den perfekten Zugangspunkt, um Embedded-Software auf einem Ziel-System zu testen. Funktionen wie Original-Binary-Code (OBC) Tests ermöglichen es, den auszuführenden kompilierten Code direkt auf dem Mikrocontroller zu prüfen, anstatt Codierungsfehler rein auf Quellcode-Ebene zu analysieren. Testing erfordert, dass die Tests geschrieben und regelmäßig durchgeführt werden müssen, damit sie entsprechende Ergebnisse liefern. Die Erstellung von Tests erfordert immer noch jemanden, der die Spezifikationen analysiert und den entsprechenden Test aufsetzt. Die regelmäßige vollständige Testausführung kann mit sehr wenig Aufwand automatisiert werden. Continuous Integration (CI) Plattformen wie Jenkins kann man kostenlos beziehen und benötigt nur einen PC, auf dem ein Webserver ausgeführt werden kann. In der Tat haben wir vor kurzem diese Plattform in Betrieb genommen und hatten Jenkins binnen 30 Minuten am Laufen. Ein paar Klicks später war Jenkins bereit, den Quelltext unseres git Repository automatisch auszuchecken und Python-Skript basierte Unit-Tests auszuführen. Über die web-basierten Benutzeroberfläche können die Testergebnisse für jedes einzelne Projekt übersichtlich dargestellt werden. Darüber hinaus bietet eine aktive Entwickler-Community eine ganze Reihe von Erweiterungen für die Plattform. Richtig konfiguriert kann Jenkins über Nacht eine Sammlung von Regression und Systemtests durchführen, damit täglich Fehler oder andere Probleme in der Software gefunden werden können. Wenn Sie dem automatisierten Test-Weg folgen möchten, warum nicht auch den Mehrwert einer Hardware-in-the-Loop (HIL) Plattform in Betracht ziehen? Da der Debugger bereits mit dem Mikrocontroller verbunden ist und den Mikrokontroller flashen und starten kann, bildet er den perfekten Einstieg in diese Testmethode. Ein HIL muss nicht gleich ein aufwendiges 19“ Rack-System sein. Wenn Ihr Debugger ein I/O-Modul zur Steuerung und Auswertung von Signalen unterstützt, ist es möglich, eine kompakte Lösung zu bauen, die in Ihren Jenkins Testablauf einbezogen werden kann - eine Art „nano-HIL“, dass Ihr neues Produkt täglich auf Herz und Nieren prüft. Da Embedded-Entwickler zunehmend auf die Wiederverwendung von Software und Bibliotheken von Mikrocontroller-Lieferanten angewiesen sind, wird umfangreiches Testing ein immer brennenderes Thema. Mit den richtigen Werkzeugen und offenen CI-Lösungen stehen zum Glück kostengünstige Lösungen zur Verfügung, die jedem Budget entsprechen. Stuart Cording, iSYSTEM AG, www.isystem.com PC & Industrie 12/2016 3

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