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2-2017

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Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik

Messtechnik SRM-3006 –

Messtechnik SRM-3006 – tatsächliche HF-Immissionen sicher messen Immissionsmessstudien zur Exposition der Bevölkerung durch hochfrequente elektromagnetische Felder (HF-EMF) beschränkten sich in der Vergangenheit meist auf einzelne Funkdienste der Mobilkommunikation und des drahtlosen Internets. In unserem Alltag haben wir es jedoch mit einem weitaus bunteren Mix aus einer Vielzahl unterschiedlicher HF- Quellen zu tun. Daher werden in der öffentlichen Diskussion zunehmend Fragen nach der tatsächlichen persönlichen Gesamtbelastung laut. Wie hoch ist die reale Exposition zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort? Für solche anspruchsvollen Messaufgaben ist der SRM-3006 der Firma Narda STS besonders gut geeignet. Um die vorherrschende Gesamtexposition von Personen durch hochfrequente elektromagnetische Felder in typischen Application Note: „Bornkessel SRM-3006“ Narda Safety Test Solutions www.narda-sts.com Alltagssituationen korrekt zu messen, ist vieles zu beachten. Dabei spielen das Verhältnis der verschiedenartigen Beiträge unterschiedlicher Emittenten und ihre Abhängigkeiten untereinander entscheidende Rollen. Die Bandbreite reicht von körpernahen Endgeräten wie Schnurlostelefonen oder Handys über HF- Quellen in der Nähe, z. B. DECT oder WLAN, bis hin zu weiter entfernten Rundfunk- und Fernsehsendern oder Basisstationen. Der SRM-3006 (Selective Radiation Meter) von Narda Safety Test Solutions, den Dr. Christian Bornkessel für die Messungen einsetzte Frequenzselektive Messgeräte Frequenzselektive Messinstrumente wie Spektrumanalysatoren sind die einzigen, die die tatsächliche Gesamtexposition durch HF-EMF inklusive der jeweiligen Verteilung im Feld erfassen können. Dr. Christian Bornkessel von der TU Ilmenau hat für eine solche „Messung der durchschnittlichen Immission in typischen Alltagssituationen“ im Rahmen einer Studie den SRM-3006 (Selective Radiation Meter) der Firma Narda Safety Test Solutions eingesetzt. Nach Angaben des international anerkannten HF-Messtechnik- Experten eignet sich das ebenso robuste wie handliche Instrument in vielerlei Hinsicht besonders für eben diese Messaufgaben. Es ermöglicht eine effiziente Erfassung mehrerer spektral getrennter Funkdienste in einem einzigen Messdurchlauf. Der leistungsfähige Handheld verfügt zudem über eine gute Empfindlichkeit, und seine präzisen Ergebnisse – selbst in einem inhomogenen Feld – sind einfach zu interpretieren. Entwicklungsziele des SRM-3006 Im Vorfeld der Entwicklung des frequenzselektiven Feldmessgerätes haben die Messtechnik- Ingenieure des Anbieters zahlreiche Gespräche vor allem mit Anwendern, Nutzern aus der Praxis, geführt. Daraus entstand ein umfassendes, in sich schlüssiges Bild über die Anforderungen der Zielgruppe und ein klares Konzept. In Kombination mit der langjährigen Erfahrung von Narda ist ein praxisorientierter mobiler Spektrumanalysator für Profis entstanden. Das Gerät, mitsamt seiner PC-Software, macht es dem Benutzer durch viele ausgeklügelte Features so einfach wie möglich, korrekte Werte sicher zu erfassen und zu verwalten. Es hilft auf diese Weise, Zeit zu sparen und Messfehler zu vermeiden. 2015: IZMF-Studie zur HF-Gesamtimmission Worum es bei der durch das Informationszentrum Mobilfunk e.V. (IZMF) unterstützten Studie „Systematische Erfas- 44 hf-praxis 2/2017

Messtechnik Beispielhaft – Servicetabelle für Sendeanlagen nach der derzeitigen Frequenzbelegung in Deutschland – für die Region München konkretisiert sung der HF-Gesamtimmission in typischen Alltagssituationen“ aus dem Jahr 2015 in erster Linie ging: „Es sollten zum einen belastbare Daten zur Abschätzung der Gesamtimmissionen im Hochfrequenzbereich unter Berücksichtigung mobiler Endgeräte bereitgestellt werden. Darüber hinaus galt es, Informationen darüber zu liefern, welche HF-Quellen in welchem Maß Anteil an der Gesamtexposition haben.“ Verfahren und Geräteeinstellungen Die IZMF-Studie umfasst die derzeit in Deutschland gängigen Dienste, unterschieden nach Sendeanlagen und Endgeräten. Für die eigentlichen Messungen stellte der Wissenschaftler die Betriebsart „Safety Evaluation“ ein. In diesem Modus kann der SRM-3006 mehrere frequenzmäßig getrennte Funkdienste quasi gleichzeitig in einem einzigen Messdurchlauf erfassen. Als Vorbereitung werden die jeweiligen Funkdienstparameter, Anfangs- und Endfrequenz sowie ihre Auflösebandbreite RBW (Resolution Bandwidth) samt Servicenamen, in eine sogenannte Servicetabelle eingetragen. Zweckmäßigerweise geschieht dies über einen Eingabe-Editor mit Hilfe der Software „Narda SRM-3006 TS“. Je detaillierter die Vorkenntnisse über die zu messenden Dienste sind und je sorgfältiger die Servicetabelle ausgefüllt ist, desto einfacher, sicherer und schneller gehen die Messungen vonstatten. Im Vorfeld der Messung ist dies der Part, der eine genauere Fachkenntnis eines Experten erfordert. Ist der SRM-3006 erst einmal fachmännisch eingestellt, kann auch der „instruierte Laie“ korrekte Messungen vornehmen. Dr. Bornkessels Empfehlungen Der Experte empfiehlt, die Immissionen von Sendeanlagen und Endgeräten getrennt zu messen. Denn oftmals können – neben zeitlichen Aspekten – durch benachbarte Endgeräte vergleichsweise hohe Pegel erzeugt werden, die eine Anpassung des Messbereichs durch Vorschalten einer Dämpfung erfordern. Eine gleichzeitige Erfassung beider Quellen in einer gemeinsamen Servicetabelle hingegen würde zu einer unvorteilhaft hohen Herabsetzung der Gesamtempfindlichkeit führen. In der Folge könnten so unter Umständen alle Messwerte der Sendeanlage unter der Anzeigeschwelle des Messgerätes liegen. Zudem sollte unter dem Softkey „Result Type“ die Möglichkeit „Average Type: Average Time“ angewählt und dabei ein Wert von 6 Minuten eingestellt werden. Das bewirkt eine automatische Mittelwertbildung über 6 Minuten und dessen Anzeige am Gerät. Dieses 6-Minuten- Intervall entspricht exakt den Empfehlungen der Internationalen Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection). Die so gemessenen Immissionswerte werden dann mit den darin festgelegten Grenzwerten verglichen. Die dreiachsige Narda Antenne Für diese Messung ist ausschließlich eine 3-Achsen- Antenne zu verwenden, da die korrekte Erfassung der mittleren Immission nur mit einer Antenne mit isotroper Richtcharakteristik möglich ist. Im Inneren befinden sich drei Sensoren, die das Gerät nacheinander anwählt – daher quasi-isotrop. Dadurch kommt der SRM-3006 bei drei zu messenden Kanälen mit lediglich einem HF-Modul aus. LTE-Option spart Zeit Seit Mitte 2012 ist der SRM- 3006 über seine UMTS-Option hinaus auch mit einer LTE- Option ausgestattet. Damit Dreiachsige Antenne von Narda mit isotroper Richtcharakteristik für mobile Dienste hf-praxis 2/2017 45

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