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2-2019

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Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

Smart-Home Hohe

Smart-Home Hohe Qualität von Smart-Home-Services mit automatisierten Tests Eine Änderung an einer Stelle in einem Smart-Home-System, beispielsweise durch eine neue Komponente, kann zu Fehlern im gesamten System führen. Smart Testing unterstützt Hersteller und Systemanbieter im gesamten Produkt-Life-Cycle und ermöglicht viele Arten von Tests (Grafik: TÜV Rheinland) Daher sollten Hersteller kontinuierliche Prüfungen in ihre Prozesse integrieren, um die Qualität ihrer Smart-Home- Systeme über die gesamte Produktlebensdauer sicherzustellen. Solche „Smart-Testings“ führt TÜV Rheinland für Hersteller durch. Käufer von Smart-Home-Produkten legen erwiesenermaßen Wert auf Komfort. Dazu zählt auch, dass ein neues Produkt bedienerfreundlich in das vorhandene Smart Home eingebunden werden und auf Knopfdruck funktionieren soll. Die Geräte eines Smart Home-Services müssen also die gleiche Sprache sprechen, um mit- einander ein funktionierendes Ganzes zu ergeben. Einfachheit, Sicherheit und Interoperabilität also die Fähigkeit von Geräten, Systemen oder Anwendungen, Information auszutauschen und zu verwenden (s. www.digitaleurope.org), sind ein Muss von Smart-Home-Anwendungen. Dieses Zusammenwachsen von Technologien und die übergreifende Zusammenarbeit zwischen Produktherstellern gelten als entscheidende Schlüsselfaktoren im Smart- Home-Wettbewerb (s. Kotschi Consulting: Global Smart Home Experts Monitor 2018 – Phase B). Denn nur, wenn Smart-Home-Services reibungslos funktionieren, also interoperabel sind, taugen sie auch für den breiten Konsumentenmarkt. Von diesen Vorteilen können Käufer interoperabler Systeme und Geräte profitieren: • Sie können ihre Kaufentscheidung allein von der Funktionalität, dem Design oder Preis smarter Geräte abhängig machen, unabhängig vom Hersteller. • Geräte können einfach kombiniert, konfiguriert und gesteuert werden. Sie bieten vom ersten Einschalten bis zum Gerätelebensende eine hochwertige User Experience. • Neue Geräte, Anwendungen und Dienste können zu einem späteren Zeitpunkt erworben und integriert werden. Die Herausforderung dabei: Die smarten Services werden erst durch das Zusammenspiel von Apps oder Bedienpanels, Gateways und cloudbasierten Diensten ermöglicht. Das kontinuierliche Aktualisieren dieser Softwarekomponenten darf bei den Anwendern aber nicht zu Problemen führen. Probleme und Feh- 58 Haus und Elektronik 2/2019

Smart-Home Smart Home im Rack: Jede Ebene entspricht einem Raum in einem smarten Haus (Foto: Dominik Asbach) ler im Zusammenspiel der Komponenten müssen identifiziert werden, bevor Verbraucher sie wahrnehmen können. Dabei stellt die stetig steigende Komplexität der Systeme, verursacht durch immer mehr miteinander verbundene Geräte und Schnittstellen, die Hersteller vor Herausforderungen. Smart Testing kann beim Lösen dieser Herausforderungen eine wichtige Rolle spielen. Smart Testing heißt, kontinuierlich und automatisiert viele verschiedene Testszenarien für verbundene Geräte und Systeme auszuführen und auszuwerten. Die TÜV- Rheinland-Smart-Testing-Plattform integriert und verifiziert dafür alle erforderlichen Geräte, Protokolle, Schnittstellen, Systeme und User Interfaces. eigens dafür entwickelten Sprache, die sicherstellt, Testfälle, Testdaten und Konfigurationen unabhängig voneinander zu verwalten. Zusätzlich können weitere notwendige Technologien in das System integriert und einfach benutzt werden. Dazu gehören Web und Apptest-Frameworks, zum Beispiel Appium, Selendroid, Selenium, Applikationsprotokolle wie HTTP, JMS, LDAP, SQL, CoAP, MQTT oder ADB, Datenformate wie XML, JSON, CSV sowie Transportprotokolle wie IP, ZigBee oder Telnet. Mit diesem Baustein werden Software-Funktionen für die Verifikation von Nutzer und Businessprozessen implementiert. Dazu zählen Algorithmen zur Bild- und Tonerkennung oder eine inhaltliche Überprüfung von Daten im Rahmen der Testdurchführung. Ziel ist es herauszufinden, ob das getestete oder ein angebundenes System die richtigen Daten für diesen automatisierten Prozess liefert. • Baustein 2: Elektroniksteuerung und -messung Dieser Baustein ermöglicht das Interagieren mit den smarten Geräten wie ein Anwender. Tasten können automatisiert bedient werden, um Pairing- Prozesse durchzuführen oder Einstellungen vorzunehmen. Es können zur Überprüfung eines Tests auch Displays von smarten Geräten ausgelesen und an den Automaten übermittelt werden. Damit Sensoren im Rahmen einer Testdurchführung aktiviert werden, lassen sich auch Umgebungszustände verändern. So lässt sich beispielsweise Strom schalten, Lichtquellen kontrollieren oder Rauch für Rauchmelder produzieren. Zusätzlich können auch Sensoren, die für die Observation von smarten Geräten integriert sind, ausgelesen werden. Möglich ist dies beispielweise für Lichtsensoren zum Messen von Aktionen wie Farbwechsel, Dimmen, Moods von intelligenten Leuchtmitteln. • Baustein 3: Smart-Devices- Automatisierungsmodule Dabei handelt es sich um einen standardisierten Ansatz für Design und Produktion der Smart Device-Module, die alle Funktionen zum Bedienen, Umgebungszustände und Messen beinhalten. CAE-Methoden ermöglichen die gesamte Automatisierungsstruktur auf dem Computer als Modelle zu planen und zu testen. Basierend auf den Modellen werden die Komponenten im Anschluss aus Standardteilen, 3D-Druck oder anderen Fertigungsmethoden zusammengefügt. Ausschlaggebend für diese Vorgehensweise sind die Skalierbarkeit sowie eine kostengünstige und einfach anzuwendende Produktion. • Baustein 4: Reporting und Analytics Kern ist ein in die Automatisierung integriertes Test-Reporting- und Test-Management. Alle Informationen zur Testdurchführung wie Ergebnisse, Testdaten, Konfigurationen und Beweise werden automatisiert gesammelt und ausgewertet. Darüber hinaus ist eine Open Big Data- Anwendung zum Sammeln, Verarbeiten, Speichern und Analysieren aller Arten von Daten integriert. Hier werden weitere Infrastrukturdaten, die Einfluss auf das Verhalten des getesteten Systems haben können, analysiert. Die Plattform kann somit Anforderungen im Bereich Datenanalyse und künstliche Intelligenz zur Unterstützung aller Arten von • Baustein 1: Integration und Automatisierung Die Plattform bietet alle notwendigen Funktionen zum Automatisieren von Testfällen. Möglich wird dies mit einer Beispiel-Code zum Einrichten und Auslösen eines Tür/Fenster-Sensors mit Verifizieren des Alarms aus dem Smartphone (Foto: TÜV Rheinland) Haus und Elektronik 2/2019 59

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