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3-2016

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Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

Heimnetzwerke Im Fokus:

Heimnetzwerke Im Fokus: Das optimierte Heimnetzwerk Mit diesem Artikel möchten wir das Thema der hausinternen IP-Breitbandvernetzung im Spannungsfeld der Anforderungen von Bauträgern oder Bauherrn, Endverbrauchern und Service Anbietern betrachten Wir wollen hier einige erste Impulse als Anregung für die Einführung einer zukunftsorientierten Netzwerkinstallation geben. Aus unserer Sicht sind es zwei gravierende Punkte, die in der heutigen Normierung nicht ausreichend abgebildet sind: 1. Im Bereich der strukturierten Verkabelung (nicht Steckverbindung!) fehlt die Definition der steckerlosen Endto-End-Verkabelung, bei der aktive Geräte (z.B. Switches, Gateways, Sensoren, Aktoren, Access Points) integriert wahrgenommen werden. 2. Die in den heutigen Empfehlungen und angestrebten Zertifizierungen von Wohnungen wirken überholt, da wir bereits heute weit mehr Netzwerk Infrastruktur benötigen als durch derzeitige Richtlinien abgedeckt. Die Firma Homefibre beschäftigt sich seit Jahren intensiv und ausschließlich mit dem Thema der digitalen Heimvernetzung. Dabei ist ein zentrales Anliegen, die Anforderungen zu kennen, die von Benutzern, Bauherren, Installateuren und Service Anbietern (z.B. A1) heute und morgen an ein Heimnetzwerk gestellt werden (Bild 1). Optimale Baukosten Die Reduktion der Baukosten ist eine wesentliche Anforderung der Bauträger und -herren. Eine verständliche Herausforderung, der die technischen Anforderungen digitaler Vernetzung gegenüberstehen. Die Antwort liegt aus Homefibre-Sicht in der Optimierung der Kosten für die Infrastruktur: entweder Leerrohr und/oder die gemeinsame Nutzung der Verrohrung für Elektro- und Datenverkabelung. Hier kommt z.B. der Vorteil der Polymer-Optischen-Faser voll zur Wirkung. Das POF-Kabel an jeder Steckdose und in jeder Verteilerdose bietet maximale Verfügbarkeit bei gleichzeitiger Reduktion der Installationskosten. Bauherr und Nutzer haben teilweise unterschiedliche Interessen und Schwerpunkte (Bild 2). Die Qualität digitaler Dienste wird vom Endkunden am Bildschirm, am Telefon oder, bei Musik, am Lautsprecher beurteilt. Deshalb wird auch der Begriff Quality of Experience geprägt, der erlebte Qualität meint. Filme, Musik, Telefongespräche müssen störungsfrei und ohne Unterbrechungen funktionieren. Online-Gaming braucht z.B. sehr kurze Latenzzeiten (Verzögerungen). Um diese Kriterien zu erfüllen, benötigt ein Haus oder eine Wohnung ein entsprechend geplantes und ausgeführtes Heimnetzwerk. Bild 1: Anforderungen an ein modernes Heimnetzwerk Autor: JOSEF FALLER Geschäftsführer homefibre digital network GmbH Das Thema Vernetzung ist zwar allgegenwärtig und wird für die Lebensqualität in einem Haus oder einer Wohnung immer wichtiger, trotzdem hat es manchmal den Anschein, dass die wirklichen Anforderungen an eine optimale Netzwerkplanung noch nicht bei den Entscheidern (Bauträgern, Bauherren, Investoren) angekommen sind. Auch in der professionellen Installationsbranche gibt es hier noch sehr unterschiedliche Sichtweisen, die sich auch in den Normierungs- und Standardisierungsgremien widerspiegeln. Zukunftsfähigkeit Gute Verfügbarkeit Verfügbarkeit meint ausreichende Möglichkeiten (Anschlüsse) für digitale Geräte, und zwar dort, wo ich sie als Nutzer platzieren möchte. Dank IP-TV wie z.B. von A1 oder durch SAT>IP von Astra wird Fernsehen heute mit IP (Internet Protokoll) über das Ethernet-Netzwerk übertragen. Es reicht ein stabiler Netzwerkanschluss, um auch ein hochauflösendes TV- Gerät (z.B. 4K) überall in der Wohnung betreiben zu können, Datenanschlüsse vorausgesetzt. Die wichtigste Voraussetzung für Netzwerk-Verfügbarkeit sind daher ausreichend Datenkabel, am besten an jeder Steckdose. Das bietet Flexibilität und Sicherheit. Ob aus einem Kinderzimmer in zehn Jahren ein Heimbüro wird, ob im Wohnzimmer ein Arbeitsplatz eingerichtet wird oder welche neuen Geräte angeschafft werden, ist heute oft ungewiss. Daher ist es klug, vorzusorgen. Eine interessante Lösung: Das Bild 2: Bauherr und Nutzer haben teilweise unterschiedliche Interessen und Schwerpunkte 52 Haus + Elektronik 3/2016

Heimnetzwerke Bild 3: End-to-End-Link-Messung einer POF-1-Gbps-Strecke nach dem RFC2544-Verfahren POF-Kabel wird einfach mit der Elektroinstallation mitverlegt. Das spart bis zu 80% der Installationskosten und vervielfacht die Anschlussmöglichkeiten, Flexibilität meint in Folge, dass Nutzer die Möglichkeit haben sollten, ihr persönliches Netzwerk nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Egal, ob Dienste in erster Linien über mobile Geräte oder größtenteils an einen am Arbeitsplatz stehenden PC oder großen Fernseher genutzt werden – das Netzwerk sollte flexibel für alle Anforderungen adaptierbar und erweiterbar sein. Neue Geräte oder Dienste zu integrieren, sollte ohne zusätzlichen Verkabelungsaufwand gelingen. Menschen, die sensitiv auf elektromagnetische Felder reagieren, wollen so wenig WLAN wie unbedingt notwendig, andere möchten wieder überall WLAN-Versorgung nutzen. Für beide Fälle ist eine flächendeckende Verkabelung von großem Vorteil. Man kann WLAN im Haus minimieren und über Kabel Geräte sicher vernetzen oder mehrere WLAN-Access-Points im Haus verteilt installieren. Optimale Mobilität wird also sehr individuell definiert. WLAN wird von Menschen sehr unterschiedlich wahrgenommen und bewertet. Sollten viele drahtlose Geräte genutzt werden, dann wird WLAN überall optimal ausgebaut. Das funktioniert am besten mit einem WLAN-Cluster pro Zimmer. Diese können zeitgesteuert bei Nacht ausgeschaltet werden oder senden mit reduzierter Leistung gerade noch mit ausreichender Daten- Haus + Elektronik 3/2016 53

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