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3-2016

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SAT- und Kabel-TV UHD,

SAT- und Kabel-TV UHD, HDR & Co. Aktuelles Fernsehen auf den Punkt gebracht Die TV-Empfangstechnik hat heute ein hohes Niveau erreicht und ist daher in letzter Zeit etwas zur Ruhe gekommen. Neue und somit recht große Geräte werden durch UHD und HDR dominiert. Dennoch gibt es Bewegung im TV-Markt: Die Zahl der Geräteproduzenten geht insgesamt zurück, während chinesische Hersteller auf den europäischen Markt drängen. Die Kundschaft wird vor allem über Produktqualität, Software und Ausstattung adressiert. Sie muss sich teilweise noch orientieren, um den letzten Stand der Dinge überblicken zu können. Unser kleines Lexikon soll dabei helfen. ALAC ist ein hochauflösendes Audioformat. App steht für Applikation und meint ein kleines Hilfsprogramm, das mehr oder weniger nützlich sein kann. Es gibt Tausende Apps, die Fernsehen noch komfortabler machen wollen. Betriebssystem heißt der Teil der Software, der für Bedienung, Navigation, Zusatzangebote und Komfort zuständig ist. Etwa das Betriebssystem Android unterstützt in manchen Geräten bestimmte Videoon-Demand-Dienste und erlaubt den Zugriff auf Apps. Die Hersteller nutzen meist nur bestimmte oder selbst entwickelte Betriebssysteme. Bildverarbeitungsprozessor heißt der komplexe Hardware-Baustein, der im Zusammenwirken mit dem Betriebssystem für Analyse und Optimierung des Bildmaterials zuständig ist. Bild(wiederhol)frequenz nennt sich der Parameter, der angibt, wie oft sich das Bild pro Sekunde erneuert. Ist die Bildwiederholrate hoch, so werden schnell ablaufende Vorgänge besonders gut abgebildet. 100 Hz bedeutet 100 Neuschreibungen pro Sekunde (100p, pictures). 200p und 300p sind in Zukunft zu erwarten. Blickwinkel - diese Gradangabe informiert darüber, wie schräg man das Bild gerade noch betrachten kann, ohne dass eine nennenswerte Einschränkung bei der Darstellungsqualität auftritt. Das Ideal sind 180°. Viele Geräte kommen da bemerkenswert nahe heran. Bei gekrümmten Schirmen besteht Definitionsspielraum. Dimming steht im Fernsehgerätebereich für eine Technik oder ein System, welches das Bild der Helligkeit optimal anpasst. So werden dynamische Kontraste von z.B. 10 Millionen zu 1 möglich. Schwarz und Weiß erscheinen makellos. DSD ist ein hochauflösendes Audioformat. DTS ist eine besondere Technik bei der Audiowiedergabe. Sie hat sich besonders im Zusammenhang mit Spielen etabliert. DVB-T2 ist der neuste Standard für das terrestrische Fernsehen. H.265/HEVC Farbraum ist der Begriff, unter dem man die Anzahl der möglichen Farben angibt. Auch hier macht ja die Digitaltechnik einen fließenden Übergang nicht möglich. Es gibt TV-Geräte mit bis zu 68 Mrd. Farben, was selbst den Standard für Digitalkino übertrifft. Bei oder ab 10 Bit (entsprechend einer Milliarde) spricht man vom erweiterten Farbraum. Er spielt eine besondere Rolle bei HDR. Framerate ist die englische Bezeichnung für Bild(wiederhol)frequenz. Full-HD bedeutet eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel, das ist ein Viertel von UHD/4K. HbbTV ist der Standard für interaktive Fernsehgeräte (Hybrid Broadcast Broadband TV). Die aktuelle Weiterentwicklung 2.0 ermöglicht das Fernsehen in Bildauflösungen bis UHD (durch Hochrechnen), bietet Second-Screen- Unterstützung, verbesserte Untertitel und HTML5-Applikationen. Weiterhin wird künftig der Videostandard HEVC in UHD-fähigen Geräten unterstützt. Es bietet sich die Möglichkeit, UHD- Inhalte als Abrufangebote oder Live Streams über das Internet auf HbbTV- 2.0-Geräte zu übertragen. HDMI steht für High-Definition Multimedia Interface und ist eine Schnittstelle für die digitale Bild- und Tonübertragung in der Unterhaltungselektronik. Sie vereinheitlicht existierende Verfahren, kann eine höhere Qualität erzeugen und hat außerdem ein zusammenhängendes Kopierschutzkonzept. Die aktuelle HDMI-Version ist 2.0a, jedoch dürfen HDMI-Produkte nicht mehr mit Versionsnummern gekennzeichnet werden. Die meisten fortgeschrittenen Fähigkeiten (hohe Auflösung, viele Audiokanäle usw.) sind optional und müssen von einem Gerät nicht angeboten werden, um als HDMIkonform zu gelten. HDR steht für High Dynamic Range (z.B. zwischen Hell und Dunkel) und verspricht besonders gute Bilder. Die Technik wird schon bei der Aufnahme eingesetzt. Dies ist ein offener Standard, an dem allerdings noch gefeilt wird. So bietet HDR10 ein sehr hohes Maß an Helligkeit. HEVC steht für High Efficiency Video Coding. Vor allem, wenn es um das Thema UHD bzw. 4K geht, stößt man immer wieder auf die Abkürzung HEVC/H.265. Hierbei handelt es sich um ein Codec, ähnlich MP3 für Audiodateien, bei dem das Originalmaterial extrem stark komprimiert wird. UHD-Inhalte können dann bei schneller Internetverbindung über das Netz gestreamt werden. HEVC, auch als H.265 bezeichnet, ist der Nachfolger des Codierungsstandards H.264. Man sollte hier auf einige Kleinigkeiten achten wie die Version des HDMI-Anschlusses (2.0). Hintergrundbeleuchtung erweckt die Illusion, das Fernsehgerät würde in einem Lichtschein schweben. Die LED-Hintergrundbeleuchtung kann meist lokal gedimmt werden. HLG bedeutet Hybrid Log Gamma und ist eine von der BBC entwickelte Kombination der Bildverbesserungsverfahren Gammakurve und HDR (10 bzw. 12 Bit). Das HDR-Signal soll über HLG auch SDR-Fernseher bedienen können. IP steht für Internet Protocol. Dieses Kürzel wird im TV-Bereich benutzt, um die Signalverbreitung über Internet oder entsprechende Technik, wie WLAN, zu kennzeichnen. So verarbeiten Multituner zum Teil auch diese Signale. Leuchtdichte ist die Größe für die maximale Helligkeit eines Bildes. Sie wird in Candela/ 8 Haus + Elektronik 3/2016

SAT- und Kabel-TV Quadratmeter (cd/qm) angegeben. 1000 cd/qm sind ein sehr hoher Wert. Nanokristalltechnik ist eine Spitzentechnologie, die dank des Selbstleuchtens der Kristalle (auch als Quantum Dots bezeichnet) eine Qualität wie mit OLEDs bietet. OLED steht für organische Leuchtdioden und ist eine Bildschirm-Technologie, welche Bilder mit perfektem Schwarz und in brillanten Farben wiedergeben kann. Die UHD-Auflösung ist auch hier möglich, entsprechende Geräte werden angeboten. Die OLED-Technologie ermöglicht auch besonders dünne Bildschirme. QHD meint eine Auflösung von 3440 x 1440 Pixel und findet sich daher auf den besonders breiten spielgerechten Monitoren vom Format 21:9. Sat over IP ist eine Technik, mit der Satelliten- in IP-Signale konvertiert werden können. Sie lassen sich dann über ein (W)LAN verteilen. SDR steht für Standard Dynamic Range, vgl. HDR. Slim-Backlight-Drive- Technik soll Kontrast und Farbumfang sowie die Spitzenhelligkeit noch einmal erweitern. Software entscheidet im modernen TV-Gerät in Form des Betriebssystems u.a. über die Qualität der Bildverarbeitung und die Art und Weise der Bedienung. Gute Software garantiert echte Farben und eine leichte Navigation. Soundbar ist eine interessante Lösung für guten Ton: Immer flachere Fernsehgeräte lassen keine hochwertigeren Lautsprecher mehr zu. Externe Audiosysteme sind der Ausweg. Soundbars sind dabei eine interessante Alternative zur großen Boxen und Sourround-Anlagen. Sie vereinen mehrere Lautsprecherchassis´ in einem schlanken Gehäuse und meist auch den Verstärker. THX ist ein Gütesiegel für besonders hochkarätige Klangerlebnisse bei Filmton und Musik. Die Wiedergabe entspricht den Vorgaben des Toningenieurs. TV- Geräte können THX-zertifiziert sein. Tuner sollten möglichst fortschrittlich sein, damit die Vorzüge des aktuellen TV- Niveaus auch zum Tragen kommen können. Fortschrittliche Tuner ermöglichen beispielsweise DVB-T2-HD- und 4K-UHD-Empfang. Mehrfach-Tuner (Multituner) erlauben den Empfang über Kabel, Satellit und terrestrische Antenne. Ein Twin- oder Triple-Tuner hat hingegen identische Empfangsmöglichkeiten, meist für Sat. Beispielsweise ein dreifacher Twin-Tuner ist also möglich. UHD steht für ultrahohe Auflösung, konkret 3840 x 2160 Pixel. Andere Bezeichnung: 4K. Diese sehr hohe Auflösung findet man heute nicht nur in Geräten der Markführer, sondern auch bei vielen anderen Herstellern. Es kommen nicht nur Fernsehbilder in dieser Qualität, sondern auch Filme für Bluray-Spieler, die zur Wiedergabe entsprechend ausgeführt sein müssen. UHD ist gewissermaßen nicht UHD, das Material kann tatsächlich in UHF gedreht oder aber nur auf UHD hochgerechnet sein. Für UHD gibt es seit 2014 den ITU-R BT.2020-Standard für einen größeren Farbraum, den noch keine neue Displaytechnik komplett darstellen kann. Video on Demand bedeutet abrufbare, kostenpflichtige Videoangebote. Einer der bekannteste Dienste ist Netflix. Netflix kommt aus USA und hat in Europa sehr gut Fuß gefasst. Einige Geräte haben den Dienst bereits integriert (Eintasten-Aufruf). Virtuelle Brille ist die Bezeichnung für eine Brille, welche das Wandern in virtuellen Fernseh- und Spiele-Welten erlaubt. Der Benutzer steht gewissermaßen in einem virtuellen Raum und kann in diesem umhergehen und Objekte in jedem Winkel betrachten, ja sogar mit dieser Umgebung interagieren. Z.B. ein Gyrosensor, ein Beschleunigungs- und ein Laser-Positionssensor berechnen die Bewegung des Kopfes und veranlassen entsprechende Bilder auf den beiden Displays der Brille. webOS ist eine Smart-TV-Plattform, OS steht für Open Source (offene Quelle). 21:9-Format Hintergrund-Infos zu HDR ist das Maß für einen Bildschirm, der besonders spielgerecht ist. TV-Basisnormen verlangen einen Dynamikbereich (Kontrastverhältnis) von 100. Moderne Displays schaffen jedoch über 1000. HDR bedeutet zunächst eine erhöhte Quantisierung (mehr Bits), um Helligkeitsschwellen bei deutlich mehr Maximallichtstärke unsichtbar zu halten. Ein entsprechendes Panel sollte mindestens 1000 cd/qm Leuchtstärke erbringen. HDR- Filme oder Streams sind eine greifbare Voraussetzung. Beispielsweise eine App im TV holt sich direkt den Film in HDR vom Server und bereitet ihn für seinen Bildschirm speziell auf. Bei TV- Sendern wird der Regelbetrieb noch lange auf sich warten lassen, da dieses Signal nicht kompatibel zu klassischen Formaten ist. Dolby Vision addiert darum HDR- Zusatzdaten zum alten HDTV- Datenstrom. Die entschlüsselt der Dolby-Decoder im HDR-TV- Gerät. Darum ist Vorsicht geboten bei allzu optimistischen Aussagen, denn die HDR-Entwicklung dauert noch an. HDR-fähige Fernsehgeräte, die das Hochkontrastbild auch in sehr hoher Qualität wiedergeben, gibt es jedoch schon, etwa von Samsung, LG, Panasonic oder Sony. Der SMPTE-Code, welcher bereits in der Ultra-HD- Blu-ray-Technologie benutzt wird, vereinheitlicht für alle Geräte die Signalisierung zum Empfang von HDR. Der zu verwendende Port ist der für HDMI 2.0a. 3D-Bildtechnik findet sich in manchen modernen Geräten. Zu unterscheiden ist hier zunächst, ob sie mit oder ohne Brille funktioniert. Die Akzeptanz dieser Technik war nicht ganz so wie erwartet. 3D-Tontechnik erobert langsam den Markt und ist vor allem unter Dolby-Atmos-Ton bekannt. 4K setzt man oft gleich mit UHD, s. dort. Eigentlich ist es das Kinoformat 4096 x 2160 Pixel. 8K steht für die nächste Gerätegeneration, welche 7680 x 4320 Pixel bieten wird. Das dürfte dann wirklich das Ende der Auflösungs-Fahnenstange sein. UHD erobert den Massenmarkt Im Jahr 2015 wurde eine Million UHD-Geräte verkauft. Die Bildqualität scheint attraktiv für viele Verbraucher zu sein. UHD war zunächst im oberen Preissegment angesiedelt. Das scheint sich jetzt zu ändern. Hersteller sprechen sogar davon, dass die brillanten Bilder auch in der Einsteigerklasse zu haben sein werden. Neben den koreanischen Konzernen dringen dabei auch chinesische Hersteller auf den deutschen Markt, und zwar mit Produkten, die keine Wünsche offen lassen und preislich besonders attraktiv sind. Haus + Elektronik 3/2016 9

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