Dienstleister Durch jahrzehntelange Erfahrung im Bereich EMS Entwicklung und Fertigung in Kombination mit den umfassenden und präzisen Analyse- und Testverfahren erfüllt das intelligente System, das mit dem HTV-Life-Prüfzeichen für Produkte „ohne lebensdauerbegrenzende Sollbruchstellen“ (geplante Obsoleszenz) ausgezeichnet wurde, höchste Anforderungen sowohl an die Qualität und Funktionalität als auch die Sicherheit des Anwenders. HTV Halbleiter-Test & Vertriebs-GmbH info@HTV-GmbH.de www.HTV-GmbH.de GigaSysTec GmbH info@gigasystec.de www.gigasystec.de Bild 5: Schliffbilderstellung im Institut für Materialanalyse bei HTV zu können, werden diese im laufenden Betrieb in einem sogenannten Burn-In höheren Umgebungstemperaturen ausgesetzt und damit künstlich gealtert. Ein anschließender Funktionstest deckt eventuelle Auffälligkeiten auf, die anschließend im Rahmen einer Fehleranalyse mithilfe verschiedenster Methoden und Verfahren hochpräzise untersucht werden können. Schliffbilderstellung nach Alterung In exemplarisch ausgewählten Bereichen werden die Baugruppen zerschnitten, um die innere seitliche Struktur unter dem Mikroskop analysieren zu können. Die Proben, sogenannte Querschliffe, ermöglichen sowohl die exakte Vermessung von Schichtdicken als auch die elementare Materialanalyse z. B. mittels REM/EDX- Analyse. Mithilfe der Schliffbilder können die SMT- und THT-Lötstellen noch exakter begutachtet werden. Der Lotdurchstieg bei den bestückten THT-Lötstellen sollte vollständig mit einer guten Meniskusbildung sein und darf nur einen geringen Hohlraumanteil aufweisen. Auch die Laminatintegrität bzw. die Materialgüte des FR4-Matierials und die Anbindung der Innenlagen an die Durchkontaktierungen der Leiterplatte gemäß der Norm IPC-A-610 werden beurteilt. Fazit Die durch firmenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Giga- SysTec und Hermann Bock entstandene Synergie ermöglichte die Entwicklung eines hochinnovativen Steuerungs- und Überwachungssystems, das der aktuellen und zukünftigen Situation innerhalb der Pflegeindustrie gerecht wird, indem es den Pflegekräften ein situationsgerechtes Reagieren ermöglicht und damit Zeit und Wege spart. Ihr Partner und Spezialist für kundenspezifische Lösungen in der Mikroelektronik • Design-Service für keramische und organische Substrate • Substratherstellung: LTCC, Dickschicht • Bestückungsprozesse, wie SMT, Flip Chip, Drahtbonden, Die-Attach etc. auf jeglichen Basismaterialien • Packaging-Prozesse für SDBGA, BGA, LGA, QFP, etc. • Test-Services Micro Systems Engineering GmbH • Schlegelweg 17 D-95180 Berg (Oberfranken) Telefon: 09293/78 0 • Fax 09293/78 41 info.msegmbh@mst.com • www.mst.com/msegmbh 18 meditronic-journal 3/2017
Dienstleister Mehr Lebensqualität dank additiv gefertigtem Schädelimplantat Schädelimplantate müssen höchsten Ansprüchen genügen – eine Vielzahl von Faktoren fällt dabei ins Gewicht. So auch bei einem Patienten in Argentinien, der nach einer Schlaganfalloperation ein besonders großes Implantat benötigte: Von der möglichst exakten Passform über die Verträglichkeit bis hin zur Integration biologischer Funktionen galt es alle relevanten Faktoren möglichst ideal zu gestalten. Die Herausforderung lag somit bei der Entwicklung und Herstellung eines passgenauen Implantats für den Schädelbereich mit besonderer Durchlässigkeit für Flüssigkeiten und Wärmeableitung. Herausforderung Benötigt ein Mensch ein Implantat im Schädel-Hirn-Bereich, sollen externe Faktoren den Heilungsverlauf unterstützen oder zumindest nicht behindern. Das gilt in besonderem Maße für das Implantat selbst. An erster Stelle steht hier eine möglichst perfekte Passform – beinahe schon ein Klassiker für Anwendungsfälle aus dem Bereich der Additiven Fertigung. Die schichtweise Fertigung über einen Laser, der das Material – in diesem Fall Titan – Stück für Stück aushärtet, bietet maximale Individualisierbarkeit in Bezug auf Form und Größe. Neben der Passgenauigkeit gaben die Ärzte den Medizintechnik-Experten von Novax DMA und der heutigen Proto Labs Eschenlohe GmbH weitere Herausforderungen mit auf den Weg. Dazu zählten, wegen der Größe der Knochenlücke, die biologische Funktionsintegration sowie eine möglichst geringe Wärmeabgabe in das Gehirngewebe. Titan ist zwar sehr verträglich für den Körper, aber als Metall besteht bei starker Sonnenexposition für Patienten die Gefahr, dass zu viel Wärme ins Körperinnere gelangt. Zudem ist eine Titanstruktur zunächst einmal nicht durchlässig für Gewebeflüssigkeit aus dem Gehirn. Auch spezielle Folgeprozesse nach der eigentlichen Herstellung hatten die Mediziner ins Lastenheft für das Implantat diktiert. Denn erst die perfekte Nachbehandlung – und hier insbesondere die Reinigung – ermöglicht den Einsatz im medizinischen Bereich. Sie ist so wichtig, weil anhaftende Partikel sich durch kleinste Bewegungen vom Körper lösen und in der Folge Infektionen oder Abstoßungsprozesse auslösen könnten. Zudem ist eine absolute Keimfreiheit ein zentrales Kriterium für eine erfolgreiche Aufnahme des Implantats durch den Körper. Lösung Nachdem die Experten alle Aspekte zusammengetragen und bewertet hatten, kamen sie zum Schluss, dass nur eine poröse Struktur die erforderlichen Eigenschaften erfüllt. Ein gitterförmiges Implantat mit integrierten Anschraublaschen hin zum Schädelknochen wäre in der Lage, sowohl Flüssigkeiten durchzulassen als auch mit dem Schädel gut zu verwachsen. Darüber hinaus hätte ein solches Design eine isolierende Wirkung, sodass die Wärmeableitung ins Schädelinnere minimiert wird. Die Dimensionen: Die Poren selbst sind etwa 1 mm groß, die Stegbreite beträgt etwa 0,2 mm. Optimierte Reinigung Gerade poröse Strukturen mit ihren innenliegenden Kleinsthohlräumen sind nur schwer zu säubern. Das genaue Verfahren ist entsprechend vertraulich. Grundsätzlich hat die Proto Labs Eschenlohe GmbH einen mehrstufigen Prozess von abrasiver und mechanischer Reinigung, Spülungen und Ultraschall angewandt, um die medizinisch erforderliche Reinheit zu erlangen. Die Entwicklung des entsprechenden Prozesses hat ein halbes Jahr in Anspruch genommen. Das Ergebnis Das Ergebnis ist ein perfekt auf die individuellen Anforderungen des spezifischen Krankheitsbilds zugeschnittenes Implantat. Die Porosität erreicht 95%, sodass Flüssigkeiten mit möglichst wenig Widerstand abfließen können. Zudem kann das Knochengewebe optimal in die Außenränder des Implantats eindringen und mit ihm verwachsen. Gleichzeitig ist das Material stabil genug, um dem Patienten die erwünschte Normalisierung seines Lebens zu ermöglichen. Die als Regelgitter gefertigte Struktur erreicht darüber hinaus die erwünschten Wärmeleitfähigkeiten – damit sind für den Patienten auch Aufenthalte in der Sonne kein Problem. Bei all den Möglichkeiten zur Perfektionierung spielte jedoch auch der Faktor Zeit eine kritische Rolle. Zählt im industriellen Umfeld die Time-to-Market schon zu den Stärken der Additiven Fertigung, so gilt das noch mehr im medizinischen Bereich. Das Implantat war nach nur drei Wochen im Operationssaal. Den größten Block beanspruchte dabei der Transport mit etwa einer Woche. Datenaufbereitung und Herstellung waren in etwa zweieinhalb Tagen erledigt, die restliche Zeit entfiel auf unterschiedliche Abläufe im Bereich der Logistik und Abstimmung. Den Reinheitsgrad konnten die beiden Unternehmen übrigens durch umfangreiche Messungen belegen. So ließ das Team um Christoph Erhardt unter anderem Partikel- und Zytotoxizitätstest durchführen. Darüber hinaus erfolgte eine Analyse im Gas-Chromatographen. „Alle Untersuchungen haben bestätigt, dass das additiv gefertigte Implantat die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, um dauerhaft die Schädeldecke des Patienten zu stabilisieren und zu schützen. Die eineinhalbstündige OP im Mai 2014 verlief reibungslos. Der Patient konnte die Klinik bereits nach zwei Tagen verlassen, die Wunde war nach drei Wochen verheilt. Seitdem traten keine Komplikationen mehr auf, bestätigt der Experte. Proto Labs, Ltd. www.protolabs.com meditronic-journal 3/2017 19
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