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3-2018

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  • Medizinelektronik
  • Medizintechnik
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

Verpacken/Kennzeichnen/Identifizieren Kennzeichnung in der Elektronikfertigung GMP-Module, die seit Ende 2014 mit dem Axium Media Presenter verfügbar sind, können auf verschiedene Etikettenformate eingestellt werden (Bilder: Hover-Davis) Lückenlose Rückverfolgbarkeit wird inzwischen nicht nur von Kunden aus der Automobilindustrie und Medizintechnik gefordert. Praktisch jedes Produktionsunternehmen in der Elektronikbranche muss sich damit beschäftigen. Rund um Etikettenfeeder und hochtemperaturfeste Etiketten hat AdoptSMT einen umfangreichen Service aufgebaut. Solche Komplettlösungen werden nun den Kundenanforderungen entsprechend auch für Etikettendruck-Anwendungen angeboten. Das händische Aufbringen von Etiketten erfordert keine Investition, ist aber arbeitsintensiv und beinhaltet ein hohes Fehlerrisiko. Eine Etikettierzelle eliminiert diese Nachteile, belegt aber teuren Stellplatz in einer Produktionslinie und versursacht einen erheblichen Investitionsbedarf. Die Vorteile beider Etikettiervarianten vereinigt ein Etikettenfeeder. Der Zuführungsspezialist Hover-Davis entwickelte Etikettenfeeder bereits vor über 15 Jahren als weitere Produktgruppe neben SMT Gurtfeedern und Wafer Feedern. Mit einem Etikettenfeeder werden Etiketten automatisch bestückt, allerdings kann auf Achssystem und Leiterplattentransport verzichtet werden, weil auf die Ressourcen eines SMT- Bestückungsautomaten zurückgegriffen wird. Der Etikettenfeeder wird wie ein normaler SMT-Gurtfeeder auf einen Bestückungsautomaten gestellt und präsentiert diesem jeweils ein vom Trägerband abgelöstes Etikett zur Abholung. Für handelsübliche SMT- Bestückungs automaten ist es kein Problem, ein dafür geeignetes Etikett genauso wie ein SMT- Bauteil zu bestücken. Hover-Davis-Etikettenfeeder werden derzeit für Bestückungsautomaten der Marken ASM SIPlace, KnS Assembleon, Fuji, Juki, Panasonic, Hanwha Samsung, Universal und Yamaha angeboten und können mit Adaptern auf weiteren Bestückungsautomaten wie zum Beispiel Mydata und Essemtec eingesetzt werden. Hover-Davis-Etikettenfeeder sind mit mehreren hundert Installationen zum Industriestandard geworden. AdoptSMT ist seit vielen Jahren Hover-Davis-Vertriebs- und Servicepartner und konnte 2013 auch die Betreuung der AdoptSMT- Kernmärkte Deutschland, Österreich und Schweiz übernehmen. Neue Generation des Etikettenfeeders Ende 2014 brachten AdoptSMT und Hover-Davis eine neue Generation des Etikettenfeeders, den Axium Media Presenter, auf den Markt. Dieser kann nun mit einem Präsentations-Modul betrieben werden, das vom Anwender auf verschiedene Etikettenmaße und -materialien eingestellt werden kann. Axium bietet nun auch die Möglichkeit, die Fördergeschwindigkeit einzustellen, um auch bei nicht optimalen Etiketten oder anderen Teilen eine sichere Ablösung vom Trägermaterial zu gewährleisten. Die Bezeichnung „Media Presenter“ zeigt, dass neben Etiketten auch andere auf Trägerband zugeführte Teile wie Folien, Isolierungen oder Antennen verarbeitet werden können. Bei AdoptSMT- Kunden sind dies hauptsächlich Abdeckpunkte, Abdecketiketten und Bestückhilfen. Die Erweiterung des AdoptSMT- Vertriebsprogramms um Etiketten, die mit Hover-Davis-Etikettenfeedern bestückt werden, war ein logischer Schritt. AdoptSMT kann damit den Kunden ein Rundum-Sorglos-Paket anbieten. Als Partner wurde bereits 2012 Nortec gewählt, die in deren Heimatmarkt ebenfalls Hover-Davis Vertriebspartner sind. Nortec ist heute einer der weltweit führenden Anbieter im Bereich industrielle Kennzeichnung und darüber hinaus auch ein Spezialist für Abdecketiketten und -bänder. Nortec produziert technische Etiketten, die speziellen Anforderungen – wie Temperatur, Reinigungs- oder Lösungsmittel – und Umwelteinflüssen, wie Sonneneinstrahlung, wiederstehen müssen. Durch intensive Forschungstätigkeit auch in Zusammenarbeit mit industriellen Partnern und Universitäten konnten bereits mehrere technisch anspruchsvolle Lösungen erarbeitet werden. Beispielsweise ein manipulations sicheres aber doch extrem langlebiges Etikett für die Gasindustrie oder das lasermarkierbare LML-Material, das extrem hochtemperaturfest ist. Den größten Umsatzanteil erzielt AdoptSMT erzielt jedoch (derzeit noch) mit hochtemperaturfesten, automatisch bestückbaren Etiketten, die auf SMT- Bestückungsautomaten mithilfe von Hover-Davis-Etikettenfeedern bestückt werden. Ein kontinuierlicher Wissensund Erfahrungsaustausch von Nortec, AdoptSMT und Hover- Davis garantiert den Kunden bestens aufeinander abgestimmte 38 meditronic-journal 3/2018

Verpacken/Kennzeichnen/Identifizieren Lösungen. Größte Sorgfalt und Sicherstellung kleinster Toleranzen während des Produktionsprozesses garantieren störungsfreie Abläufe beim Kunden. Hochtemperaturfeste Etiketten (High Temp) werden aus Polyimid gefertigt und überstehen kurzfristig 500 °C, Lötzyklen bis 300 °C stellen ebenfalls kein Problem dar. Besser bekannt ist Polyimid unter der von DuPont registrierten Marke Kapton. Etiketten, die automatisch aufgebracht werden (Auto Apply), müssen genauer und sorgfältiger hergestellt werden als händisch aufgebrachte Etiketten. Wenn bei der Herstellung zu tief gestanzt und damit das Trägermaterial verletzt wird, kann der in das verletzte Trägermaterial eingedrungene Kleber das Etikett beim Abziehen stärker als normal halten. Manuell kann dem mit Fingernagel einsatz begegnet werden, beim automatischen Abziehen besteht jedoch die Gefahr, dass sich Etiketten an der Abziehkante nicht lösen und mit dem Trägermaterial in Richtung Abfallbehälter gezogen werden. Bei Etiketten für Leiterplatten verschärfen sich diese Anforderungen an den Etikettenhersteller noch deutlich. Anders als auf Verpackungskartons etc. ist auf Leiterplatten meistens sehr wenig freier Platz, und Etiketten sind daher deutlich kleiner, weswegen noch genauer gestanzt werden muss. Es haben sich daher aus den vielen Etikettenherstellern einige Wenige herauskristallisiert, die kleine Etiketten für technische Anwendungen so genau stanzen, dass die Etiketten problemlos automatisch verarbeitet werden können. Mit Nortec hat AdoptSMT einen solchen Partner mit hervorragendem Ruf in der Elektronikindustrie gewinnen können. Nortec fertigt mit 2D Code bedruckte Etiketten bis 3 x 3 mm, und die Axium-Etikettenfeeder sind auch bis zu diesem Maß spezifiziert. Einzelne Anwendungen gehen nach Prozessabklärung sogar noch unter diese Maße. Sehr kleine Etiketten enthalten aus Platzgründen meist nur eine fortlaufende Nummer in einem 2D-Code-Format. Die für eine Rückverfolgung benötigten Informationen werden in einer Datenbank gehalten und mit der Nummer auf dem Etikett verknüpft. Für solche Anwendungen empfiehlt AdoptSMT fertig bedruckte Etiketten. Nortec stellt sicher, dass kein Code öfter als einmal an den Kunden geliefert wird, überprüft und dokumentiert die Lesbarkeit – nach Vereinbarung bis zur lückenlosen 100% Kontrolle, wie sie zum Beispiel von vielen Kunden aus der Medizintechnik gefordert wird. Wenn mit etwas mehr Platz auf der Leiterplatte auch eine Chargennummer, ein Datum oder andere erst kurz vor dem Aufbringen verfügbare Information auf dem Etikett abgedruckt sein soll, kommt der Etikettenanwender nicht darum herum, die Etiketten selbst zu bedrucken. Auch in diesen Fällen bietet AdoptSMT dem Kunden eine Komplettlösung mit aufeinander abgestimmten Etiketten, Farbgeberband, Etikettendrucker, Software und Einrichtungen zur Verifikation und Protokollierung der Druckergebnisse an. Typenschild-Etiketten Neben Hochtemperaturetiketten auch für manuelles Aufbringen und Kabeletiketten sind Typenschildetiketten und Seriennummeretiketten weitere starke Nortec-Produktgruppen. Diese Etiketten mit Farbgeberrollen, Druckern und Software werden nach guten Erfahrungen mit den AdoptSMT- Gesamtlösungen im Hochtemperaturbereich von immer mehr Kunden im nächsten Schritt auf die Kombination AdoptSMT-Nortec umgestellt. Mit solchen meist farbig vorbedruckten Etiketten kommt AdoptSMT bei den Kunden über den reinen SMT Bestückungsbereich hinaus. Die folgende Produktgruppe wird wieder fertigungsnäher eingesetzt. Nortec Polyimid Abdeckbänder und Abdeckpunkte (Bild: AdoptSMT) Abdecketiketten und Abdeckbänder Für das Abdecken von Steckerleisten, Montagebohrungen und anderen Bereichen auf einer Leiterplatte, an die kein Lötzinn kommen soll, setzen die meisten Anwender von Wellenlötanlagen sogenannte Kapton Tapes ein. Korrekterweise müssten die meisten dieser Abdeckbänder Polyimid Tapes genannt werden, da das Material meist nicht von DuPont stammt. Die alternative Lotmaske ist relativ kostenintensiv und kann aus geometrischen Gründen nicht in allen Fällen verwendet werden. Das Aufbringen von Polyimid- Bändern ist arbeitsintensiv, in vielen Fällen aber nicht vermeidbar. AdoptSMT hat daher Polyimid- Abdeckbänder mit ins Vertriebsprogramm aufgenommen. Obwohl dies Markenbänder von Nortec sind, kann AdoptSMT diese nach der durchgeführten Optimierung der Logistik auch im Vergleich zu No-Name-Bändern sehr konkurrenzfähig anbieten. Die Bemühungen von AdoptSMT gehen aber in die Richtung, den Kunden möglichst viel manuelle Arbeit zu ersparen. Dafür werden Abdeckpunkte in Standardgrößen angeboten und auch das Portfolio an rechteckigen Abdecketiketten und an Sonderformen laufend erweitert. Damit entfällt das Ausschneiden der benötigten Formen. Der nächste Automatisierungsschritt ist dann, auch Abdecketiketten automatisch zu bestücken. Wenn SMT-Bauteile auf der Lötseite bestückt werden, können solche Abdecketiketten wiederum mit einem Hover-Davis-Etikettenfeeder zugeführt und von einem SMT-Bestückungsautomaten mit gesetzt werden. In anderen Fällen hilft AdoptSMT mit Etikettierzellen oder teilweise auch mit günstigen älteren Bestückungsautomaten mit Etikettenfeeder. Das rückstandsfreie Abziehen des Abdeckmaterials nach dem Löten ist bei Nortec-Abdeckbändern wie auch Nortec-Abdecketiketten sichergestellt. Aus Kostengründen wird für die manuelle Bestückung meist ein dünnes Polyimid-Material verwendet. Automatisch bestückbare Abdecketiketten werden aus einem stärkeren Material angeboten, das sich sicherer abziehen lässt und mit den Kameras der Bestückungsautomaten besser erkannt wird. Bestückhilfen Sensoren, Spulen und andere Bauteile haben teilweise eine Oberfläche, die für die Aufnahme mit normalen Vakuumpipetten nicht geeignet ist. Um solche Bauteile trotzdem mit Bestückungsautomaten setzen zu können, gibt es neben Sonderpipetten (im AdoptSMT-Vertrieb vom amerikanischen Hersteller Count On Tools) die Möglichkeit, die Bauteile mit darauf aufgebrachten Bestückhilfen zu bestücken. Diese können nach dem Löten rückstandsfrei abgezogen werden. AdoptSMT Group www.adoptsmt.com meditronic-journal 3/2018 39

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