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4-2016

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Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

Dienstleister Von der

Dienstleister Von der Idee zum System EMS-Dienstleister müssen heute das anbieten, was der Kunde morgen braucht und durch Technologie und Leistung überzeugen Diese Einstellung von Peter Sommer, Vertrieb bebro electronics, ist ein Beispiel für den Wandel in der EMS-Dienstleistungsbranche. Waren sie früher reine Bestücker und Auftragsfertiger, so unterstützen sie heute den Kunden bei der Realisierung seiner Idee, vom Prototypen bis zur Produktion und auf Wunsch auch noch darüber hinaus bis zum After-Sales-Service und End of Life. Wie kam es dazu? Die Produktlebenszyklen haben sich deutlich verkürzt, dafür sind die Autor: Peter Sommer, Vertrieb bebro electronics Komplexität der Produkte und die Ansprüche der Kunden stark gestiegen. Kostengünstig, innovativ, trendy lauten hier die Schlagworte. Außerdem ist die Konkurrenz größer geworden, weil der Kunde fast jedes gewünschte Produkt in allen Qualitäts- und Preisklassen in den unterschiedlichsten Facetten im Internet findet – und leider ist oft der Preis das entscheidende Kriterium. Die Globalisierung hat also das Angebot erweitert und den Wettbewerbsdruck auf die einzelnen Unternehmen deutlich erhöht. Die Zeit ist schnelllebiger geworden und preiswert kann nur produzieren, wer das entsprechende Know-How und eine moderne Produktionsausstattung hat. Für den einzelnen Hersteller ist es meist unmöglich, hier mitzuhalten. Jetzt kommen die Dienstleister ins Spiel: sie haben sich diesen Herausforderungen gestellt und Stück für Stück ihr Portfolio mit den Anforderungen des Kunden erweitert. Heute unterstützen sie den Kunden überall dort, wo es notwendig oder gewünscht ist. Sie zeigen Möglichkeiten auf, wie man günstig zu einem innovativen und modernen Produkt kommt und schaffen Wettbewerbsvorteile. Warum einen Dienstleister konsultieren? Die EMS-Dienstleister müssen immer up-to-date sein und ein Gespür für Trends am Markt haben, um ihre Kunden dahingehend beraten zu können. Folgende Trends sind zu beobachten: Verändertes Anwenderverhalten Ein Beispiel: Die Ansprüche des Anwenders haben sich verändert. Verkaufte sich früher ein Gerät über seine Funktionen, so sind heute trendiges Design und eine intuitive, einfache Bedienung gefragt. Außerdem spielt auch die Haptik eine große Rolle. Eckig, praktisch, gut mit möglichst vielen Funktionen war gestern. Heute sind handhabbare Freiformen aus Kunststoff gefragt, denn das Gerät muss sich angenehm anfühlen und das Material extrem belastbar, hygienisch, gut zu reinigen, individuell gestaltbar und schick sein. Das Smartphone dient hier zweifelsfrei als Vorbild. Die Bedien oberfläche des neuen Gerätes sollte deshalb auch möglichst ähnlich sein. Messgeräte sind ein gutes Beispiel für den Wandel: hier werden nicht mehr einzelne Werte angezeigt, sondern das Ergebnis der Analyse, farblich gekennzeichnet und durch Smilies untermalt. Man verkauft das Gerät heute über die Optik – die Funktion wird vorausgesetzt. Intuitive einfache Bedienbarkeit Ein weiteres Beispiel sind intuitive Bedienoberflächen. Auch hier steht das Smartphone Pate. Der User erwartet einen möglichst hohen Wiedererkennungswert. Ohne viel Aufwand möchte er sein neues Produkt direkt in Betrieb nehmen und einsetzen. Die Zeit, sich länger damit zu beschäftigen, hat er nicht oder will er nicht investieren. Die Symbole möchte er wiedererkennen oder sofort einer Funktion zuordnen können, egal ob zu Hause oder an seinem Arbeitsplatz. Doch eigentlich geht es um die Usability. Der Anwender möchte sich mit seinem Gerät wohlfühlen und es gerne benutzen. Dies gilt auch für die Medizintechnik. Viele Patienten bekommen ihre kleinen oder größeren „Helferlein“ mit nach Hause und müssen dort alleine mit ihnen zurecht kommen. Haben sie dabei Probleme, nehmen sie das Gerät nicht. Außerdem müssen Fehlbedienungsmöglichkeiten von vorne herein technisch oder softwaretechnisch ausgeschlossen werden. Jede Elektronik braucht ein Gehäuse Elektronik ist empfindlich und muss in einem geeigneten Gehäuse untergebracht werden. Doch ist es nicht immer einfach, hier die Anforderungen an Funktion und Design in einem Gehäuse aus einem geeigneten Material unterzubringen. Letzteres hat nicht nur Schutzfunktion, sondern kann auch durch sein Aussehen etwas bewirken. Beispielsweise lässt man die Flächen eines CTs durch Licht transparent und leicht erscheinen, um dem Patienten die Angst vor dem Gerät zu nehmen. Eine weitere Herausforderung sind die Freiformen. Muss beispielsweise eine eckige Leiterplatte in eine runde Form integriert werden, stellt dies eine Herausforderung dar. Hier ist Spezial-Know- How gefragt, das bei einem Dienstleister vorhanden ist, weil er diese Situation kennt. Kunststoff liegt als Material im Trend und erobert immer mehr Einsatzbereiche. Er lässt sich optimal zu den unterschiedlichsten Gehäusen verarbeiten, ist leicht, beständig und preiswert. Durch die Kreation neuer Kunststoffe und neuer Verarbeitungstechniken wird er die bisherigen Materialien weiter verdrängen. Bei der gegebenen Vielfalt lässt sich schnell für jeden Einsatz und jeden Kunden das passende Material in die gewünschte Form bringen. Unterstützung spart Zeit und Geld Diese Beispiele zeigen, wie schwer es für einen Hersteller geworden ist, ein Gerät oder System 26 4/2016

Dienstleister komplett selbst zu entwickeln und zu fertigen. Je größer ein Unternehmen ist, umso eher ist dies wirtschaftlich möglich, bei kleineren Unternehmen eher nicht mehr. Oft ist es daher sinnvoll, sich einen Experten mit ins Boot zu holen, der sich in den oben genannten Themen auskennt und Erfahrung mit der Realisierung moderner Produkte hat. So kann man mit seiner Idee beispielsweise einen „Full Service“ EMS-Dienstleister konsultieren und sich Unterstützung holen. Der Kunde bringt seine Kernkompetenz ein, der Dienstleister sorgt für eine effiziente und kostengünstige Umsetzung in einer adäquaten Time-to-Market. Das bedeutet, der Kunde beschreibt detailliert, was er erwartet, der Dienstleister ist für die Umsetzung zuständig. Im Idealfall fungiert letzterer als Projektleiter und der Kunde erhält alles aus einer Hand. Da auch Dienstleister ihre Kernkompetenzen haben, holen sie die fehlenden Leistungen aus ihrem breiten Netzwerk dazu. Der Kunde hat aber trotzdem nur einen Ansprechpartner und das optimale Ergebnis. Je früher der Kunde den Dienstleister mit einbindet, desto besser wird das Ergebnis, weil eine ungünstige Konstruktion sehr viele Kosten nach sich zieht. Bei der Konstruktion werden bereits die Kosten für die Produktion und für das endgültige Produkt festgelegt. Hier muss auf einen möglichst effizienten Produktionsprozess geachtet werden. Kunde und Dienstleister sollten das Projekt gemeinsam durchsprechen und ein Lastenheft erstellen. Wichtig ist dabei, schriftlich festzuhalten, wer was tut und wofür verantwortlich ist. Der Dienstleister erstellt dann das Pflichtenheft und ein Angebot für die zu erbringenden Leistungen. Dabei ist die Dokumentation zwingend erforderlich, da sie klare Fakten schafft. Können Arbeiten dann nicht wie vorgesehen erledigt werden oder steigen die Kosten, was vorher nicht ersichtlich war, sind so das weitere Vorgehen und die Verantwortung klar geregelt. Materialeinkauf und Verfügbarkeit Auch die Beschaffung des Materials oder der Komponenten sind ein wichtiges Thema. Dienstleister verfügen oft über globale Beschaffungswege und können hier besser agieren als einzelne Kunden, da ihr Volumen durch Bündelung mit anderen Bedarfsträgern größer ist, was zu besseren Konditionen bei den Lieferanten führt. Sie sind dann auch für die Absicherung der Lieferfähigkeit verantwortlich. Hier profitiert der Kunde von besseren Konditionen und muss sich nicht um diese Thematik kümmern. Tests Das Testen einer Baugruppe oder Systems, während der Produktentstehung und am Ende (EoL, End of Line) ist ein unverzichtbarer Bestandteil bei der Produktion. Während der Produktion dient es der Stabilisierung und Absicherung des Produktionsprozesses. Prozessfehler werden sofort erkannt und können noch während der Produktion behoben werden. So können fehlerhafte Produkte gleich ausgeschleust oder korrigiert werden. Gemeinsam mit dem EoL-Test und einer über den Prozess gestülpten Traceability liefern diese Tests den Nachweis, dass das Gerät entsprechend der Unterlagen gefertigt wurde und einwandfrei funktioniert. Ein Beispiel, das die Wichtigkeit solcher Prüfungen zeigt, ist eine fehlerhafte Isolation an einem Netzteil. Zusätzlich dienen diese Tests Produzenten und In-Verkehr-Bringern zur Reduzierung des Risikos im Falle von Unfällen, die mit den Systemen, gegebenenfalls bei Fehlbedienung, passieren. Zulassung der Produkte Gerade in der Medizintechnik sind die Zulassungsbedingungen nicht immer einfach zu verstehen und die Normen und Standards ändern sich häufig. Oft hat jedes Land seine eigenen Anforderungen. Will man sich mit all diesen Regularien auseinandersetzen, kostet das sehr viel Zeit. Durch Erfahrung auf diesem Gebiet kann der Dienstleister den Kunden als In-Verkehr-Bringer unterstützen und die Zulassungsverfahren unterstützen. Fazit Gerade in unserer schnelllebigen Zeit mit immer kürzer werdenden Produktzyklen ist es sinnvoll, einen Dienstleister zu konsultieren, um ein Produkt optimal in den Markt bringen zu können, d.h. mit kurzer Timeto-Market, der geforderten Funkionalität und in modernem Gehäuse bei niedrigen Kosten. Es ist heute bei der geforderten Komplexität und den benötigten Spezial kenntnissen nur schwer bis nicht mehr möglich, selbst wirtschaftlich zu fertigen. Außerdem ist es ein gutes Gefühl, während des gesamten Life-Cycle auf einen zuverlässigen Partner bauen zu können. bebro electronics www.bebro.de KOMPETENZ IN EMS RAFI Eltec entwickelt und produziert als Technologiedienstleister, von der Idee bis zum fertigen Produkt, elektronische Baugruppen und Systeme nach kundenspezifischen Anforderungen. An unserem Standort in Überlingen am Bodensee setzen wir mit 300 Mitarbeitern Ihre Ideen in hochwertige Produkte um. Von der Entwicklung über die Materialbeschaffung, Prototypenfertigung, Testerstellung bis zur Serienfertigung erhalten Sie von uns Qualität aus einer Hand. DE-88662 Überlingen vertrieb@rafi-eltec.de www.rafi-eltec.de 4/2016 27 27

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