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4-2016

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Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

Dienstleister Electronic

Dienstleister Electronic Manufacturing Services: Mehr als nur Elektronikfertigung Autor: Raimund Landsbeck, Leiter des Geschäftsbereichs ES bei Fujitsu Subcontracting wird in vielen Branchen in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen betrieben. Ob IT, Callcenter oder Personaldienstleistungen – viele Unternehmen greifen auf die Expertise von Partnern in den jeweiligen Sparten zurück und können so bei gleichzeitiger Flexibilisierung eigene Zeit, Ressourcen und Geld sparen. Dies gilt auch in der Elektronikproduktion. Hier bieten sogenannte EMS- Dienstleister Unterstützung von der Entwicklung über den Einkauf und die Herstellung bis hin zu Produktzulassungen und Auslieferung. Unternehmen profitieren durchaus von der Kooperation mit EMS-Partnern, da sich nicht in jedem Fall der Auf- oder Ausbau der eigenen Kapazitäten in der Entwicklung oder Produktion, im Einkauf oder der Logistik als lohnend oder dauerhaft finanzierbar erweist. Ein besonderer Vorteil von EMS liegt darin, dass Unternehmen die Kompetenz der Dienstleister flexibel und bedarfsgerecht in Anspruch nehmen können. Sie nutzen dabei die Produktions kapazitäten der Anbieter und steigern ihre eigene Wettbewerbs fähigkeit über die eigenen Kapazitäten hinaus. Außerdem profitieren sie von wirtschaftlichen Skaleneffekten, etwa bei den Einkaufskonditionen oder im Hinblick auf den hohen Automatisierungsgrad der Produktion des Partners. Dies zeigt sich besonders bei EMS-Anbietern mit einem globalen Netzwerk und langjähriger Erfahrung in der Produktion von Elektronikteilen. Hochmoderne Fertigung von elektronischen Flachbaugruppen und Systemen Hinsichtlich der Fertigung elektronischer Geräte und Systeme profitieren Unternehmen von der Vielschichtigkeit des EMS-Anbieter- Marktes. Ob Spezialisten für besondere Ansprüche oder Generalisten mit breitem Angebot und großer Flexibilität: für jede Anforderung kann der passende Partner gefunden werden. In manchen Fällen können die Experten des Electronic Manufacturing Services das Know-how und langjährige Erfahrung in der Herstellung eigener Produkte nutzen. So beispielsweise bei Fujitsu: Für Kunden des EMS-Bereichs wird auf die Technologie und das Wissen eines der größten IT-Hersteller der Welt zurückgegriffen. Die Spanne reicht von Musterbauten über jegliche Losgrößen bei unterschiedlichster Komplexität. Eingespielte Qualitätsregelkreise, eine sehr hohe Prozesssicherheit und ein hoher Grad an Automatisierung sorgen für eine Produktqualität auf höchstem Niveau. Dies gilt natürlich nicht nur für die eigene Herstellung, sondern auch für die Produkte der EMS-Kunden. Aufgrund des Erfahrungsschatzes der Experten vor Ort werden Projekte effizient und kundenindividuell umgesetzt. Im Zuge des langjährigen Designs und der Produktion der eigenen Mainboards und Systeme werden die Prozessabläufe im Augsburger Werk beständig optimiert: dazu gehören die Bauteilreduktion pro Baugruppe und ein richtungsweisendes Materialmanagement ebenso wie ein hoher Automatisierungsgrad. Im Vergleich zu asiatischen Mainboards verwendet Fujitsu auf seinen Boards zum Bei- 28 4/2016

Dienstleister spiel ca. 20 Prozent weniger Bauteile und kommt so mit weniger Lötstellen aus. Weniger Lötstellen bedeuten wiederum weniger thermischen Stress und somit eine höhere Lebenserwartung. Darüber hinaus kommt in Augsburg eine neue Lotpaste zum Einsatz, die eine deutlich niedrigere Schmelztemperatur benötigt als die gängigen Pasten. So kann der thermische Stress weiter reduziert und gleichzeitig Energie gespart und damit die Umwelt geschont werden. Tests und Zulassungs services aus einer Hand Natürlich muss auch sichergestellt werden, dass die gefertigten Produkte den Marktzugangsvoraussetzungen (Normen und Standards) der Zielmärkte entsprechen. Dafür wird der Einsatz unter unterschiedlichen Umweltbedingungen und Belastungen getestet und Zertifizierungen und Zulassungen abgewickelt. Für eine optimale, auf das individuelle Produkt bezogene Absicherung normativer Vorgaben und gesetzlicher Marktzugangsvoraussetzungen bei angemessenem Kosten-Nutzen-Verhältnis sorgen kunden- und produktspezifisch zusammengestellte Prüfroutinen und Zulassungen, am besten gleich auf akkreditierter Basis. Nicht jeder Hersteller oder EMS- Dienstleister verfügt über ein entsprechendes, eigenes Testlabor. Auswahlkriterien für ein Labor können neben jahrelanger Erfahrung auch die über eine Akkreditierung verbrieften Prüflaborleistungen sein. Die Breite der Abdeckung hinsichtlich Elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV), Produktsicherheit, Energieeffizienz, Klimaverhalten, mechanische und akustische Prüfungen, Wireless-Integration oder RoHS-Messungen entscheidet über die Fähigkeit dem eigenen Produkt entsprechend alles in einem Labor erledigen zu lassen oder mehrere Partner ins Boot nehmen zu müssen. Der Vorteil einen Anbieter zu wählen, der alles aus einer Hand erledigen kann, liegt auf der Hand. Fujitsu deckt die benötigten Prüf- und Zulassungsleistungen im Product Compliance Center ab. Das Testlabor ist auf demselben Gelände wie die Elektronikfertigung untergebracht. Sollten also beispielsweise Änderungen am Produkt notwendig sein, sind die Wege kurz und die Experten können sich jederzeit direkt austauschen. Das Product Compliance Center führt auf Kundenwunsch auch die komplette Abwicklung internationaler Produktzulassungen und -zertifizierungen (unter anderem für CE, VCCI, BSMI, C-Tick; CSA, UL, CCC) durch. Mit EMS zum Erfolg Die Vorteile einer Zusammenarbeit mit einem geeigneten EMS-Partner sind klar: größere Flexibilität in der Produktion, Kostenersparnisse durch gute Einkaufskonditionen, Unterstützung bei der Prüfung und Zulassung der Produkte sowie kompetente Beratung entlang des gesamten Entstehungsprozesses und darüber hinaus. Nicht jeder EMS- Dienstleister bietet das komplette Paket, andererseits wird dies auch nicht immer benötigt. So hat jedes Unternehmen die Möglichkeit einen passenden Partner für seine eigene erfolgreiche Zukunft zu finden. Elektronik „Made in Germany“: Qualität zu fairen Bedingungen Günstige Elektronikproduktion verbinden viele automatisch mit Standorten in Asien. Die letzten Jahre aber zeigen, dass der Trend auch in Richtung lokaler Fertigung in Deutschland geht. Was steckt also hinter dem Label „Made in Germany“ und müssen Kunden dafür tatsächlich tiefer in die Tasche greifen oder profitieren sie am Ende davon? Aber kann sich das noch jemand leisten, „Made in Germany“? Nun, wenn man sich die Zahl der Unternehmen ansieht, die in Deutschland EMS-Dienstleistungen anbieten, dann muss man davon ausgehen, dass es sich zumindest für deren Auftraggeber rechnet. Über 250 Anbieter für EMS lassen sich allein in Deutschland finden! Hersteller sind also nicht unbedingt Fertiger und Fertiger nicht unbedingt auf dem Produktlabel zu erkennen. Diese Feinheiten sind in diversen Vorschriften und sogar Gesetzen geregelt und sind so komplex, dass sie ganze Bücher füllen könnten. Was zumindest über den Erstellungsort Auskunft gibt, ist aber die Kennzeichnung „Made in Germany“. Electronic Manufacturing Services (EMS) Dienstleister unterstützen ihre Kunden individuell und projektbezogen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Für die Wahl eines Anbieters aus Deutschland gibt es eine Reihe von Gründen: kurze Wege, schnelle Reaktionsund Lieferzeiten, zuverlässige Qualität sowie individuelle und bedarfsgerechte Fertigung und das alles bei Absprachen und Verträgen in Landessprache, frei nach dem Motto „Helfen ist einfach, wenn man sich versteht“. Auch Aspekte wie umweltverträgliche Produktion, Nachhaltigkeit sowie faire Arbeitsbedingungen sprechen für den Standort Deutschland als Wahl für die Fertigung der eigenen Produkte. Mit dem Label „Made in Germany“ schaffte und schafft man auf dem nationalen sowie internationalen Markt Vertrauen und kann sich so von Marktbegleitern die nicht über diesen „Luxus“ verfügen abheben. Unterstrichen durch zahlreiche Zertifikate, von der ISO 9001 für Qualitätsmanagement bis zur DIN EN ISO 50001 für Energiemanagement kann man so eine solide Basis für langfristige Kunden-Lieferanten- Beziehungen schaffen. Made in Germany: lokal vs. global Gerade der EMS-Markt ist stark von Interaktionen geprägt. Der Weg von der Idee zum Produkt erfordert über lange Strecken kontinuierlichen Austausch zwischen Fertiger und Abnehmer. Hier kann eine zu lange Strecke im eigentlichen Sinne des Wortes tatsächlich den Markterfolg gefährden. Auch der Vorteil der gemeinsamen Sprache und Zeitzone ist, ja sogar einer naheliegenden Kultur sind nicht zu unterschätzen – die Kommunikation läuft direkt und bei Bedarf auch von Angesicht zu Angesicht. Zudem können häufig bei kleineren Stückzahlen höhere Kosten durch logistische Einsparungen gedeckt werden. „Made in 4/2016 29

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