Herzlich Willkommen beim beam-Verlag in Marburg, dem Fachverlag für anspruchsvolle Elektronik-Literatur.


Wir freuen uns, Sie auf unserem ePaper-Kiosk begrüßen zu können.

Aufrufe
vor 4 Jahren

4-2019

  • Text
  • Device
  • Medizinelektronik
  • Elektronik
  • Medizintechnik
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

PANEL PC UND MONITORE

PANEL PC UND MONITORE BIS 75” Edelstahlfront für hohe Hygienestandards Die Kontron FlatClient Panel PC und FlatView Monitore bieten maximale Flexibilität und Skalierbarkeit bei einem optimierten Preis-Leistungsverhältnis. Die Flat STS Serie mit einer korrosionsfreien, IP65 geschützten Edelstahlfront, einer leicht zu reinigenden Glasoberfläche sowie Spezial-Abdichtungen erfüllt höchste Hygienestandards. Kundenspezifische Anpassungen bieten die optimale Lösung für jedes Anwendungsszenario. DISPLAYGRÖSSEN: Von 10.1” bis 23.8” im Widescreen- und Standardformat Auch als ‘XXL-Lösung’ bis 75” im Widescreen Format FRONTAUSFÜHRUNGEN: PCAP Touch, resistiver Touch oder Schutzglas EDELSTAHLFRONT: FlatClient/FlatView STS mit IP65 geschützter Edelstahlfront für hohe Hygienestandards INDUSTRIETAUGLICH: Robust, zuverlässig und wartungsfrei FLEXIBLE ANBRINGUNGSMÖGLICHKEITEN: Einbauversion oder als stand-alone/VESA im Vollmetallgehäuse our portfolio Embedded Cloud Embedded Software Embedded Systems Embedded Boards & Modules Embedded ODM Services www.kontron.com

Editorial Allocation war vergangenes Jahr, jetzt haben wir die Obsoleszenz Autor: Peter Sommer, Accountmanager Team II bei bebro electronic GmbH www.bebro.de In der Elektronik bedeutet der Begriff Obsoleszenz, dass bestimmte Bauteile nicht mehr verfügbar sind, weil der Hersteller deren Produktion einstellt. Im Gegensatz dazu bedeutet Allocation das nicht-verfügbar-sein eines Bauteils für eine gewisse, d. h. begrenzte Zeit. Allocationsphasen, wie im vergangenen Jahr, sind oft die Vorboten einer Abkündigungswelle. Was bedeutet Obsoleszenz für den Anwender des Bauteils? Kündigt der Hersteller das Bauteil ab, stellt er es nicht mehr her, um seine Produktpalette zu bereinigen oder zu erneuern. Das Bauteil kann dann ab einem genannten Termin nicht mehr beim Hersteller gekauft werden und ist nur noch aus vorhandenen Lagerbeständen erhältlich – und dies weltweit. Vorher wird in einer Mitteilung (PDN = Product Discontinuation Notification) der letzte Bestelltermin und der späteste Liefertermin bekannt gegeben. Das liest sich einfach und verständlich. Doch was bedeutet es für ein Produkt, in dem ein solches Bauteil verbaut wird? Im einfachsten Fall gibt es von einem anderen Hersteller ein vergleichbares Produkt. Dann muss man nur den Hersteller wechseln und natürlich neu zertifizieren. Dies ist zeitaufwändig und teuer. Es ist auch möglich, dass der bisherige Hersteller/ Lieferant ein vergleichbares Produkt nur in einer anderen Bauform hat. Vielleicht passt es ja. Ansonsten muss die Leiterplatte oder das Layout angepasst werden. Hier kommen wir an den gleichen Punkt wie vorher: ein anderes Layout, bzw. anderes Bauteil bedeuten eine neue Zertifizierung. Aber vielleicht gibt es ja noch Bestände am Markt - leider dann oft zu erhöhten Preisen. Allerdings sind diese auch irgendwann verbraucht. An dieser Stelle kommt so mancher auf abwegige Ideen: Man sucht im besten Fall Bestände aus unsachgemäßen Lagerungen und verkauft diese, obwohl die Bauteile nicht mehr tauglich sind und nicht mehr ihren Spezifikationen entsprechen. In anderen Fällen werden Bauteile aus Schrottbaugruppen ausgelötet, ähnliche Bauteile umetikettiert und von freien Händlern angeboten. Verstehen Sie mich bitte an dieser Stelle nicht falsch: nicht jeder freie Händler bedient sich dieser Praktiken, aber wenn der Bauteilbedarf steigt, wittert mancher eben seine Chance. Verbaut man naiv solche zweifelhaften Bauteile, kann es nach Monaten zu Ausfällen kommen, die Rückrufe zur Folge haben. Der Betrug fällt allerdings meist schon bei der Wareneingangsprüfung auf, wenn es beim Käufer z. B. einen „Prozess zum Umgang mit Brokerware“ gibt. Aber davon haben wir immer noch kein benötigtes Bauteil. Es gibt ja keine Originalware mehr. Hier ist proaktives Arbeiten die Lösung. Bauteil auf Verfügbarkeit prüfen Es sind am Markt Software-Tools (wir haben Silicon Experts) verfügbar, die die Informationen der Hersteller verarbeiten und Informationen zu den Bauteilen sammeln. Außerdem gibt es in Deutschland auch einen sehr aktiven Industrie Interessenverband: COGD für Component Obsolescence Group Deutschland, der weiterhilft. Anhand dieser Informationen kann der Gerätehersteller oder EMSler seine Stücklisten überprüfen. Bei Neuentwicklungen erfolgt die erste Überprüfung bereits nach Erstellung des Schaltplans. Entwickler sollten tunlichst auf Konsumgüter nahe Bauteilhersteller verzichten, auch wenn diese anfangs preiswert erscheinen. Hier sind die Lebenszyklen deutlich kürzer. Bevorraten Und wenn es dann zu einer Abkündigung kommt, wird bevorratet. Im ersten Schritt wird geprüft, welche benötigten Bauteile kritisch sind. Diese werden dann bevorratet. Doch Vorsicht: Bauteile sind auch bei vorschriftsmäßiger Lagerung nicht ewig haltbar. Zulassungen mit mehreren Bauteilvarianten und Herstellern Zu Anfang scheint die Prüfung für den Einsatz unterschiedlicher Bauteile für eine Funktion aufwändig, doch kann man im Ernstfall dann das andere ebenfalls schon zugelassene Bauteil verwenden. Anderenfalls kommt es zu Neuentwicklungen mit allem, was dazu gehört. Das Thema Obsoleszenz bleibt An dem Thema Obsoleszenz kommen wir nicht vorbei. Es gehört ebenso zum täglichen Arbeitsleben wie neue Bauteile. Wir sind ja auch alle stolz auf unser jetziges Smartphone und dessen Funktionen. Wer will denn noch mit einem Nokia 3210 herumlaufen (von Ausnahmen abgesehen)? Die Hersteller der Bauteile müssen sich immer wieder von alten Bauteilen trennen und Neuentwicklungen anbieten. Anders gibt es keinen Fortschritt. Auch erwartet der Anwender einen guten Preis, der manchmal nur mit den neuesten Produktionsanlagen realisierbar ist. Die Fusionen großer Hersteller schmälern ebenfalls das Bauteilangebot. Und auch die Anforderungen des Kunden ändern sich: Wo früher ein Abblockkondensator reichte, müssen heute bis zu 250 Stück die Funktion der Baugruppe sicherstellen. Sie sind sehr klein und damit der „Feind“ der großen alten Kondensatoren. meditronic-journal 4/2019 3

hf-praxis

PC & Industrie

© beam-Verlag Dipl.-Ing. Reinhard Birchel