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4-2022

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Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

Netzwerke und

Netzwerke und Kommunikation Optische Kommunikationsanbindung Glasfasertechnik besser verstehen Signale über Glasfaserverbindungen zu übertragen, bringt zahlreiche Vorteile. Diese kann man aber nur optimal nutzen, wenn man die Grundzüge der aktuellen Fiberglas-Technik versteht. Der optische Splitter teilt auf der N3 das Signal auf eine Gruppe von Teilnehmern auf Kennen Sie sich z.B. mit den Netzebenen aus? Beim Netz des Netzbetreibers spricht man von der NE3, der Netzebene 3. Die Netzebene 4 (NE4) meint hingegen die Vernetzung innerhalb eines Gebäudes, jedoch nur bis zu den Wohnungen hin. Die Vernetzung innerhalb von Wohnungen nennt man folglich Netzebene 5, NE5. In einem Einfamilienhaus oder in einer Doppelhaushälfte wird die NE4 sehr klein geraten, während ihre Bedeutung in Mehrfamilienhäusern mit der Anzahl der Wohnungen sukzessive zunimmt. Die Glasfaser in der Netzebene 3 Glasfasernetze bezeichnet man auch als FTTx-Netze (Fiber To The…). FTTB steht dann für Fiber To The Basement oder Fiber To The Building. Das bedeutet die Verlegung des Glasfaserkabels, auch Feeder genannt, bis ins Gebäude hinein bzw. (falls vorhanden) praktischerweise bis in den Keller. Die äußere Glasfaser endet also innen, in der Regel an der Außenwand des Gebäudes. Sie ist Teil eines passiven optischen Netzes (PON, Passive Optical Network), wo sie die Netzwerkebene 3 dominiert. PONs sind optische Zugangsnetze, die im Bereich zwischen der Vermittlungsstelle und dem Kundenstandort aus passiven Bauelementen bestehen und daher ohne eigene Stromversorgung auskommen. (Etwa für eine Switching-Funktionalität benötigt man eine Stromversorgung und spricht dann von einem Active Optical Network, AON.) Die Abkürzung FTTB ist eindeutig. Hingegen RFoG (Radio Frequency over Glas) oder FTTx sagen nichts darüber aus, bis wohin das Glasfaserkabel führt. Ein Blick nach draußen: Was ist ein OLT? In einem passiven optischen Gigabit-Netzwerk (GPON) gibt es ein optisches Leitungsendgerät (OLT, Optical Line Terminal) in der Zentrale des Dienstanbieters sowie eine Reihe von optischen Netzwerkeinheiten (ONTs, Optical Network Terminals oder ONUs, Optical Network Units) in der Nähe der Endbenutzer. Das OLT ist das Gerät, das dem Internet-Anbieter als Endpunkt des passiven optischen Netzes (PON) dient. Das OLT ist auch die Schnittstelle zwischen dem PON und dem Kernnetz und somit das Gerät, das sich am zentralen Knotenpunkt des Internet-Anbieters befindet. Das OLT ist also quasi ein Werkzeug des Netzbetreibers oder des Telekommunikations-Anbieters. Ein OLT erfüllt mehrere Aufgaben: • Steuerung der vor- und nachgelagerten Datenströme • Konvertierung der von Glasfaserdiensten verwendeten Standardsignale in das von einem PON-System verwendete Format • Koordinierung mehrerer Signale zu einem Gesamtsignal (Multiplexing) Der Upstream-Kanal überträgt verschiedene Arten von Daten- und Sprachverkehr von den Benutzern zum Service Provider. Der Downstream-Kanal ermöglicht den reinen Daten-, Sprachund Videodatenverkehr mit allen ONTs/ ONUs in einem Netz. Der Weg ins Haus führt über den BEP BEP steht für Building Entry Point (Gebäudeeinführungspunkt) und meint Ein aufgeklapptes Gehäuse für den OTO@BEP den kleinen Hausanschlusskasten des Glasfaserkabels. Im Deutschen verwendet man auch die Abkürzung APL für Abschlusspunkt Linientechnik. Ist kein Keller vorhanden, dann befindet sich der BEP meist innen im Bereich der Hauseingangstür. Er muss einen gewissen Abstand zum großen Hausanschlusskasten der Elektrik haben. Die Lage des BEPs kann in Grenzen vom Eigentümer des Hauses selbst bestimmt werden. Der BEP selbst bleibt im Besitz des Netzbetreibers. Technisch ist zu unterscheiden zwischen dem BEP und dem Netzabschlusspunkt. Bei optischen Anschlussleitungen ist das ONT/ONU (Optical Network Terminal/Optical Network Unit, s. oben) der Netzabschluss. In der Regel müssen die Grundversorgungsdienste bis zum BEP vom Netzbetreiber bereitgestellt werden. Somit geht der Gebäudeanschluss bei der Ersterschließung zu Lasten des Telekom-Unternehmens, während die Hausinstallation vom Eigen- 40 Haus und Elektronik 4/2022

Netzwerke und Kommunikation Der 10G PON ONT/ONU NOVA-2002 ist eine leistungsfähige Lösung für privat und Business tümer übernommen werden muss. Das Spleißen der Kabel im BEP muss ausschließlich durch einen Fachelektriker bzw. Fachpersonal erfolgen. Die Dimension der zu montierenden Hausanschlussbox (BEP) wird durch die Anzahl der anzuschließenden Wohn-/ Geschäftseinheiten bestimmt. Das Problem mit der Netzebene 4 Ob klassischer BEP oder OTO@BEP: Von hier aus bestimmt die bestehende Gebäudeinfrastruktur den Weg der Glasfaserverkabelung bis zum Internet-Router. Doch bereits fast jedes Einfamilienhaus hat eine andere Gebäudestruktur. Hinzu kommt: Auch die Verkabelungskonzepte sind von Haus zu Haus unterschiedlich. Das macht den FTTH-Anschluss (Fiber To The Home) wahrlich nicht einfach. Netzbetreiber haben es oft mit Objekten zu tun, die erst kürzlich gebaut wurden und nun für FTTH umgerüstet werden müssen. Noch schwieriger wird es bei Einfamilienhäusern, die 50 Jahre alt oder älter sind. Diese Häuser haben nämlich noch keinen zentralen Schrank für Einrichtungen der Telekommunikation mit Platz für beispielsweise OTOs, Verteiler und Router. Diese Unterschiedlichkeit bei den potenziellen FTTH-Kunden behindert ein einheitliches/standardisiertes Vorgehen der Netzbetreiber/Installateure/Elektriker und somit eine kostengünstige Lösung für jeden Interessenten. Doch eine große Anzahl von Gebäuden muss fast zwingend mit einem standardisierten Installationskonzept angebunden werden, da die Interessenten sonst nicht bereit sind, die hohen Kosten zu tragen. Die herausstechend hohe Übertragungsleistung, die das Glasfasernetz bietet, sollte nicht am BEP oder OTO@BEP enden, weil die nachfolgende Verkabelung im Haus mit der Qualität nicht mithalten kann. Auch das ist natürlich nur eine Frage der Kosten. Eine hochwertige Verkabelung und eine sichere Verbindung in einem Haus haben nun mal ihren Preis. Diese Inhouse-Installation sollte mindestens bis zum Internet-Router, der sich irgendwo im Gebäude befindet, reichen. Entlastung mit dem OTO@BEP-Konzept Spezifische Empfehlungen an Hauseigentümer und Installateure im Zusammenhang mit der OTO@BEP können die Lage entspannen. Das bereits 2017 entwickelte OTO@BEP-Konzept war zunächst für Business-Anwendungen gedacht und lässt sich heute mit R&M- Produkten wie den Polaris-Boxen in einem Gehäuse kombinieren. Seit 2021 ist das OTO@BEP-Konzept eine Swisscom-Richtlinie für Einfamilienhäuser. Zunächst stand man vor der Was ist ein PoP? Mit Point of Presence (PoP) werden die Verteilerzentralen bezeichnet, an denen Einwahlknoten für alle Verbindungen für den Daten- und Sprachverkehr sowie Online-Dienste vorhanden sind. Hierzu zählt also beispielsweise der Zugangspunkt zum Internet beim Internet-Provider. Der PoP bildet die Schnittstelle zwischen dem Backbone-Datenverkehr (Hauptleitung) und dem neu zu erstellenden Zugangsnetz hin zum Kundenanschluss. Im PoP werden die Fasern mit den Lichtsignalen belegt, die dann bis zum Endpunkt ONT/ONU (s. oben) im Haus des Endnutzers durchlaufen. Was ist ein OTO? Mit OTO (Optical Termination Outlet) bezeichnet man eine Glasfaser- Steckdose, die in der Wohnungs- oder Geschäftseinheit montiert wird (bei Wohnungen meist im Wohnzimmer, bei Geschäftseinheiten meist im Technikraum). Den Begriff Outlet (Auslass, Ausgang, Abfluss) findet man häufig im Glasfaser-Installationsbereich. Vereinfacht kann man eine optische Steckdose annehmen. Die Montage einer solchen Glasfaser-Steckdose erfolgt also im Rahmen der gebäudeinternen Verkabelung auf Netzwerkebene 5. Die Bereitstellung der Verkabelung ab dem OTO bis zum optischen Hausanschlusskasten (BEP) liegt damit im Verantwortungsbereich des Eigentümers. Diese Arbeiten können z.B. durch einen Elektriker oder durch den zuständigen Provider durchgeführt werden. An den OTO wird dann der Router des Providers angeschlossen. Die Firma R&M hat gemeinsam mit Swisscom eine Lösung entwickelt, die kostengünstig, schnell umsetzbar und nachhaltig ist. Dabei wird der traditionelle BEP durch einen neuen und innovativen Übergabepunkt ersetzt, genannt OTO@BEP. Das ist eine Spleißbox mit einem integrierten OTO. Die optische Telekommunikations-Steckdose dient hier als Schnittstelle zur Hausverkabelung und ist direkt in den OTO@BEP integriert. Herausforderung, einen effizienten Weg vom OTO@BEP zum Internet- Router in einem Einfamilienhaus zu beschreiben. Es musste ein Weg sein, der sicherstellt, dass das Signal das Wohnzimmer oder das Home Office in hoher Qualität erreicht. Und es sollte eine Lösung sein, die effizient in jedem Haus von jedem geschulten Installateur umgesetzt werden kann. Im Prinzip handelt es sich um ein Glasfaser-Patchkabel zwischen dem OTO@BEP und dem Internet-Router. Dieses Kabel muss oft über alle Etagen und um viele Ecken geführt werden. Da hier marktübliche vorkonfigurierte Kabel nicht genügten, wurde ein effizienter Ansatz definiert: Ein dünnes und flexibles Einfaserkabel wird vom OTO@BEP im Untergeschoss zu einer zweiten, abgesetzten und fest montierten Verlängerungs-OTO am Router-Standort geführt. Dieses Kabel kann vor Ort abgelängt und gemäss FTTH-Handbuch installiert werden. Ein LWL-Feldstecker wird an beiden Enden an die OTO angeschlossen und eingesteckt. Es entstand eine einfache, zuverlässige und ästhetisch ansprechende Lösung. Ganz in Ihrer Nähe: ONT/ONU Das ONT/ONU ist das Gerät, das bei Ihnen zu Hause oder im Büro steht. Die Abkürzungen ONU und ONT werden oft synonym verwendet. Mehr oder weniger handelt es sich um dasselbe: um ein Gerät, das in der Telekommunikationskette als Endpunkt des PONs auf Ihrer Seite dient. Einfach ausgedrückt, beziehen sich ONT/ONU auf die benutzerseitige Ausrüstung. Das ONT/ONU fungiert als optisches Modem und kommuniziert mit Ihrem Internet-Anbieter über ein Glasfaserkabel. Es sendet Benutzerdaten in den Upstream-Kanal zum OLT und empfängt Daten auf dem Downstream- Kanal. ONT und OLT sind wichtige Geräte in einem PON-Netzwerksystem. Wir sehen, dass sich ein solches über die Netzwerkebenen 3, 4 und 5 erstreckt. Gefragt sind ONT/ONU-Geräte mit einfacher Integration, flexibler Anpassung und hoher Zuverlässigkeit, die alle aktuellen und zukünftigen Anforderungen erfüllen. Etwa mit den 10G-PON-ONT/ONU-Lösungen von Hitron können Anwender ihr Glasfasernetz voll ausnutzen. Die 10-Gigabit-PON-Glasfaserschnittstelle von Hitron ist ein leistungsstarkes Gerät, das Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s im Downstream und Upstream liefert. Das macht das Herunterladen und Hochladen von Inhalten superschnell. Die wichtigsten Spezifikationen: • IEEE 802.3av 10G-EPON-konform • ITU-T G.987.2 XG-PON-konform • ITU-T G.9807.1 XGS-PON-konform • DOCSIS DPoE 2.0-konform • 100/1000/2.5G/5G/10GBASE-T Ethernet-Anschluss • 10/100/1000BASE-T-Ethernet- Anschluss • Glasfaserschacht Haus und Elektronik 4/2022 41

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