Kommunikation Erfolg auf ganzer Linie Neues Remote I/O besteht Praxistest bei Motip Dupli mit Bravour dig getrennt voneinander sein. Weniger ist mehr Das innovative Remote I/O von Bartec vereinfacht die Schaltungstechnik und kommt ohne Trennschaltverstärker aus. So reduziert es den Platzbedarf für die Steuerung und begnügt sich in Ex-Zone 1 und 2 mit einem Industrie-Schaltschrank. Damit nicht genug: Das System ermöglicht eine intuitive Projektierung, lässt sich schnell und problemlos integrieren und überzeugt im Betrieb genauso wie in der Wartung und Instandhaltung. Wirklich einzigartig ist seine flexible Systemzulassung. Dass das Neue hält, was es verspricht, beweist sein erfolgreicher Einsatz bei Europas führendem Spraydosen- und Lackstiftehersteller Motip Dupli. Autor: Oliver Korb, Produktmanager Bustechnologien Motip Dupli Farbe aus der Spraydose verbinden die meisten Menschen mit Graffitis. Doch Spraydosen und ihr farbenfroher Inhalt haben viel mehr zu bieten. Ganze Industriezweige sind auf die Produkte der Aerosolproduzenten angewiesen. Motip Dupli ist Europas größter Spraydosen- und Lackstiftehersteller. Seine Farbsprühdosen Dupli-Color, oder zumindest Produkte, die das Unternehmen für viele Baumärkte oder Discounter als Lohnhersteller abfüllt, dürfte fast jeder schon einmal in Händen gehalten haben. Fit für die Zukunft Am größten seiner Produktionsstandorte in Haßmersheim setzt der „Spraydosen-Europameister“ seit Mai das innovative Remote I/O-System Antares von Bartec in einer neuen Hightech-Abfüllanlage ein. Die D Linie wurde speziell für die Abfüllung von Farbsprühdosen als Klein- und Sonderserien konzipiert. Die Besonderheit ist, dass man dort jedes Gebinde von 36 bis 750 ml produzieren kann. Gerade im Bereich Markierungsspray sind aktuell große Gebinde gefragt. Um immer neue Produktideen des Marketings in die Tat umsetzen zu können, mussten Herstellung und Gestaltung flexibler werden. Die „State-of-the-Art“-Abfülllinie erfüllt diese Anforderung voll und ganz. Sie besteht zum einen aus einer automatisierten Lösemittelsteuerung, die die Technikmannschaft mitkonzipiert und selbst aufgebaut hat, zum anderen aus einer modernen Abfüllanlage, die ein auf Aerosole und Sprühsysteme spezialisierter Maschinenhersteller als Komplettpaket lieferte. Damit es im Zweifelsfall nicht zu Diskussionen um Zuständigkeiten kommt, sollten beide Anlagenteile vollstän- Durch die direkte Inst allation des Remote I/O-Systems im Ex-Bereich und kurze Wege konnte das Unternehmen über 4.000 m an Leitungen einsparen. Aber nicht nur das. Die Lösung hilft noch an anderen Stellen kräftig beim Sparen. Bei einer konventionellen Verkabeleung der Anlage hätte ein Trennschaltverstärker eingebaut werden müssen. Dafür wäre wiederum ein separater Schrank nötig gewesen. Hier sind die eigensicheren Eingänge ein ganz klarer Vorteil. Für die Lösung mit Antares reichte ein noch vorhandener Kompakt- Schaltschrank aus Edelstahl vollkommen aus. Und im Schrank ist immer noch sehr viel Platz. Teure überdruckgekapselte Ausführungen sind hier überflüssig. Die große Freiheit Ein weiteres Plus: Eine schnelle und problemlose Implementierung. Zu einer einfacheren Inbetriebnahme tragen auch die Schaltzustände bei, die per LED den Zustand jedes I/O- Kanals zusätzlich am Modul anzeigen. Motip Dupli war es sehr wichtig, dass man direkt vor Ort sehen kann, was passiert. Der entscheidende Vorteil von Antares ist jedoch seine flexible Systemzulassung. Warum? Bis jetzt musste jedes der auf dem Markt verfügbaren Remote I/O-Systeme im Vorfeld eindeutig geplant und in zertifizierte Ex e-Gehäuse mit starrer Zulassung eingebaut werden. Wurde etwas geändert, musste sie der Anwender erneut zertifi- 10 PC & Industrie 6/2013
Kommunikation zieren lassen. Das kostet Zeit und Nerven und vor allem bares Geld. Bei Antares braucht man hingegen maximal das Systemschild auszutauschen, wenn sich durch eine höhere Leistung die Temperatur ändert. Nun kann erstmals jede Elektroplanung ihr System frei planen, nach Belieben ändern und erweitern. Konfiguriert sich fast von selbst Auch bei der Konfiguration kann das Neue gegenüber anderen Systemen punkten. Der Clou an der Designersoftware: Eine intuitive Bedienung erlaubt es, das System mit wenigen Mausklicks zu projektieren und zu konfigurieren. Das Programm überwacht während der Erstellung, dass bestimmte Grenzwerte, wie z.B. Abstände, Powermanagement und die maximale Datenlänge am Profibus, eingehalten werden. Der Konstrukteur berechnet notwendige Ein-/Ausgänge inklusive benötigter Reserven für das kostengünstigste, d.h. optimale System und eröffnet dem Anwender die Möglichkeit, genau zu sehen, wie viel Leistung noch übrig ist. Das war für Motip Dupli mit ein Grund, sich für das neue Remote I/O von Bartec zu entscheiden. Die Ablaufsteuerung der Lösungsmittel und die Bandsteuerung hat der Steuerungsbauer des Spraydosen- und Lackstifteherstellers programmiert. Der Programmierer, der viel für die Automobilindustrie arbeitet, hatte noch nie etwas mit einer derartigen Anlage zu tun. Aber es war für ihn überhaupt kein Problem, sich schnell in das intuitive System einzufinden. Design mit Mehrwert Bei der Entwicklung von Antares legten die Spezialisten für den Ex- Bereich von Bartec nicht nur Wert auf die Funktion, sondern auch auf die Form. So lässt sich das System auch im Ex-Bereich problemlos handhaben. Wird der Verriegelungsbügel geöffnet, weiß der Anwender, dass das Modul spannungsfrei ist und er z.B. anstehende Wartungsarbeiten sicher durchführen kann. Es muss sich niemand darum kümmern, ob der Bereich ex-frei ist. Instandhaltungsarbeiten oder Erweiterungen können vorgenommen werden, ohne den Bereich vorher tagelang lüften zu müssen. Ein echtes Raumwunder Im Falle eines Falles lassen sich die Module sehr schnell und einfach auswechseln. Das ist eine deutliche Verbesserung. Früher gab es mehrere Eingänge, die nicht einzeln getauscht werden konnten. Jetzt kann jedes Modul separat ersetzt werden. Das wirkt sich mit Sicherheit positiv auf die Instandhaltungskosten aus. Eine Hot-swap-Funktion stellt eine hohe Verfügbarkeit des Systems sicher. Kurzum: Lange und kostspielige Produktionsunterbrechungen und Stillstandszeiten gehören der Vergangenheit an. Auch den enorm großen Klemmraum, der mehr als genug Platz zum Arbeiten bietet, weiß die Technikmannschaft von Motip Dupli zu schätzen. Die Ergonomie passt; die Gestaltung macht alles einfacher. Design ist nicht nur schön oder nicht schön, sondern es muss anwenderfreundlich sein, einen einfachen Zugang ermöglichen sowie eine unkomplizierte Verdrahtung. Sparsame Technik Durch die Anbringung direkt im Feld entfällt bereits bei der Planung die Mehrzahl an Kabelwegen und Kabelstrecken. Das senkt die Installationskosten. Zudem lässt sich das System in existierende nicht-ex-geschützte Kommunikations-Netzwerke einfach einbinden. Und es benötigt sehr wenig Platz, was in vielen bestehenden Anlagen durchaus eine Rolle spielt. Das Gros an Einsparungen erwartet Motip Dupli aber bei der Wartung und Instandhaltung. Denn das ist das, was wirklich Geld kostet. Wie stabil die Anlage läuft, wird sich zeigen, wenn sie sechs oder 12 Monate unter Vollbelastung gelaufen ist. Doch das System läuft problemlos, „man hat nichts mehr von ihm gehört.“ Und das ist wohl das größte Kompliment, das man dem neuen Remote I/O-System Antares von Bartec aussprechen kann. • BARTEC GmbH www.bartec.de PC & Industrie 6/2013 11
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