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EF 2016

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Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik 2016

Qualitätssicherung Kein

Qualitätssicherung Kein kalter Kaffee Der Toolmonitor von MCD Elektronik testet Kaffee-Qualität Bild 1: MCD Elektronik druckte jedem Messebesucher ein individuelles Kärtchen mit den Angaben des jeweiligen Kaffees, der gerade verkostet wurde. Was macht einen guten Kaffee aus? Ausgestattet mit modernster Technologie, aus dem eigenen Haus, hatten sich MCD Marketingleiterin Verena Hörter und ihr Team auf die Suche nach dem Geheimnis des besten, gebrühten Kaffees gemacht. Wir haben mit Verena Hörter gesprochen, um ihr das Geheimnis guten Kaffees und der MCD Mess- und Prüftechnik zu entlocken. PC&Industrie: Frau Hörter wie kommt man auf die Idee, mit Messtechnik den besten Kaffee zu bestimmen? Verena Hörter: Bevor ich hier einen Expertenstreit oder einen Shitstorm von Baristi lostrete, sollte ich darauf hinweisen, dass die Tests mit einem gewissen Augenzwinkern zu betrachten sind. Die Idee kam uns kurz vor der Productronica 2015. Statt nur Kaffee anzubieten und unsere Geräte vorzustellen, dachten wir uns, warum nicht anhand der Zubereitung von Kaffee den Messebesuchern das Anwendungsspektrum und die Genauigkeit unserer Messtechnik aufzeigen. Unser „Hobby-Barista“ Gergely Boross, Chief Representative of Hungary von MCD, hat dafür Kaffeebohnen aus seinem Lieblings-Café in Budapest mitgebracht. Wir hatten Valle Verde (Guatemala), Matahara (Äthiopien) und Gachatha (Kenia) Kaffee - immer aus ganzen, gerösteten Bohnen. Gergely Boross hat auch eigens für diese Testreihe unsere Testsoftware, den MCD-Toolmonitor, eingerichtet und programmiert. Auch wenn die Tests in Bezug auf Bild 2: Der Prüfaufbau des MCD Kaffee-Tests den besten Kaffee nicht ganz ernst zu nehmen sind, die Verfahren und die eingesetzte Technologie sind es auf jeden Fall. PC&Industrie: Können Sie die Tests und die verwendeten Geräte kurz beschreiben? Verena Hörter: Der Prüfaufbau testete fünf verschiedene Kriterien: Temperatur, die optimale Menge von Wasser zu Bohnen, Dauer der Brüh- und Durchlaufzeit, Farbe, das heißt Design beziehungsweise das Aussehen und zu guter Letzt den Extraktion/Stärke- Wert des Kaffees. Die Temperatur überprüften wir mit einem speziellen Wasserkocher mit programmierbaren Wassertemperaturstufen und einer Hold- Funktion. Um die ideale Zusammensetzung des Mengenverhältnisses zu messen, verwendeten wir Digitalwaagen. Vorbereitende Station für die Messung der gemahlenen Bohnen war eine spezielle Kaffee-Waage mit integrierter App sowie USB-Anschluss. Unser Kaffee-Liebhaber Gergely Boross hat sich extra die API der Entwickler der Waage besorgt, so dass wir diese im Toolmonitor mit Kurven präzise darstellen konnten. Eine zweite, hochpräzise Waage wurde über einen RS232-Anschluss ebenfalls mit dem MCD-Toolmonitor verbunden. Auf dieser Waage stand die „Chemex-Karaffe“, die wir als traditionelle Art der Kaffeezubereitung wählten. Hier kamen die gemahlenen Bohnen mit dem bereits vorerhitzten Wasser zusammen. Den Zeitfaktor überprüften wir ganz mit einer im Toolmonitor integrierten Stoppuhr. Das Aussehen und das Aufbrühverhalten konnten wir mittels einer Foto-Video-Kamera bestimmen. Wir checkten wirklich jedes Detail, getreu unserem Motto „Wir prüfen auf Herz und Nieren“. 20 Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik 2016

Qualitätssicherung Bild 3: Der speziell für die Messe programmierte MCD-Kaffee-Toolmonitor dokumentierte und überwachte die Tests Zu Beginn haben wir das Wasser mit dem Kocher auf eine Temperatur von 94 bis 96 °C erhitzt. Danach die Bohnen mit dem entsprechend voreingestellten Mahlgrad mittels einer Handmühle zermahlen, auf den Filter gegeben und bei der optimalen, berechneten Brühzeit durchgelassen. Ein Tropfen des bereits produzierten Kaffees wurde mit Hilfe einer Pipette aufgenommen und im Refraktometer abgestrichen, um diesen auf den perfekten TDS-Anteil zu prüfen. TDS steht für Total Dissolved Solids und gibt den Gehalt von löslichen Substanzen im Kaffee an. Diese Werte haben wir anschließend in die Stärke-Matrix, die auch in unserem Toolmonitor eingebunden war, eingeordnet. Liegt der Wert im mittleren Quadranten, ist die Qualität optimal, liegt er außerhalb ist dieser zu schwach, beziehungsweise zu stark. (siehe Bild 5 „Stärke-Matrix“). Zum Schluss - und das war von uns mehr ein Spaß als ein tatsächlicher durchführbarer Test – haben wir die Kaffeetasse kritisch beäugt, das heißt optisch geprüft. All dies gesteuert und unterstützt durch den von Gergely Boross programmierten MCD Toolmonitor. PC&Industrie: Wie können wir uns das vorstellen? Verena Hörter: Der MCD Test­ Manager ist mit seinen zugehörigen Toolmonitoren eine Software- Plattform mit grafischer Bedienoberfläche, die in weitem Umfang frei gestaltet und den Anwenderanforderungen angepasst werden Bild 5: Die Stärke-Extraktion-Matrix definiert die Qualität des Kaffees anhand der extrahierten, löslichen Stoffe Bild 4: Die MCD Mess-Bar auf dem Productronica Messestand war ein Hingucker und Besuchermagnet kann. Dies machten wir uns auch bei unserem Kaffee-Test zunutze. Alle Mess- und Prüfergebnisse wurden übersichtlich verbunden und in einem selbst definierten Screen zusammengeführt. (siehe Bild 3 „Kaffee-Toolmonitor-Screen“). Einmal erstellte Konfigurationen können in Projektfiles gespeichert und bei Bedarf wieder geladen werden. Mit Hilfe einer integrierten Scriptengine können alle Messungen und Einstellungen automatisiert durchgeführt werden. Die Toolmonitore können in eine Vielzahl von Applikationen eingebunden werden, zum Beispiel TestManager CE, LabView sowie Microsoft Visual Studio und die Microsoft Office-Programme. PC&Industrie: Nun müssen Sie uns nur noch verraten, wie ihre Testergebnisse aussehen, beziehungsweise wie der beste Kaffee zusammengesetzt ist. Verena Hörter: Unsere Messungen und die Verkostungen, die uns zahlreiche schlaflose Nächte bereitet haben, führten zu keinem einstimmigen Ergebnis. Bei aller Präzision der technischen Prüfungen und Messungen war der individuelle Geschmack des einzelnen Testers das sprichwörtliche Zünglein an der Waage. Beachtlich war jedoch, dass über 80% der Messestandbesucher ihren Kaffee auf Empfehlung unseres Barista ohne Zusatzstoffe, wie Milch und Zucker, verkostet haben. Unabhängig von den individuellen Geschmäckern ergaben die messtechnischen Ergebnisse, dass der Extraktion/Stärke-Wert (TDS) im mittleren Quadranten liegen sollte, damit dieser weder zu bitter noch zu schwach ist. Laut unserem „Hobby- Barista“ Gergely Boross liegt die ideale Wassertemperatur zwischen 94 – 96 °C. Kombiniert mit der richtigen Brühzeit, dem idealen TDS- Wert und dem exakten Wasser/ Bohnen-Mengenverhältnis kamen wir so zu dem für uns messtechnisch perfekten Kaffee. • MCD Elektronik GmbH www.mcd-elektronik.de Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik 2016 21

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