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EF 2019

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

Robotik Robotik leicht

Robotik Robotik leicht gemacht G-Code Programmierung für einfaches Bedienen von Roboterzellen So nimmt der Roboter den Messtaster auf und fährt einen bestimmten G-Code ab. Die Sequenz kann direkt an der Zelle eingegeben werden. Sollte bei der Programmierung einmal ein Befehl vergessen werden, kann der Bediener diesen vor Ort ergänzen. Ein Post-Processor versucht dabei, Kollisionen möglichst rechtzeitig aufzuzeigen. Änderungen in der Offline-Programmierung müssen stets neu übertragen werden. Dabei startet der Roboter das Programm von Anfang an. Jedoch empfiehlt sich eine Roboter-Simulationssoftware, um Kollisionen gänzlich ausschließen zu können. Das Applications-Center in Georgensgmünd MBFZ toolcraft GmbH toolcraft@toolcraft.de www.toolcraft.de Die Roboterindustrie ist weltweit auf dem Vormarsch. Der Umsatz allein aus Deutschland hat 2017 ein Rekordergebnis von 4,2 Milliarden Euro erreicht, 17 % mehr als in 2016. Inlandsinstallationen, Import und Export haben dabei neue Rekordwerte erreicht. Zunehmende Leistungsfähigkeit und der Bau von intelligenten Systemen stehen im Vordergrund. Im Bereich Robotik baut Toolcraft universell einsetzbare Roboterlösungen – von der ersten Idee bis zur fertigen Integration. Durch Einsatz der CNC-basierten Programmiersprache G-Code steht die Technologie auch Anwendern offen, die bisher keine tieferen Kenntnisse in der Roboterprogrammierung besitzen. G-Code Programmierung für einfaches Bedienen Roboterzellen werden durch den Einsatz der G-Code Programmierung benutzerfreundlicher. Die Maschinensprache aus der CNC Zerspanung ist eine Normsteuerung und global verbreitet. Somit können Zerspanungsmechaniker auf der ganzen Welt den Roboter steuern, ohne aufwendige Offline-Programmierung. Dadurch lassen sich Berührungsängste abbauen, da die Bediener in ihrer gewohnten Befehlsumgebung verbleiben. „Mit der G-Code Programmierung kann der Bediener bei laufender Produktion ins Programm eingreifen und dieses direkt an der Zelle verändern,“ so Thomas Wieland, Bereichsleiter Engineering und Robotik bei Toolcraft. Weiterhin können Messzyklen in die Produktion eingebaut werden. Programmierung universell einsetzbar – Regelflächen von Vorteil Grundsätzlich kann die G-Code Programmierung in allen Roboterzellen eingebaut werden. Jedoch macht sie vor allem bei Regelflächen wie Taschen oder Bohrungen Sinn. Bei Freiformflächen ist eine Offline- Roboterprogrammierung in jedem Fall die bessere Wahl. Bei Einzelteilproduktionen ohne großen Aufwand und einfachen Geometrien macht sich die G-Code Programmierung bezahlt. Der hohe Kostenfaktor eines CAM-Systems sowie aufwändige Programmierschulungen entfallen. So können Bediener ohne Roboterprogrammierkenntnisse eine Roboterzelle erwerben und sofort in Betrieb nehmen. ◄ Die Schulungszelle von Toolcraft mit G-Code Programmierung 66 Einkaufsführer Produktionsautomatisierung 2019

Mehr Performance in der autonomen Logistik durch 5G Robotik Serverlösung erlaubt eine Verbesserung der Wartbarkeit der Fahrzeuge (Updates on the fly). Weitere Geräte können flexibel in das bestehende Kommunikationsnetz hinzugefügt werden. Zur Erhöhung der Verfügbarkeit laufen die Algorithmen sowohl auf einem lokalen Edgeserver in der Fabrik als auch in der Cloud. Das AGV System ist in der Lage automatisch eine Umgebungskarte zu erstellen, sich darin zu lokalisieren (SLAM) und flexibel Hindernisse zu umfahren. Außerdem kann das System durch höherwertige KI Funktionen wie z. B. Objekterkennung, 3D Rekonstruktion oder Flottenmanagement erweitert werden. Die Nutzeroberfläche kann auf allen gängigen, mobilen Endgeräten (Web-App) mit WLAN oder LTE Verbindung genutzt werden und ermöglicht es Arbeitsstationen und komplexe, interaktive Aufgabenabläufe zu definieren. Das Projekt, initiiert von der Deutschen Telekom und OSRAM, ist ein Nachweis über die Anwendbarkeit von Mobilfunktechnologie im industriellen Bereich, speziell bei mobilen Maschinen. Neben hohen Datenraten und verteilter IT-Architektur können geringe Verzögerungen garantiert werden, sodass zuverlässige Kommunikationsprozesse und somit auch Applikationen realisiert werden können. Die Gestalt Robotics GmbH, gegründet im Jahr 2016, ent wickelt individuelle KI Lösungen für die Automatisierungsindustrie. Dank der eigens entwickelten KI-Plattform können Roboter Objekte in Bildern und Videos erkennen und durch die Umgebungsanalyse Kartierung von zuvor unbekannten Räumen realisieren und auf diesem Hintergrund die Roboteraktionen optimal steuern. Seit 2012 entwickelt InSystems Automation kundenindividuelle Transportroboter für den europäischen und außereuropäischen Markt. Mit der Testphase bei Gestalt Robotics verspricht sich das Unternehmen eine Verbesserung der eigenen Fahrzeuge für spätere Kundeneinsätze. ◄ Gestalt Robotics GmbH www.gestalt-robotics.com InSystems Automation GmbH www.insystems.de www.proANT.de Deutsche Telekom AG www.telekom.com OSRAM www.osram.de Gestalt Robotics und das Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik erproben zusammen mit OSRAM und der Deutschen Telekom den Einsatz des neuen Mobilfunkstandards an autonom navigierenden Transportroboter der Firma InSystems Automation. Mit signifikanten Vorteilen in Richtung Robustheit, Bandbreite und geringen Latenzen können nicht nur drahtlos und in Echtzeit riesige Datenmengen übermittelt werden, auch die Leistungsfähigkeit und der Funktionsumfang mobiler Roboter lässt sich durch die neue Mobilfunktechnologie erheblich steigern. Die gezielte Nutzung von externen (Cloud-)Ressourcen erleichtert die Integration von autonomen Transportsystemen in die bestehende IT- Infrastruktur produzierender Unternehmen. Zudem kann mithilfe integrierter Lösungen von Edge- oder (Factory-)Cloud flexibel und skalierbar auf hohe Rechenleistungen zurückgegriffen werden. Erprobt wird der Einsatz von 4G/5G Mobilfunktechnologie an einem autonom navigierenden Transport roboter “proANT 436” (automated guided vehicle - kurz AGV) des Maschinenbau-Unternehmens InSystems Automation. Für das OSRAM-Werk in Schwabmünchen soll dazu eine dezentralisierte Hochleistungsinfrastruktur auf Basis eines „Dual Slice“- Campusnetzes entwickelt werden. Dabei bezieht sich „Dual Slice“ auf die Kombination und Integration von öffentlichen und privaten LTE-Netzen. Zusätzlich wird eine lokale Edge Cloud implementiert. Die Partner wollen unter Nutzung von Künstlicher Intelligenz und Dual Slice- Campusnetz den Betrieb von fahrerlosen Transportsystemen (FTS) für den Materialtransport im Werk entsprechend der realen Produktionsanforderungen bei OSRAM testen. Vorteile von Mobilfunk Die Vorteile der Nutzung von Mobilfunk gegenüber WLAN-Lösungen sind für die Industrieroboter vielfältig. Dank neuer Serverlösung und intelligenten Algorithmen verringert sich die Integration in eine neue Fertigungsumgebung auf wenige Minuten, statt bislang Tage. Die Einkaufsführer Produktionsautomatisierung 2019 67

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