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2-2012

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Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

Messerückblick

Messerückblick Ungebrochenes Interesse an der MEDTEC Europe Ressourcen schonende Lösungen und Flexibilität sind gefragt Das Interesse von Ausstellern und Besuchern an der MEDTEC Europe 2012 war ungebrochen groß. Welche Trends in der Medizintechnik sich als zukunftsfähig erweisen, darüber informierte die führende europäische medizintechnische Fachmesse. Es ging unter anderem um Entwicklungen, mit denen Maschinen- und Anlagenbauer die hohen Reinheitsund Präzisionsanforderungen erfüllen können. Gleichzeitig wurde mit steigendem Kostendruck an Ressourcen schonenden Lösungen über die gesamte Prozesskette gearbeitet. Auch der Kontakt zur Wissenschaft spielte eine wichtige Rolle: Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA kommunizierte Lösungen aus der Orthopädieforschung, insbesondere auf dem zweitägigen MEDTEC-Symposium „Helpers for orthopedic and dental implant engineering“. Wachstumsraten Die innovative Medizintechnik weist nach einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums „Innovationsimpulse in der Gesundheitswirtschaft“ aus dem Jahr 2011 weltweit Zuwachsraten von rund 5% jährlich auf. Andere Marktforschungsunternehmen, wie Espicom Business Intelligence (EBI), prognostizieren bis zum Jahr 2014 eine Zunahme von durchschnittlich 7,3%. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass in keinem anderen Lebensbereich der Einzug von Technik stärker begrüßt wird als in der Medizin: Mehr als 90% der Deutschen schätzen einer Forsa- Umfrage zufolge die Entwicklungen bei Vorsorge, Diagnose und Behandlung als positiv ein. Daraus leiten sich höchste Ansprüche an Präzision und Qualität der im oder am Menschen eingesetzten, medizintechnischen Teile ab – bei hohem Kostendruck. Innovative Unternehmen stellten während der MEDTEC Europe intelligente, medizintechnische Neuentwicklungen vor, die diese Trends aufgreifen. Erzeuger von Komponenten für medizintechnische Geräte, wie Pumpen, Schläuche, Motoren, Elektronik und mechanische Bauteile zählten ebenso zu den Ausstellern wie die Ausrüster aus dem Maschinen- und Anlagenbau. Der Bogen spannte sich von Rohstoffanbietern über Anbieter von Maschinentechniken und fand den Abschluss bei Komponenten, Bauteilen sowie OEMs. Reinheit und Präzision auf höchstem Niveau Der Stellenwert der Kunststoffverarbeitung auf der MEDTEC ist traditionell hoch. Das kommt nicht von ungefähr, lassen doch Kunststoffe fast alles mit sich machen: Petrischalen, Spritzen, Schläuche, Bauteile und Implantate – entsprechende Verarbeitung vorausgesetzt. Aus Kunststoff gefertigte Endprodukte müssen ein ganz besonders komplexes Anforderungsprofil erfüllen. Wie erfolgreich sich Kunststoffe auf diesem Feld behaupten, zeigt ihre Präsenz in der Medizintechnik. Mehr als die Hälfte aller weltweit hergestellten Medizinprodukte bestehen nach Angaben des Industrieverbandes VDI aus Kunststoff. Namhafte Spritzgießmaschinenhersteller präsentierten auf der MEDTEC ihr Können. Engel Austria zeigte einen ganz klaren Trend hin zu großen elektrischen Maschinen, die zunehmend auch für Mehrkomponententechnologien eingesetzt werden, wie Christoph Lhota, Leiter des Geschäftsbereichs Medical der Engel Austria GmbH, feststellte. Seiner Meinung nach zeichnet sich der verstärkende Einsatz hochfachiger, großer Werkzeuge für vergleichsweise kleine Artikel mit hohen Anforderungen an die Präzision ab. Denn auch in der Medizintechnik wird mit zunehmendem Kostendruck der Integrationsgrad steigen. Auch beim auf hochpräzise Spritzgießmaschinen spezialisierten Schweizer Unternehmen Netstal, wird „bei gleicher Reproduktionsqualität eine höhere Ausstoßleistung, sprich Produktivität, erzielt“, wie Adrian Landolt, Netstals Business Unit Leiter Med, ausführte. Außerdem werden die Kunststoffteile weiter gewichtsreduziert, um Rohmaterial zu sparen. Die wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Medizinprodukten mit zunehmender Bauteilkomplexität stellt die Industrie vor immer neue Herausforderungen, wobei sich nach Ansicht von Hans Malinowski, Produktmanager beim Kunststoffmaschinenhersteller KraussMaffei, in der Medizintechnik die allgemeinen Trends der Kunststoffbranche 6 meditronic-journal 2/2012

Messerückblick widerspiegeln: Energieeffizienz, Kostendruck, Flexibilität. Bedienerfreundlichkeit punktet bei Dentalmaschine Ansprüche an die Werkstückbeschaffenheit müssen in der Fertigung möglichst kostengünstig umgesetzt werden. Dabei spielt die spanende Fertigung eine bedeutende Rolle. Auf der MEDTEC 2012 stellte der Fräsmaschinenhersteller Datron zwei kompakte Maschinen vor, entwickelt und optimiert für Anwendungen im Bereich der Medizintechnik. Die Datron D5 ist eine 5-Achs- Fräsmaschine speziell konzipiert für die Dentaltechnik. Außer den technischen Eigenschaften und einem günstigen Preis-/Leistungsverhältnis zeichnet sich diese Maschine durch hohe Bedienerfreundlichkeit aus, erläuterte Erwin Sowa, Marketingvorstand der Datron AG. Alle Maschinenfunktionen können über das Touch- Interface eines iPad gesteuert werden. Somit ist das Bedienen der Hochleistungsfräsmaschine in Laboren auch ohne Vorkenntnisse möglich. In der Medizintechnik werden vorwiegend schwer zerspanbare Werkstoffe bearbeitet, so Hans- Peter Notheisen von Willemin- Macodel. Sie stellen eine besondere Anforderung an die Konstruktion der Maschine hinsichtlich statischer und dynamischer Steifigkeit. In Stuttgart führte Millemin- Macodel das Bearbeitungszentrum 508MT vor: Ein Hochleistungsfräszentrum für die Bearbeitung komplexer und hochgenauer Teile in einem Bearbeitungszyklus. Komplettbearbeitung spielt im Kundenkreis der Schweizer eine entscheidende Rolle, wobei „die Flexibilität und Variantenvielfalt eine weitaus größere Rolle als die reine Produktion großer Losgrößen spielt“, stellte Deutschland-Geschäftsführer Hans-Peter Notheisen fest. In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen hinsichtlich Qualität, Leistungsfähigkeit und Präzision kontinuierlich gestiegen. Das Unternehmen hat diesen Trend vorausgesehen und ist ihm „mit neuen, innovativen Maschinenlösungen begegnet“. Medizintechnische Teile wie Hüft- oder Kniegelenke werden auf Werkzeugmaschinen geschliffen, gefräst, geglättet und poliert. Ohne sie wird die weitere Teilebearbeitung unmöglich. Medizinische Bedürfnisse und technische Fragen diskutieren Eine Möglichkeit über den Individualisierungsgrad beim Herstellen von Implantaten im Kreis von Fachleuten zu diskutieren, bot das zweitägige MEDTEC-Symposium „Helpers for orthopedic and dental implant engineering“ – angeboten vom Fraunhofer-Insti- Auf einer vollelektrischen Engel e-motion 200/100 T Spritzgießmaschine werden hoch automatisiert Einwegkanülen für Insulinpens hergestellt. Die Fertigung erfolgt in einem Prozessschritt – ein Novum gegenüber dem herkömmlichen mehrstufigen Verfahren, bei dem zunächst die Nadelhalter im Spritzguss gefertigt und die Kanülen später eingeklebt werden (Bild: Engel). meditronic-journal 2/2012 7

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