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2-2017

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Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik

Grundlagen Die

Grundlagen Die Richtlinie 2013/35/EU: Elektromagnetische Felder und Arbeitssicherheit Anmerkungen zur Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht zum 19.11.2016 Die EU-Richtlinie 2013/35/EU wurde am 26.10.2013 verabschiedet. Sie befasst sich mit dem Thema elektromagnetische Felder (EMF) und deren Auswirkungen auf Mitarbeiter in Betrieben. Der folgende Artikel beschreibt Grundzüge der Richtlinie und in welchen Branchen eine EMF-Bewertung besonders wichtig ist. 1/8_Inserat_4c_Layout 1 04.12.14 11:0 Bild 1: Wavecontrol SMP2 - Mobiles EMF-Messgerät Komponenten und Systeme für HF- und Mikrowellentechnik Absorbierende Materialien Übertragungsstrecken Anschlüsse und Leitungen Antennen/Antennensysteme EMV-Messzubehör Frequenzquellen Gehäuse und Frästeile Komponenten Schalter und Verteilsysteme Verstärker/Verstärkersysteme Wir liefern Lösungen ... www.telemeter.info Es ist schon lange bekannt, dass eine Bestrahlung von Personen mit elektromagnetischen Feldern zu gesundheitlichen Auswirkungen führen kann. Es wird angenommen, dass bei niedrigen Frequenzen das zentrale Nervensystem beeinflusst wird. Bei höheren Frequenzen sind hingegen Wärmeeffekte zu beobachten, die zu einer Erhöhung der Körpertemperatur führen (wie im Falle eines handelsüblichen Mikrowellengerätes). Die Auswirkungen hängen von verschiedenen Parametern ab, wie z.B. der Frequenz, dem Leistungspegel, der Dauer und der Häufigkeit der Bestrahlung. Um die genannten Auswirkungen zu vermeiden, wurden frequenzabhängige Grenzwerte für die EMF festgelegt. Geltungsbereich der EU-Richtlinie 2013/35/ EU Die Richtlinie legt Mindestanforderungen für den Schutz der Arbeitnehmer gegen tatsächliche oder mögliche Gefährdungen ihrer Gesundheit und Sicherheit durch die Einwirkung von elektromagnetischen Feldern fest. Die festgelegten Expositionsgrenzwerte betreffen nur die wissenschaftlich nachgewiesenen biophysikalischen Kurzzeitwirkungen. Die Richtlinie umfasst nicht die vermuteten Langzeitwirkungen. Pflichten der Arbeitgeber Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass bei der Exposition der Arbeitnehmer die Grenzwerte für gesundheitliche und sensorische Wirkungen nicht überschritten werden. Dazu muss eine Risiko bewertung durchgeführt werden, bei der die Stärke der EMF gemessen oder berechnet wird. Dies kann mit EMF Messgeräten wie dem mobilen SMP2 von Wavecontrol erfolgen, siehe Bild 1. Anschließend müssen Maßnahmen festgelegt werden, um die Risiken zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Die EU-Richtlinie und nationales Recht in Deutschland Der Schutz von Beschäftigten vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder ist zurzeit in Deutschland durch das Arbeitsschutzgesetz und durch spezielle berufsgenossenschaftliche Vorschriften (DGUV Vorschrift 15 und BGV B11, sowie DGUV Regel 103-013, bisher BGR B11) geregelt. Die Unfallverhütungsvorschrift DGUV 15 wird im Zuge der nationalen Umsetzung der EU-Arbeitsschutz-Richtlinie zu elektromagnetischen Feldern zurückgezogen werden. Zur Erleichterung der Durchführung bis zum Erscheinen eines technischen Regelwerks hat die Europäische Kommission im November 2015 einen „Nicht verbindlichen Leitfaden“ mit bewährten Verfahren im Hinblick auf die Durchführung der Richtlinie 2013/35/ EU - Elektro magnetische Felder bereitgestellt. Der Leitfaden besteht aus zwei Bänden und einem gesonderten Leitfaden für 52 hf-praxis 2/2017

Grundlagen Bild 2: Elektromagnetisches Spektrum kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In Deutschland erfolgte die Umsetzung der EU-Arbeitsschutz-Richtlinie in nationales Recht mit der „Verordnung zur Umsetzung der Richtlinie 2013/35/EU“ vom 15.11.2016, die am 19.11.2016 in Kraft trat. Was wird erfasst? Alle bekannten biophysikalischen Effekte sowie weitere indirekte Effekte kurzzeitiger nichtionisierender Strahlung im Frequenzbereich von 0 Hz bis 300 GHz werden durch die Richtlinie erfasst. In ihr sind Grenzwerte für elektromagnetische Felder im genannten Frequenzbereich festgelegt. Weiterhin werden die Geräte, Installationen und Bewertungen für EMF-Messungen behandelt. Quelle: http://www.emfrf.com/ electromagnetic-spectrumor-frequency-spectrum/ vom 05.12.2016 Betroffene Branchen Elektromagnetische Felder treten immer dann auf, wenn elektrischer Strom verwendet wird. Also kann man kaum eine vollständige Liste aller betroffenen Branchen erstellen. Im Allgemeinen lässt sich jedoch feststellen, dass höhere elektrische Leistungen zu höheren EMF- Pegeln führen. Im Folgenden werden einige Beispiele näher betrachtet. Industrie Alle elektrischen Geräte erzeugen ein elektromagnetisches Feld. Besonders kritisch sind hier Geräte mit hoher Leistung, die beim elektrischen Schweißen eingesetzt werden und Maschinen für die Härtung und Trocknung durch Induktion oder HF- Strahlung. Stromversorgung Die für die Stromversorgung eingesetzten Freileitungen, Umspannwerke und Transformatoren arbeiten mit Hochspannungstechnik und emittieren starke EMF. In diese Kategorie sind auch die Stromversorgungen für elektrische Eisenbahnen und Straßenbahnen einzuordnen. Telekommunikation und Rundfunk Im Mobilfunk und bei der terrestrischen Rundfunk- und Fernsehübertragung werden Antennen bzw. Basisstationen eingesetzt, die EMF erzeugen. Die Anzahl der Mobilfunk-Basisstationen steigt ständig mit der Einführung neuer Mobilfunk-Technologien. Telekommunikations-Netzbetreiber müssen nachweisen, dass sie die Richtlinien einhalten, insbesondere wenn sich Schulen, Krankenhäuser und Bürokomplexe in der Nähe von Mobilfunk-Antennen befinden. Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Organisationen, die ihre eigenen Kommunikationssysteme betreiben, wie z.B. Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste), die Bundeswehr, Firmen mit eigenem Betriebsfunk und Taxi- Unternehmen. Medizintechnik © Kape Schmidt IBAN: DE47 3708 0040 0240 0030 00 Commerzbank Köln www.help-ev.de Das medizinische Personal und die Patienten werden im Rahmen medizinischer Untersuchungen bzw. Behandlungen mit elektrischen Geräten elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt. Hierzu gehören Magnetresonanztomographen, Geräte für Diathermie (Hochfrequenzthermotherapie), Hyperthermie und Elektrochirurgie. Der Arbeitgeber muss die erzeugten elektromagnetischen Felder und deren Pegel korrekt einschätzen und bei Bedarf Gegenmaßnahmen implementieren. Elektrische Systeme für Naherkennung Darunter fallen Systeme für RFID (“Radio Frequency Iden- „Help – Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt Flüchtlinge weltweit und bekämpft Fluchtursachen. Helfen Sie mit!“ Eva Brenner, Dipl.-Ing. für Innenarchitektur und TV- Moderatorin „Help“ ist Mitglied im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ Fluchtursachen bekämpfen Der Motor der Selbstständigkeit Help – Hilfe zur Selbsthilfe gründet und unterstützt Kleinunternehmen in den Balkanländern und stattet sie mit Produktionsmitteln aus – für eine eigenständige Zukunft. Bringen Sie die Selbsthilfe in Fahrt – helfen Sie Help! © Help/Büthe hf-praxis 2/2017 53

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