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2-2022

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Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

Energiemanagement

Energiemanagement Energie sparen in Bestandsgebäuden Wie und wo lässt sich Energie in bestehenden Gebäuden einsparen? Dieses E-Book können Sie kostenlos von www.dein-heizungsbauer. de/ebooks/waermepumpe-ebook/ herunterladen Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, energieeffizienz-in-zahlen-entwicklungen-undtrends-in-deutschland-2021.pdf In Zeiten steigender Energiekosten lohnt es sich besonders, über mögliche Einsparungen nachzudenken. Energie sparen in Bestandsgebäuden kann man vor allem beim Heizen. Das Einsparpotenzial beim Strom ist hingegen dank LED-Lampen und energieeffizienter Haushaltsgeräte gering. Hier gilt es auch, anzuerkennen, dass deutlich Wärme abgebende Geräte, wie Flachbildschirme oder WLAN-Boxen, im Winter die Umgebung mitheizen. KfW-Studie: Energetische Sanierung rentiert sich nicht Der Umbau eines Gebäudes zwecks energetischer Sanierung kann mehr kosten, als er einspart. Wie die Zeitung „Die Welt“ unter Berufung auf eine Studie für die staatliche Förderbank KfW berichtete, rentieren sich die zusätzlichen finanziellen Aufwendungen für den Neubau energiesparender Wohngebäude nicht immer. Die Investitionen ließen sich „nicht allein aus den eingesparten Energiekosten finanzieren“, schreibt die KfW demnach in ihrem Bericht. Um den Heizenergieverbrauch in deutschen Wohngebäuden wie von der Regierung geplant bis 2050 um 80% zu senken, sind der Studie zufolge bis dahin Investitionen in Höhe von 838 Mrd. Euro nötig. Im Gegenzug könnten jedoch nur Energiekosten in Höhe von 370 Mrd. Euro eingespart werden. Für den Verlust müssten sowohl Eigentümer als auch Mieter und Steuerzahler aufkommen. Drei Möglichkeiten Im einfachsten Fall übt man dabei Verzicht, dreht etwa in Küche oder Bad die Heizung etwas zurück und begnügt sich fortan mit einer etwas abgesenkten, aber noch akzeptablen Temperatur. Tipps für Zeitschaltuhren „Die Programmierung sollte individuell erfolgen. Rund eine Stunde bevor die erste Person aus Ihrem Haushalt am Morgen aufsteht, sollte sich die Heizungsanlage wieder einschalten. Moderne Zeitschaltuhren ermöglichen es, für Wochentage und das Wochenende abweichende Zeiten einzustellen. Da die meisten Menschen am Wochenende länger aufbleiben und am Morgen länger schlafen, ist diese Programmierungsmöglichkeit von Vorteil. Verfügt Ihre Schaltuhr über eine sogenannte Partytaste, dann können Sie bei Bedarf die Heizzeit spontan um 30 bis 60 Minuten verlängern (abhängig vom System). Qualifizierter geht es mit einem guten Energie-Management. Warum soll die Wohnung unnötig geheizt werden, wenn man nicht zuhause ist? Die dritte Möglichkeit: Dafür sorgen, dass möglichst wenig Energie verlorengeht, Stichwort „Energieeffizienz“, etwa beim Heizen durch zusätzliche Dämmung. Dies lässt sich von der Sache her am einfachsten umsetzen, wenn man im Eigenheim wohnt. Ein Vermieter hat hingegen rein wirtschaftlich gesehen wenig Interesse Soll nicht die gesamte Heizung herunterreguliert werden, sondern Sie möchten einzelne Räume ansteuern, dann kann eine Zeitschaltuhr das Thermostat gekauft werden. Eine programmierbare Steckdose ist keine Alternative für eine Heizungs-Schaltuhr. Durch das Ausschalten der Steckdose wird die Heizung vollständig heruntergefahren, was zu Schäden an der Heizung führen kann. Zum einen würde die Heizung abrupt ausgeschaltet werden, was eine starke Belastung darstellt. Zum anderen bestünde die Gefahr des Rostens, da eine vollständige Abkühlung erfolgt.“ Quelle: www.kesselheld.de 16 Haus und Elektronik 2/2022

Energiemanagement Ob Neubau oder Nachrüstung: Die Installation eines elektronischen Heizkörper-Thermostaten ist nicht zeitaufwendiger als bei einem normalen Thermostatventil (Quelle: Reichelt Elektronik) an zusätzlichen Dämmmaßnahmen. Bei zu optimistischem Herangehen kann sich später leicht herausstellen, dass sich der energetische Umbau überhaupt nicht gelohnt hat (s. Kasten). Wer sich als Vermieter mit einem Unternehmer vergleicht, wird vor einer Investition in energetische Sanierungsmaßnahmen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen anstellen oder beauftragen. Mietern bleibt aber die Möglichkeit, auf einfache Weise von innen zu dämmen, etwa durch dünne Styropor-Platten oder Reflektorfolien hinter den Heizungen. Weiter ist auf dichte Türen und Fenster zu achten und für Stoßlüftung (besser noch Querlüftung) zu sorgen. Der Energie-Check Am Anfang des Wegs zu mehr Energieeffizienz steht die Klärung der Frage, wieviel Energie aktuell für welche Zwecke eingesetzt wird. Oder auch: wieviel man dafür bezahlen muss. Der nächste Schritt wäre dann das Ausloten des Einsparpotenzials. Dabei kann, wenn möglich, ein Vergleich mit ähnlichen Situationen helfen. Die realisierbaren Energieeinsparpotenziale sind meist ziemlich unterschiedlich. Temperatur-Tipps Für das Wohnzimmer gilt eine Temperatur von 20 bis 23 °C als optimal. Nachts im Schlafzimmer liegt die empfohlene Temperatur bei 17 bis 20 °C. Die Wohlfühltemperatur für Kinder liegt höher als bei Erwachsenen. Im Kinderzimmer empfiehlt sich daher tagsüber eine Raumtemperatur von 21 bis 23 C°. Vorsicht ist beim Wechsel des Stromoder Gasanbieters geboten. Denn der kann seine Preise mittelfristig immer ändern, sodass man eventuell vom Regen in die Traufe kommt. Man sollte daher auf Jahre zurück abchecken, wo der aktuell genutzte Anbieter im Vergleich zu anderen Anbietern lag. Vorauszahlungs-Konzepte erscheinen attraktiv, sind aber aus gegebenem Anlass (Insolvenzen) Energieeffizienz im Gebäudebestand abzulehnen. Punktum: Mit dem tatsächlichen Verbrauch als Grundlage erhält man eine große Realitätsnähe und damit gute Basis für eventuelle Maßnahmen. Verbrauchs-Richtwerte: • Single: 2 MWh/Jahr • Paar: 3 MWh/Jahr • Familie: etwa 5 MWh/Jahr Der Dreh am Thermostaten Raum: Temperatur - Thermostatstufe: Wohnzimmer: 20 °C - 3 Küche: 18…20 °C – 2…3 Bad 23 °C – 3…4 Schlafzimmer: 16…18 °C - 2 Kinderzimmer: 21…23 °C – 3…4 Flur: 16 °C - 2 Arbeitszimmer: 20…22 °C – 3…4 Ob klassischer DIN-Radiator, Röhren- oder Flächenradiator, Fußboden- oder Wandheizung – jede dieser Wärmequellen hat eine Einzelraum-Temperaturregelung. Nur damit gelingt es, den Energieverbrauch vor Ort zu beeinflussen. Konkret kommen zur Anwendung: • Thermostatventile • elektronische Heizkörperventile • Thermostat-Schaltuhren (Uhrenthermostate) • elektronische Regelsysteme „Zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebestand wurden im Jahr 2019 rund 46 Milliarden Euro investiert. Diese Investitionen erzeugten wiederum eine entsprechende Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen. Die Umsätze durch energetische Sanierungen im Gebäudebestand lagen im selben Jahr bei 77,5 Milliarden Euro. Die getätigten Investitionen sind in Deutschland auch mit nennenswerten positiven Beschäftigungswirkungen verbunden.“ Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, energieeffizienzin-zahlen-entwicklungen-und-trends-in-deutschland-2021.pdf, UBA, basierend auf Blazejczak u.a. 2019, 2021, pfd aus Internet Thermostatventile sind die Klassiker. Wegen ihres einfachen Konzepts können sie aber für Irritationen sorgen. Zum einen kann der kleine Stift, der letztendlich die Temperatur über maximal 10 mm Spiel vorgibt, steckenbleiben oder neben den oft unverständlich kleinen Drucknippel in der Thermostatkappe springen. Beides ist kein Problem: Mit der Rohrzange wird der Thermostat abgeschraubt (es tritt kein Wasser aus) und die Gängigkeit des Stifts geprüft. Zum anderen kann infolge unbedachter Montage der Zusammenhang zwischen den Ziffern und der Vorgabetemperatur von Thermostat zu Thermostat variieren. Hier hilft eine veränderte Montage oder eine individuelle Markierung für die optimale Einstellung. Der Dreh an mehreren Thermostatventilen zwecks Temperaturabsenkung beim längeren Verlassen der Räume bzw. das Hochregeln bei Eintreffen in den abgekühlten Räumen ist jedoch eine Zumutung, die nur die härtesten Energiesparer praktizieren werden. Doch zum Glück gibt es preiswerte Elektroniklösungen, mit denen man sich den Komfort zurückholen kann. Sie erlauben nämlich ein individuell einstellbares Sparprogramm. Dafür sorgt die integrierte Tages- und Wochen-Schaltuhr. Die Programmierung erfolgt über eine kleine Tastatur, flankiert von einem Drehknopf, wie man ihn vom Thermostatventil her kennt. Über die Einstellungen und Bedienschritte informiert ein kleines Display. Elektronische Heizkörperregler eignen sich sowohl für Neuanlagen als auch zur Umrüstung bestehender Anlagen. Es ist nur wenig Installationsaufwand notwendig, da sie wie ein Thermostatkopf aufschraubbar oder über Adapter montierbar sind. Ministellmotor und Elektronik werden über Batterien versorgt. Das ist möglich Anhand des revolt Smart Thermostat ZigBee, eines 5er-Set Heizkörpert-Termostaten mit App, Sprachsteuerung und ZigBee-Gateway, sei Die Strategie des BMWi Die „Energieeffizienzstrategie 2045“ des Ministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) sieht einen Langfrist-Fahrplan zur Halbierung des Primärenergieverbrauchs bis 2050 vor. Sie wird begleitet durch die „Roadmap Energieeffizienz 2045“. Der im Mai 2020 gestartete Roadmap-Prozess soll die Ausgestaltung von neuen Politikinstrumenten zum Erreichen der Energiesparziele 2030 (NAPE 2.0) unterstützen und einen Dialogprozess für die Entwicklung des Langfrist-Fahrplans führen. Bequeme Einstellung am Uhrenthermostat (Quelle: Kesselheld) Haus und Elektronik 2/2022 17

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