Herzlich Willkommen beim beam-Verlag in Marburg, dem Fachverlag für anspruchsvolle Elektronik-Literatur.


Wir freuen uns, Sie auf unserem ePaper-Kiosk begrüßen zu können.

Aufrufe
vor 9 Jahren

3-2012

  • Text
  • Medizintechnik
  • Sensoren
  • Anwendungen
  • Einsatz
  • Medizinischen
  • Hohen
  • Anforderungen
  • Patienten
  • Medica
  • Intel
  • Meditronicjournal
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

Aus Forschung + Technik

Aus Forschung + Technik Compamed Frühjahrsforum – Nachbericht Am 3. Mai fand das Frühjahrsforum mit dem Thema Hightech-Trends in der Medizintechnik in Stuttgart statt, das von der IVAM und der Messe Düsseldorf gestaltet wurde. überwacht fühlen. Hier unterstützt die Telemedizin mit neuer Informations- und Kommunikationstechnik. Unzählige Sensoren werden benötigt, Systeme zur Datenerhebung und -aufzeichnung, sowie zur Weiterleitung und Auswertung. Therapien können dadurch überwacht und gesteuert sowie Präventionsmaßnahmen durchgeführt werden. Durch die Verbindung mit einem Betreuungscenter oder einem Arzt kann der Verlauf bei chronischen Krankheiten von zu Hause aus verfolgt und bei Bedarf korrigiert werden. Dies spart Kosten und steigert für den Betroffenen die Lebensqualität, da er seine Zeit selbst wieder nutzen kann. Im Fokus standen Informationsund Kommunikationstechnik im Gesundheitswesen, intelligente MST-Lösungen (MST = Mikrosystemtechnik) für eine smarte Mikromedizin sowie schnelle und kostengünstige Analyse, Diagnostik und Therapie. Experten namhafter Unternehmen und Institute präsentierten Lösungen und Möglichkeiten zu einer kostengünstigeren, besseren Patientenversorgung, die erst durch neue Errungenschaften in der Technik möglich wurden. Auf dem Frühjahrsforum standen drei Schwerpunkte im Mittelpunkt: • Aktiv betriebene Medizinprodukte – bildgebende Verfahren und Telemedizin • Ambulante Analytik für die schnelle Diagnose • Intelligente Implantate/Prothesen Manche unserer Leser werden sich wundern, warum wir ausführlich über das Frühjahrsforum berichten, obwohl es nur indirekt um Elektronik und Elektrotechnik in der Medizin geht. Wir möchten Ihnen die besprochenen Trends in der Medizintechnik, Ideen und Produkte vorstellen, um eventuelle Einsatzmöglichkeiten unterschiedlichster Produkte aufzuzeigen, zu deren Realisierung Kommunikationstechnik, Mikroelektronik, Antriebe, Gehäuse, Beschichtungen usw. notwendig sind. Vielleicht finden Sie auch neue Einsatzmöglichkeiten für Ihre Produkte oder Anwendungsbereiche, die sie momentan noch nicht in Ihrem Portfolio haben. Der demographische Wandel Die Problematik ist allgemein bekannt - die Folgen des demographischen Wandels werden immer deutlicher spürbar: Die Menschen werden immer älter und meist leider auch kränker. Sie möchten gerne so lange wie möglich zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung bleiben, doch fehlt dafür unterstützendes Pflegepersonal. Die Zahl der chronisch Kranken steigt jedes Jahr bedenklich. Diese Menschen verbringen viel Zeit beim Arzt, wo sie auf überfüllte Praxen treffen und lange warten müssen – vertane Zeit? Kosten sparen durch Telemedizin Außerdem steigen die Kosten im Gesundheitswesen stark an. Es geht also in Zukunft verstärkt darum, diese zu senken und älteren oder auch behinderten Menschen und chronisch Kranken ein würdiges weitgehend selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden so lange wie möglich zu gewährleisten, d.h. eine bestimmte Lebensqualität und Mobilität zu erhalten. Der Bewohner soll zu seinem Schutz „überwacht“ werden, sich aber nicht Ambulante schnelle Analytik Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt war die ambulante schnelle Analytik. Momentan gängige Verfahren in der Analytik erfordern viel Probenmaterial und lange Bestimmungszeiten. Sie können meist nur in speziellen Labors mit der entsprechenden Ausrüstung und ausgebildetem Personal durchgeführt werden und sind kostenintensiv. Hier geht der Trend hin zu einfach handhabbaren Einmalartikeln, die im Notarztwagen, zu Hause vor Ort oder im Point-of- Care schnell und effektiv eingesetzt werden können. Die Therapie kann dann schneller beginnen und einfacher kontrolliert werden. Intelligente Implantate und Prothesen Im dritten Teil des Forums wurden intelligente Implantate und Prothesen vorgestellt. Dazu zählten aktive Prothesen, die ihren Träger unterstützen und ihm so einen leichteren und natürlicheren 8 meditronic-journal 3/2012

Aus Forschung + Technik Bewegungsablauf ermöglichen. Um dies zu realisieren bedarf es einer fein abgestimmten Technik bestehend aus Sensoren, Aktoren, Antrieben, Steuerungen, Batteriesystemen usw. Außerdem wurden Zahnprothesen zur effektiven Medikamentengabe vorgestellt. Von der Idee bis zu Serienreife Genauso wichtig wie die Produkte selbst ist eine kostengünstige Entwicklung, die allen Zulassungen der Zielmärkte entspricht. In einem Vortrag wurden die notwendigen Zertifizierungen und Zulassungen für verschiedene Länder behandelt. Dies ist wichtig, da die 3rd Edition, die jetzt im Juni in Kraft trat, nicht von allen Ländern akzeptiert wird. Außerdem wurde ein Beispiel einer Entwicklung eines Klasse-III-Medizinproduktes von der Idee bis zu Serienreife vorgestellt. Interdisziplinäre Zusammenarbeit Viele Lösungen sind so komplex, dass zur Entstehung des Endproduktes das Wissen und die Erfahrung mehrerer Fachbereiche benötigt werden, genauso wie die Produkte unterschiedlicher Hersteller. Hier ist interdisziplinäre Zusammenarbeit gefragt, um optimale Produkte zu entwickeln. Informationsaustausch Das Frühjahrsforum bot auch im diesem Jahr wieder die Möglichkeit Informationen auszutauschen, die Arbeit anderer Bereiche kennen zu lernen, Innovationen und Lösungsmöglichkeiten zu bestaunen und Kontakte zu knüpfen. Knapp 70 Teilnehmer besuchten das Forum und unterstrichen durch zahlreiche Fragen und angeregte Pausengespräche die Notwendigkeit eines solchen Informationsaustausches. Fertigungsdienstleistungen für Kommunikations-Interfaces – Know-How in der Integration von Kommunikationstechnologien Mit diesem Titel begann Matthias Keith von Siemens Enterprise Communications Manufacturing (SECM) die Reihe der Vorträge im Frühjahrsforum. „Die IKT-Industrie (Informations- und Kommunikationstechnik) ist die Plattform der Zukunft, wie auch immer sie physikalisch aussehen mag… ob Software, Hardware, Cloud oder technische Symbiosen mannigfaltigster Art“ (Zitat Siemens, compamed Frühjahrsforum). Doch um dies zu realisieren muss die AVT (Aufbau- und Verbindungstechnik) elektronische und nicht-elektronische Komponenten zu vollständigen Systemen verbinden. Heute darf sich kein Unternehmen mehr einen Flop in der Entwicklung seiner Produkte erlauben. Außerdem zeigen Studien, dass in der konzeptionellen Phase eines Produktes bereits 80 bis 90% der Produktkosten festgelegt werden. Es gilt Kosten und Ressourcen einzusparen. Bindet man frühzeitig in der Design- Phase einen EMS-Partner ein, kann schon sehr früh von dessen Know-How profitiert werden. Die Herstellbarkeit eines Produktes kann professionell bewertet werden. Gezielte Optimierungen bei der Fertigung bringen Einsparpotentiale und strukturierte Prozesse gewährleisten die Einhaltung der geforderten Qualitätsmanagementrichtlinien. Ein wichtiger Punkt war auch Medizintechnik und IT. Das eine ist ohne das andere nicht vorstellbar. Sie bilden intelligente, integrierte Systeme zur Datenerfassung, -übertragung und -auswertung. Dafür werden geeignete Schnittstellen und Übertragungstechnologien und -systeme (drahtgebundene oder Funknetzwerke) benötigt. Für die Kommunikationsschnittstellen der Medizingeräte empfiehlt es sich Expertenrat aus dem IT- und Kommunikationsbereich zu Rate zu ziehen. In diesem Bereich kann von der Dienstleistung bishin zu Fertigung spezieller Kommunikationsbausteine alles bestellt werden. In der Zukunft werden Technologien wie BAN = Body Area network und PAN = Personal Area Network forciert werden. BAN sind Netzwerke, die in der Kleidung integriert sind, PAN dient der Datenübertragung im Nahbereich. LAN und WLAN in all ihren Facetten werden auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Ansprechpartner: Matthias Keith Siemens ECM GmbH & Co. KG meditronic-journal 3/2012 9

hf-praxis

PC & Industrie

© beam-Verlag Dipl.-Ing. Reinhard Birchel