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3-2016

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Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

Software Bild 3:

Software Bild 3: Echtzeit-Informationen werden am häufigsten über Dashboards dargestellt von den Personen erstellen zu lassen, die Nutzen daraus ziehen, ist der einzige Weg die Mitarbeiter zu befähigen und sicherzustellen, dass sie genau das bekommen, was sie für ihre Arbeit benötigen. Lösungen sind genau dann am besten, wenn dem Benutzer die Verantwortung für das Design der Dashboards gegeben wird. Die denkbar schlechteste Lösung bieten Systeme, bei denen die Verantwortung für die Konfiguration einem Systemintegrator oder unabhängigen Anbieter überlassen wird. Flexibilität ist besonders auch in der Anfangsphase wichtig. Dashboards und Konfigurationen dürfen nicht starr sein, sondern müssen ständig weiterentwickelt und verbessert werden können. Heute können ganz andere Daten benötigt werden als morgen. Außerdem wird nicht jedes Dashboard gleich beim ersten Mal optimal sein. Die Benutzer müssen ihr System auch im Laufe der Zeit noch anpassen können. Konfigurierbare Dashboards sind ein wesentliches Merkmal eines erfolgreichen Systems und stehen im Mittelpunkt der transparenten Fertigung. Die Konfiguration sollte so einfach funktionieren wie Drag & Drop: Einfach ein Element in die Arbeitsfläche ziehen und dann festlegen, von wo es seine Daten beziehen soll und wie sie genau angezeigt werden sollen. Das muss ohne Input vom IT-Team und in jedem Fall ohne Kodierung, SQL- oder IT-Wissen möglich sein, ansonsten kann die Datenpräsentation nicht mit dem Unternehmen und den vom Team benötigten Anforderungen Schritt halten. Nicht alle Dashboards müssen Echtzeit-Informationen abbilden. Einige müssen vielleicht nur stündlich, täglich oder sogar nur wöchentlich aktualisiert werden. In der Regel drucken Fertigungen Diagramme mit den monatlichen Qualitäts- und Produktionsdaten aus und hängen sie an eine Pinnwand oder an ein schwarzes Brett in der Fertigung. Eine moderne transparente Fertigung verwendet stattdessen Bildschirme, auf denen sich aussagekräftige Analysen regelmäßig aktualisieren. Diese visualisierten Daten sind im Wesentlichen ein Hybrid zwischen einem Echtzeit-Dashboard und einem Bericht, der Informationen liefert, die in einem vorbestimmten Zeittakt aktualisiert werden. Einfache Konfiguration Berichte und Analysen sollten bei Erstellung und Änderung die gleiche Flexibilität aufweisen und ganz einfach von einem Benutzer konfiguriert werden. Anderenfalls wird jeder neue Bericht und jede geringfügige Änderung an einem vorhandenen Bericht teuer und zeitaufwändig. Nur mit einem Berichtssystem, das Data Mining über eine grafische Oberfläche und die Datenabfrage durch visuelle Interpretation mit Diagrammen und Datensätzen ermöglicht, kann man den sich ständig ändernden Anforderungen an Datenanalysen in einer wirklich transparenten Fertigung gerecht werden. Natürlich sollten wenn nötig individuelle Datenabfragen möglich sein. Das sollte aber nicht der einzige Weg sein. Eine flexible Berichterstattung ist äußerst wertvoll, wenn Teams zusammenkommen um ein bestimmtes Problem zu beheben – die Informationstransparenz ermöglicht bei Bedarf einen noch tieferen Einblick in bestimmte Zusammenhänge. Automatische Bereitstellung von Berichten Neben Berichten, die auf Abruf oder bei Bedarf erzeugt werden, sollte das moderne Datensystem regelmäßig Berichte automatisch bereitstellen. Oft benötigen Mitarbeiter diese Daten dringend, scheuen aber die Zeit, sich in ein System einzuloggen und einen Bericht zu erstellen bzw. abzurufen. Das moderne Informationssystem sollte automatisch erzeugte Berichte regelmäßig an die Personen senden, die sie benötigen. Diese automatisch erzeugten Berichte können für eine einzelne Arbeitsschicht, täglich, wöchentlich oder sogar monatlich generiert werden und heben wichtige Daten und Trends hervor, die zielgerichtete Entscheidungen ermöglichen. Die Benutzer-Konfiguration der Datenanalysen und Flexibilität bei der Berichtserstellung muss unabhängig von der Art des verwendeten Geräts gewährleistet sein. Auch auf mobilen Geräten müssen die gleichen Daten angezeigt werden und die gleiche Anpassbarkeit möglich sein. Damit die Mitarbeiter unterwegs auf die entsprechenden Daten zugreifen und bei Notfällen schnell handeln können, müssen Dashboards gleichermaßen für Smartphone bzw. Tablet, Desktop oder für ein Shop-Floor-basiertes Display erstellt werden können. Reporting-Tools für große Datenmengen Neben der Tatsache, dass Mitarbeiter mobil sind, muss ein globales Dateninformations system berücksichtigen, dass Produktionen über eine einzelne Fertigung oder einen einzigen Standort hinausgehen. Mit Unternehmen und Lieferketten, die zunehmend global agieren, müssen Reporting-Tools die Möglichkeit bieten, dass Gruppen von Mitarbeitern auf große Datenmengen über mehrere Anlagen in verschiedenen geografischen Regionen Zugriff haben. Gegebenenfalls muss sogar über mehrere Fremdfirmen hinweg eine Datenanalyse möglich sein, sofern ein Informationssystem mit einer teilweisen oder vollständigen Auslagerung der Produkte, Prozesse und Daten realisiert wurde. Kollaborative Datenerhebung kann in einem Team-Meeting äußerst wertvoll sein, um die Ursache eines bisher nicht vollständig gelösten Problems zu erkennen. Statische Berichte oder Excel-Tabellen allein sind selten schlüssig. Ein tiefer Einblick in Echtzeit-Daten klärt hingegen Ursachen und führt zielgerichtet zu Lösungen. Zwei Lösungen, zwei Ergebnisse Wenn es um den Erwerb einer Lösung geht, die die transparente Fertigung beinhaltet, lassen sich zwei gegensätzliche Lösungsansätze unterscheiden: die kundenspezifische Lösung und die Bereitstellung einer Lösung, die den Nutzer selbst in die Lage zur Datenbe- Bild 4: Mobile Anwendungen ermöglichen den Benutzern die Abfrage von Tracebility-, WIP- und Qualitätsdaten von jedem beliebigen Ort aus 10 3/2016

Software Bild 5: Historische Daten müssen übersichtlich und intuitiv aufbereitet sein, so dass jeder kleinere Änderungen an den Analysen durchführen kann reitstellung, -analyse und -optimierung versetzt. Der kundenspezifische Ansatz erscheint auf den ersten Blick vielleicht attraktiv, da verschiedene Lösungen für einzelne Dashboards oder Berichte bei der Inbetriebnahme des Systems für alle möglichen Ereignisse bereitgestellt werden. Diese Lösung ist jedoch langfristig am starrsten und erfordert die meiste Neuprogrammierung seitens der IT, entweder vom Integrator oder dem Systemanbieter. Der Nutzer agiert selbst Das alternative Lösungskonzept der anwendereigenen Handlungskompetenz hingegen befähigt die Mitarbeiter, ihre eigenen Outputs und Dashboards zu erstellen, was viel mehr zum Erfolg des Systems beiträgt als die kundenspezifische Variante. Erstens ist kein detailliertes Pflichtenheft erforderlich, das später ohne Abweichung umgesetzt werden muss und dabei viel Zeit- und Ressourcenaufwand beansprucht. Ein solches Pflichten- oder Lastenheft kann lediglich die Anforderungen an die Lösung aus seiner Augenblickssicht widerspiegeln, egal wie detailliert und umfassend es ist. Zweitens führt die Handlungskompetenz derjenigen, die das System und die Ergebnisse auch nutzen, zu einer wesentlich höheren Akzeptanz des Systems. Diese kompetenten Nutzer haben jeweils ihre eigenen relevanten Informationen auf ihrer eigenen Plattform und demzufolge auch ein Eigeninteresse am erfolgreichen Einsatz des Systems. Drittens verändert sich damit das System so dynamisch wie Ihr Unternehmen oder die Produktion sich ändert, je nachdem wie es das Geschäftsumfeld oder die Kundennachfrage erfordert. Bei der Auswahl einer der beiden genannten Lösungen sollten die Inbetriebnahme kosten unbedingt mit in Erwägung gezogen werden. Eine maßgeschneiderte Lösung mag auf ersten Blick vielleicht das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, aber sie führt ohne Zweifel zu endlosen Folgekosten für zusätzliche Anpassungen und spätere Systemaktualisierungen. Damit ergeben sich zusätzliche erhebliche Zeitverluste und Flexibilitätseinbußen beim Unternehmen, die später weit über den anfänglichen niedrigen Grund kosten einer kundenspezifischen Lösung liegen. Fazit Transparenz, Rückverfolgbarkeit, Sichtbarkeit, Dynamik und die Fähigkeit, Daten so abzurufen und zu liefern, dass sie eine schnelle Antwort auf jede Frage ermöglichen – das unterscheidet in unserer heutigen Zeit erfolgreiche Unternehmen von ihren Wettbewerbern. Der Lösungsansatz mit völlig transparenten Produktionsinformationen hat einen positiven Einfluss auf das Unternehmen, der die Kosten der Erstinvestition um ein Vielfaches übertrifft. Die in diesem Ansatz stärker selbst eingebundenen Mitarbeiter sind eher dazu bereit, mehr Eigeninitiative bei der Lösung von Herausforderungen im Unternehmen und für den Kunden zu zeigen. Sie sind proaktiver und setzen sich für Verbesserungen von Prozessen durch Eigeninitiative ein. Das führt zur Erhöhung der Produktivität, Reduzierung von Ausschuss und zu Kostensenkungen. Sichtbarkeit und Transparenz der Produktionsdaten sind auch für den Kunden äußerst wichtig. Die Fähigkeit, die Kundenbindung zu wahren und auszubauen hängt direkt damit zusammen, wie ein Lieferant eingeschätzt wird: ob offen und ehrlich, ob flexibel und agil und ob schnell in der Reaktion auf Bedürfnisse. Die Wahl des richtigen Lösungsansatzes und -systems zur transparenten Visualisierung der Produktionsdaten kann für den Erfolg eines Unternehmens und dessen Fähigkeit, seinen Markt zu bedienen, ausschlaggebend sein. • Aegis Software infode@aiscorp.com www.aiscorp.com 3/2016 11

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