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3-2016

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Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

Software

Software Informationstransparenz in der gesamten Fertigung Wenn es nicht sichtbar ist, kann es nicht gemessen werden und wenn es nicht gemessen werden kann, kann es nicht verbessert werden. Dies ist die Grundphilosophie vieler erfolgreicher Hersteller auf der ganzen Welt. „Manu facturing Excellence“ kann nur durch Transparenz der Fertigungsprozesse entstehen. Fertigungstransparenz ist eine Grundvoraussetzung, wenn man zu den besten Herstellern zählen möchte. Diese haben einfachen und sofortigen Einblick in Produkt-, Prozess-, Qualitäts-, Test- und Materialinformationen des gesamten Fertigungsprozesses. Die Vorteile eines solchen Einblicks sind auch anderen Fertigungsbetrieben bekannt und dennoch erreichen viele dieses Ziel nur schwer. Dieses White Paper identifiziert die Grundelemente der Informationstransparenz und untersucht die unterschiedlichen technischen Ansätze zur Erreichung einer solchen transparenten Fertigung. Schließlich werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der unterschiedlichen Ansätze verglichen. Autor Jason Spera, CEO von Aegis Software Bild 1: Individuelle Berichte geben den Nutzern zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Daten Fertigungsdaten müssen eindeutig, präzise und zeitnah verfügbar sein Qualitäts- und Performance- Daten stehen bei jedem erfolgreichen Fertigungsprozess im Mittelpunkt, daher ist es wichtig, dass alle Systeme und Vorgänge in der Fertigung Informationen auf eine sinnvolle Art und Weise messen, sammeln und aufbereiten. Alle Daten müssen miteinander verbunden werden: vom eingehenden Material über Material-Management, Produktion, Test, Qualitätskontrolle, Verpackung und den Weg bis zum Versand und sogar bis hin zu After- Market-Dienstleistungen. Die Debatte über Transparenz beschränkt sich oft auf die Prozesse innerhalb der Fabrikmauern, aber der größte Nutzen wird mit einem ganzheitlichen Ansatz zur Transparenz der gesamten Wertschöpfungskette erreicht. Tatsächlich sind Disziplinen wie Six Sigma, Industrie 4.0, die papierlose Fabrik oder Lean-Techniken am erfolgreichsten, wenn sie entlang der gesamten Lieferkette angewandt werden. Sammeln und Speichern von Daten Die grundlegenden Anforderungen sind also das Sammeln und Speichern von Daten, die jedoch weitgehend wertlos sind, wenn sie weder Verbesserung noch Korrekturmaßnahmen oder Manufacturing Excellence ermöglichen. Der erklärte Nutzen entsteht nur, wenn die Daten korrekt analysiert und den richtigen Personen in geeigneter Weise und zum richtigen Zeitpunkt angezeigt werden. Die korrekten Daten zeitnah der richtigen Person in einer Weise präsentieren, die es ermöglicht, optimal handeln zu können – das ist die beste Formel zur Etablierung einer nachhaltigen „Operational Excellence“. Überall besteht Bedarf an aktuellen und präzisen Daten Die Redensart „Ich kann den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“ trifft zu, wenn Fertigungsdaten in einem unorganisierten Format womöglich der falschen Zielgruppe zur Verfügung gestellt werden. Qualitäts- und Performance-Daten können nur optimal genutzt werden, wenn man sie so darstellen kann, dass eine Analyse und Interpretation für den Anwender in der Fertigung möglich ist. Dies bedeutet nicht, alle Daten mit einer großen Anzahl von Leistungsindikatoren oder Messwerten an nur eine Person zu liefern. Vielmehr ist es erforderlich, die Daten so bereitzustellen, dass jeder Mitarbeiter optimale Ergebnisse erzielen kann. Für den Bediener an der Fertigungslinie sollten die Daten kompakt sein und lediglich Elemente wie Maschinenleistung, Betriebszeit oder Materialmangel beinhalten. Ein Qualitätsingenieur benötigt beispielhaft Informationen über die Leistung eines bestimmten Produkts im Test, um mögliche Gründe für Fehler zu analysieren. Der Produktionsplaner hingegen braucht Einsicht in ganz andere Daten, um besser planen zu können und Was-wäre-wenn- Szenarien bei geänderten Losgrößen oder bei Störungen in der Lieferkette zu erstellen. Über die gesamte Organisation hinweg – von der Fertigung bis zur Unternehmensleitung – besteht Bedarf an aktuellen und präzisen 8 3/2016

Software Bild 2: Echtzeit-Dashboards werden in einer einfachen Drag-and-Drop-Umgebung erstellt, ganz ohne SQL- oder Programmierkenntnisse Daten. Die Daten, die dem Bediener helfen, die Rüstzeiten des Produktionsprozesses zu beschleunigen, beinhalten auch Daten, die es der Unternehmensleitung ermöglichen, in die richtigen Betriebsanlagen zu investieren oder Outsourcing-Entscheidungen zu treffen. Die transparente Fertigung ist eine unternehmensweite Strategie mit unternehmensweitem Wert. Nachdem der klare und unbestreitbare Wert der datentransparenten Fertigung festgestellt wurde, stellt sich die Frage was nötig ist, um Informationen transparent und für das Unternehmen nützlich zu machen. Benötigte Daten sind Funktionsund Personen abhängig Die Arten von Daten die erforderlich sind, um eine Fertigung transparent zu machen, hängen direkt mit den Aktivitäten und Funktionen von den Personen zusammen, die diese Informationen in ihrem Arbeitsprozess benötigen. Es werden entweder Echtzeit- oder historische Daten benötigt. Diese werden dem Benutzer in verschiedenen Formaten geliefert, z.B. Dashboards, Analysen, Berichte und jüngst auch mobile Anwendungen für den Zugriff von unterwegs. Echtzeit-Informationen auf dem Dashboard Echtzeit-Informationen werden am häufigsten über Dashboards dargestellt. Produktionstechniker oder Linien-Manager verwenden diese Art der Datendarstellung, um die Leistung der Fertigungslinie zu erkennen und gegebenenfalls zu verbessern. Die Fertigungsdaten müssen unverzüglich zur Verfügung stehen, denn jede Verzögerung kann Maschinenstillstände bedeuten und hat damit weitreichende Folgen für die gesamte Produktion. Datenverzögerungen können auch zu Qualitätsproblemen und Kostenerhöhungen führen, da sich der Anteil an fehlerhaften Baugruppen erhöhen kann, während Korrekturmaßnahmen ergriffen werden. Die Daten werden am besten in einer aussagekräftigen Grafik dargestellt. Zusätzlich können Grafiken mit starken visuellen und auch akustischen Signalen angereichert werden, sobald ein potenzielles Problem aufzutreten droht. Damit ist die Notwendigkeit für sofort verfügbare Daten offensichtlich: Je schneller die Benachrichtigung, desto schneller die Reaktion zur Fehlervermeidung oder -beseitigung. Historische Daten sind für die Arbeitsbereiche Produktionskontrolle, Entwicklung und Qualitätsdatenmanagement erforderlich und bieten die Möglichkeit der Überwachung, Analyse und Anpassung der Produktion basierend auf dem Vergleich von aktuellen und historischen Daten. An dieser Stelle kommt die Rückverfolgbarkeit ins Spiel. Historische Qualitäts- und Performance- Daten zurückverfolgen zu können, ist ein wesentlicher Grundstein eines jeden Manu facturing-Excellence- Systems, um für ein Produktionsunternehmen einen Mehrwert, Kostensenkungen und Risikominderung zu ermöglichen. Das Wort „historisch“ umfasst hierbei alles Geschehene. Wenn es nicht in Echtzeit ist, ist es historisch. Historische Daten können auf unterschiedliche Art und Weise übertragen und dargestellt werden. Geeignete Berichte und detaillierte Analysen sind die Grundlagen eines jeden transparenten Systems. Die darin enthaltenen Details sind unerlässlich sowohl für Entscheidungen bzgl. Produktauswahl, Geschäftsund Marktplanung als auch für die ganze Bandbreite der Supply- Chain-Entscheidungen, wie Lieferantenauswahl, Logistik-Programmierung und Fulfillment-Lösungen. Heute sind die Methoden der Datenbereitstellung ein kritischer Faktor für Unternehmen. Die Mitarbeiter sind mobil und müssen dementsprechend auch mobilen Zugang zu den Daten haben. Der Einsatz von Smartphones und Tablets ist sprunghaft gestiegen und die Mitarbeiter nutzen zusätzlich auch ihre persönlichen Geräte am Arbeitsplatz. Daher muss jedes System zur Datentransparenz die Daten unbedingt auch über Anwendungen auf Smartphone und Tablet sichtbar machen. Die richtigen Daten auswählen und darstellen Wissen ist Macht und die Macht, die erforderlichen Informationen und deren Darstellungsweise auszuwählen, sollte in die Hände derer gelegt werden, die diese Daten auch nutzen. Viele Unternehmen machen es sich einfach und beauftragen die IT-Abteilung damit, verschiedene Dashboards – und damit eine Art Universallösung – zu entwickeln. Dies ist zum einen eine zusätzliche Aufgabe für IT-Teams, die in den meisten Fällen ohnehin überlastet sind. Noch gravierender ist allerdings, dass eine solche interne IT-Lösung nicht die maßgeschneiderten Informationen liefert, die z.B. in der Produktion benötigt werden. Die Dashboards 3/2016 9

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