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3-2016

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  • Medizinelektronik
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Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

Idee. Prototyp. Fertig.

Idee. Prototyp. Fertig. (So einfach ist es.) Wählen Sie Ihr Material aus über 100 technischen Kunststoffen, Metall und Flüssigsilikon. Wir wissen, dass im Medizinbereich eine beschleunigte Produkteinführung entscheidend ist. Individuelle Prototypen und Produktionsteile in Kleinserien fertigen wir in 1 - 15 Arbeitstagen. Die Revolution in der Produktion. 3D-DRUCK | CNC-BEARBEITUNG | SPRITZGUSS Jederzeit online verfügbar | Kostenlose Designanalyse protolabs.de +49 (0) 6261 6436 947 customerservice@protolabs.de

Editorial Industrie 4.0 in der Elektronikproduktion – eine große Herausforderung für die Logistik Werner Kunz, Geschäftsführer bei der Iftest AG Industrie 4.0 ist ein viel verwendetes Schlagwort unserer Zeit. Mittels cyber-physischen Systemen und dem „Internet der Dinge“ soll die gesamte Produktionskette intelligent, von der Planung über die Bedarfsermittlung bis zur Verteilung, vernetzt und gesteuert werden. Durch die Einführung von Verfahren der Selbstoptimierung, Selbstkonfiguration, Selbstdiagnose und Kognition mit Industrie 4.0 soll ein Höchstmaß an Intelligenz und Automatisationsgrad erreicht werden. Was in der Theorie vorteilhaft tönt und produktionstechnisch unzweifelhaft viele Vorteile bringt, wird für die Logistik eine riesige Herausforderung werden! Besonders die Hersteller von Elektronikbaugruppen werden ihre Logistik- und Lagerhaltungsprozesse ganz neu definieren und aufbauen müssen. Denn nur mit einer durchgängigen Automatisation, von der Bestellung über die Lagerhaltung und Materialrüstung, die Produktion, den Versand bis zur Rechnungsstellung, wird sich die Idee von Industrie 4.0 wirtschaftlich und technisch entfalten können. Die Praxis zeigt, dass Einzelanfertigungen und Kleinserien gegenüber Großmengenaufträgen generell teuer sind. Das liegt unter anderem an den hohen Einrichtungskosten, aber auch am administrativen Aufwand, den die Beschaffung und die Bewirtschaftung von Klein- und Kleinstmengen verursacht. Der Trend geht in der Industrie jedoch ununterbrochen zu kleinen und kleinsten Lieferlosen. Zudem zwingt der große Margendruck die Produzenten, die Kapitalbindung, und damit auch die Lagerung von Bauteilen, zu reduzieren. Unter diesen Aspekten ist es schon heute eine große Herausforderung, kurze Lieferzeiten bei gleichzeitig höchster Termintreue zu garantieren. Dies erfordert eine exakte Planung der Materialverfügbarkeit. Mit Industrie 4.0, wo in der Theorie jedes Teil „on demand“ zur gewünschten Zeit am gewünschten Ort zur Verfügung stehen soll, wird sich diese Problematik weiter verschärfen. Für die Lieferanten wird das Zeitalter von Industrie 4.0 unweigerlich zu einer dauernden Optimierung der Lagermengen, den Durchlaufzeiten und dem manuellen Handling führen. Dieser Konflikt kann nur gelöst werden, indem die Rüst- und Administrationskosten markant gesenkt werden, beispielsweise durch eine höhere Automatisierung der Rüstprozesse. Bei Industrie 4.0 werden Logistik und Lagerhaltung vor große technische und wirtschaftliche Herausforderungen gestellt. Die angestrebte Vollautomatisierung kann und darf sich nicht ausschließlich auf Hightech-Lösungen in der Produktion beschränken, sondern muss die gesamte Wertschöpfungskette umfassen. Um Industrie 4.0 erfolgreich umsetzen zu können, müssen alle Prozesse, von der Bestellung über die Logistik und Produktion bis zum Warenausgang, intelligent vernetzt und automatisiert werden. Dafür sind noch viele Fragen zu beantworten. Beispielsweise, wie das Material automatisiert an die Bestückungsanlage gelangt, wenn mehrere Tausend verschiedene Artikel bewirtschaftet werden. Oder wie sich kleinere Einkaufslosgrößen rechnen, wenn der Preis des Bauteils sich im niedrigen Cent-Bereich bewegt. Zur durchgehenden Umsetzung von Industrie 4.0 sind innovative Antworten auf Fragen gefordert, welche Stand heute vielleicht noch gar nicht angedacht sind und deren Umsetzung noch utopisch oder wirtschaftlich undenkbar erscheinen. Eines aber ist sicher: Auch mit Industrie 4.0 will der Endkunde über ein qualitativ hochstehendes, betriebssicheres und wirtschaftliches Produkt verfügen, welches seine Nutzvorstellungen exakt erfüllt. Egal, wie automatisiert oder intelligent vernetzt es produziert wurde. Werner Kunz, Iftest AG, www.iftest.ch meditronic-journal 3/2016 3

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