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3-2021

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Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

Sicherheit Cyber

Sicherheit Cyber Security In drei Schritten zur Smart Factory Copa-Data www.copadata.com In der Produktion standen lange Zeit analoge Sicherheitsaspekte im Vordergrund: Eine gut verschlossene und bewachte Produktionshalle sorgte für ausreichenden Schutz. Denn bislang bestand die Vernetzung vor allem unter den einzelnen Maschinen innerhalb einer Produktionsanlage. Doch im Zuge der rasant voranschreitenden Digitalisierung und dank der Fortschritte im Bereich Automatisierung ändert sich das gerade grundlegend. Produktionsbetriebe, die langfristig wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen zwangsläufig ihre Anlagen, Maschinen, Prozesse und Daten zunehmend miteinander vernetzen. Die Produktion wird für Interaktionen über das Internet und im Kontext intelligenter Netzwerke immer weiter und schneller nach außen geöffnet. Die Vorbereitung auf die Smart Factory in der Industrie 4.0 verlangt eine direkte Kommunikation mit unterschiedlichen Unternehmensbereichen oder sogar über Unternehmensgrenzen hinweg. Außerdem wünschen sich Führungskräfte Reports, Kennzahlen und sogar Zugriff auf die SCADA-Ebene über mobile Geräte – möglichst in Echtzeit. Dass sich dabei für die Sicherheit im Unternehmen potenzielle Lücken und Scheunentore öffnen, liegt auf der Hand: Mit zunehmender Vernetzung müssen bislang gut abgeschottete Bereiche von außen zugänglich gemacht werden. Und damit erhöhen sich die Anforderungen an die Sicherheit enorm. Der Weg zur Industrie 4.0 stellt Automatisierer vor neue Herausforderungen. Netzwerke in der Automatisierung sind darauf ausgelegt, ausfallsicher und hochverfügbar zu arbeiten. Doch mit der Digitalisierung steigt der Anspruch an die Cyber-Security immer mehr. Sicherheitslücken gefährden die produktive Verfügbarkeit. Wirtschaftliche Schäden, die dabei entstehen können, sind enorm. Ein erfolgreiches Cyber-Security-Konzept ist damit absolute Grundvoraussetzung für einen sicheren Weg Richtung Smart Factory. Drei Schritte Doch welche Schritte gilt es auf dem Weg zur sicheren Smart Factory zu beachten? Wer folgende drei Schritte befolgt, ist für die Industrie 4.0 gerüstet: 1. Relevanz für das Thema Sicherheit erhöhen: Das Thema Sicherheit muss in hochvernetzten Betrieben höchsten Stellenwert haben. Es darf kein Randthema sein. Doch tatsächlich sind viele Unternehmen mit einer vernetzten Produktion noch nicht ausreichend geschützt. Laut einer Umfrage von Copa-Data, in der 228 Unternehmen befragt wurden, wird der Stellenwert der IT-Sicherheit in der Produktion von mehr als der Hälfte der Unternehmen als mittel bis gering eingeschätzt. Häufig werden noch veraltete Systeme eingesetzt, für die es keine aktuellen Sicherheitsupdates mehr gibt. Sicherheitslücken Die Folge: enorme Sicherheitslücken, die Angreifer von außen nutzen können. Laut Umfrage von Copa-Data sind rund 20 Prozent der Unternehmen nur unzureichend vor Angriffen geschützt. Doch wer die Chancen einer vernetzten Produktion nutzen möchte, muss dringend mehr Relevanz für das Thema IT- Sicherheit schaffen. Nur so lassen sich wirtschaftliche Risiken vermeiden und die Wettbewerbssicherheit der Betriebe auch in Zukunft garantieren. 2. Know-How als Grundlage auf dem Weg zur Smart Factory: Über die Jahre hat sich eine klare Unterscheidung zwischen der IT und der Automatisierungstechnik etabliert. Während für die IT eine umfassende und sich permanent anpassende Absicherung gegen 16 PC & Industrie 3/2021

Sicherheit Sicherheitsrisiken schon lange integraler Bestandteil des Systembetriebs ist, suchen Automatisierer vielerorts noch nach einem geeigneten Security-Konzept. Die IT setzt schon lange den Schwerpunkt auf Security: Das System muss sicher gegen unerwünschte Zugriffe sein. Automatisierung priorisiert derzeit noch häufig Zuverlässigkeit: Die Anlage muss störungsfrei laufen. Solange Automatisierungsprozesse nicht von außen erreichbar waren, stand die Zuverlässigkeit mit Recht im Vordergrund: Warum die Anlage durch ein Software-Update stören, das für die Produktion nicht wichtig ist? Tatsache ist, dass sich die Angriffsfläche signifikant vergrößert hat. Ein Einbruch in diese Netzwerke kann die Ausfallsicherheit kompletter Produktionsanlagen massiv gefährden. Es gilt also, das Wissen für IT-Sicherheit aufzubauen oder extern einzukaufen, um das Steuer fest im Griff zu behalten. Die Aufgabe ist groß, aber sie ist zu bewältigen. Zum einen hat in der Regel die IT im Unternehmen bereits Expertise aufgebaut. Andererseits gibt es spezielle Dienstleister, die auf diesem Weg unterstützen können. 3. Schwachstellen erkennen und beseitigen Durch die Vernetzung und die Öffnung nach außen sind die möglichen Schwachstellen vielfältiger geworden. Extern kann ein schlecht geschütztes Partnerunternehmen zum Einfallstor werden. Intern sind Programme, die nicht auf dem aktuellen Stand sind und Schnittstellen oder Geräte im Firmennetz die häufigsten Sicherheitslücken. Aber auch Mitarbeiter, die schwache Passwörter verwenden oder sorglos damit umgehen, können einen unerlaubten Zugang zu ihrem Netzwerk ermöglichen. Security sollte von allen digitalen Kontakten als Grundbedingung verlangt werden: Wer Teil des Unternehmensnetzwerks sein will, muss grundlegende Sicherheitsstandards erfüllen, egal ob Menschen, Unternehmen, Hardware oder Software. Sicherheit als ganzheitliche Herausforderung Die gegenwärtigen Entwicklungen in der Sicherheitslandschaft industrieller Anwendungen und Anlagen kann durch die planvolle Umsetzung von Methoden und Security- Strategien wirkungsvoll begegnet werden. Eine genaue Analyse möglicher Sicherheitsrisiken und das Erkennen von Sicherheitsvorfällen gehen einher mit der Entwicklung entsprechender Notfallpläne. Security-Schwachstellen, technisch wie auch organisatorisch, müssen beseitigt oder zumindest aktiv kontrolliert werden. So gelingt die Entfaltung der produktiven Potenziale in der Smart Factory – mit Sicherheit! ◄ Phasenwächter schützt vor Beschädigung Maschinenbau. Um Maschinenausfälle, Stillstandszeiten und Reparaturen zu vermeiden, die z. B. durch Beschädigung der Steuerelektronik bei Netzschwankungen entstehen können, bietet der multifunktionale Phasenwächter BD 9080/003 der VARIMETER PRO Serie von Dold mehrere Überwachungsmöglichkeiten. Ohne separate Hilfsspannung überwacht der Phasenwächter beim dreiphasigen Netz die Unter-/ Überspannung bis max. 3 AC 1000 V, die Spannungssymmetrie der Phasen, den Phasenausfall und die Phasenfolge. Die Ansprechverzögerung kann von 0,1 bis 30 sek. eingestellt werden. Die Anlaufüberbrückungszeit ist auf 30 sek. fest eingestellt und wirkt ein malig nach Anlegen der Betriebsspannung. Die bedienerfreundliche Gerätekonfiguration ermöglicht dabei eine optimale Anpassung an die jeweilige Applikation. Der Phasenwächter ist vielseitig einsetzbar und schützt z. B. vor Motorschäden bei Phasenasymmetrie oder Phasenausfall. Ein weiterer Anwendungsbereich ist der Schutz von Personen und Anlagen bei Drehrichtungsumkehr im Einsatzbereich von Förderanlagen. Durch die Überwachung bei dreiphasigen Netzen auf Unter-/Überspannung, Phasenfolge, Asymmetrie oder Netzausfall können Anlagenteile vor Beschädigung geschützt werden. Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit sind eine der wichtigsten Anforderungen im Anlagen- und • E.DOLD & Söhne KG dold-relays@dold.com www.dold.com PC & Industrie 3/2021 17

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