EnergietechnikTipps für energieeffiziente BestandsgebäudeBesitzer wie auch Betreiber von Bestandsgebäuden müssen heute genau darüber im Bildesein, wo wieviel Energie wofür verbraucht wird. Warum?Weil das nach dem Energieeffizienzgesetz(EnEfG) ab einem gewissenEnergieverbrauch vorgeschriebenist; vor allem, da man nur auf diesemWege eine hohe Energie effizienzerreicht, die das Gebäu de zukunftssichermacht.Neue Regierung fördertKlimaschutzMit dem milliardenschweren Finanzpaketstellt der Bundestag finanzielldie Weichen für mehr Klimaschutzund den klimafreundlichen Umbauder Wirtschaft: 100 Milliarden Euroaus dem Sondervermögen wurdenfür diese Umweltziele reserviert,für zusätzliche Investitionen wohlgemerkt,über zwölf Jahre. [1] Mandarf also durchaus optimistisch sein,was zukünftige Fördermaßnahmenangeht. Weniger optimistisch sehenviele Betreibende von Bestandsgebäudenauf das EnEfG – meistjedoch zu Unrecht.SAUTER Deutschlandwww.sauter-cumulus.deWer ist vom EnEfGbetroffen?Je nach Energieverbrauch schreibtdas EnEfG Unternehmen Energieauditsund Energiemanagementsystemevor. Welche Regelung fürIhr Gebäude relevant ist, können Sieüber unsere Entscheidungsmatrixschnell und einfach ermitteln. Bereitsab 0,5 GWh Jahresverbrauch ist dieBagatellschwelle aus dem Energiedienstleistungsgesetz(EDL-G)überschritten und ein Energie auditerforderlich. Wer mehr als 7,5 GWhpro Jahr verbraucht, muss ein ISO50001 EnergieManagement-System(EnMS) oder ein Umwelt-Management-System(EMAS) einführen.Für Rechenzentren oder öffentlicheStellen gelten Sonderregeln.Wie läuftein Energieaudit ab?Hier handelt es sich um eine zielgerichteteund nach DIN EN16247standardisierte Beratung. Dabeiwird zunächst der Ist-Zustand derGebäude und Anlagen analysiert:Wie wird das Gebäude genutzt,welche Anlagen verbrauchen wievielEnergie, was ist noch gesetzeskonform,was muss saniert, wassollte modernisiert werden? Danachwird ein Umsetzungsplan erstellt,der genau definierte Maßnahmenund Zeitrahmen enthält. Zudem istdie Sanierung oft einfacher als mandenkt. Allein durch Erhöhung desAutomationsgrades der Gebäudetechnikvon Kategorie C auf B beiBürogebäuden (DIN EN 52120),lässt sich bereits bis 20% Energieeinsparen.Was ist ein Energie-Management-System?Wer Energiekosten senken und dieUmweltbelastung minimieren will,braucht ein EnMS. Darunter verstehtman ein strukturiertes Programm,das hilft, den Energieverbraucheffizient zu überwachen, analysierenund optimieren. Auch Zusatzmoduleder bestehenden Gebäudeleittechnikkönnen das Monitoringvon Energieverbrauchsdatenübernehmen. Durch die Integrationin die Gebäudeleittechnik wirkenGebäudebetreibende so direkt aufden Anlagenbetrieb ein.Wichtig: Je mehr gut aufbereiteteDaten seitens der Betreibenden zurVerfügung stehen und je höher derinnerbetriebliche Automatisierungsgrad,desto besser. Aufbauend aufdiesem Informationsbestand und derEnergieziele der Nutzenden, lassensich dann wieder Sanierungsmaßnahmendefinieren und umsetzen.Ein EnMS nach ISO 50001 ist einkontinuierlicher Prozess, bei demdie Fortschritte regelmäßig überwachtund bei Bedarf Anpassungenvorgenommen werden.Welche Chancen bietet dasEnergieeffizienzgesetz?Das Energieeffizienzgesetz hatHandlungsdruck für 12.400 Unternehmen[2] in Deutschland geschaffen.Bei realistischer Betrachtungwird schnell klar: Hier wurde inGesetzesform gegossen, was dieunerbittliche Physik und die immerunsicherer werdenden Energiemärkteohnehin vorgeben. Hier wird vorgeschriebenund umgesetzt, wasschon lange vernünftig war und nunwichtiger denn je ist: Energieströmegenau verfolgen und daraus ableiten,wo man einsparen kann.Der Wert einer Immobilie wird heuteschon maßgeblich über ihre Energieeffizienzdefiniert. Dieser Trendwird sich umso mehr verstärken, jemehr die Folgen des Klimawandelsoffensichtlich werden, je mehr Energievon internationalen Beteiligten alsDruckmittel eingesetzt wird. ErfahreneEnergieeffizienz-Spezialistenwie SAUTER können mit dem passendenKnow-how professionellunterstützen. ◄8 Haus und Elektronik 3/2025
Effizient heizen mit KIEin Forschungsprojekt reduziert Energieverbrauch und C0 2 -Emissionen deutlich.Energietechnik© Stockbusters (2024)/ShutterstockDas Forschungsprojekt SECAI entwickeltein Kl-gestütztes, Edge-CloudbasiertesHeizungssystem, das denEnergieverbrauch in Gebäudenintelligent optimiert. Durch präziseSteuerung können bis zu 18% Heizenergieeingespart werden – nachhaltig,sicher und effizient.Energieverbrauch inWohngebäuden im FokusIn Zeiten steigender Energiekostenund wachsender Klimaschutzanforderungenrückt der Energieverbrauch inWohngebäuden in den Fokus: Rund28% [1] des gesamten Energieverbrauchsin Deutschland entfallen beispielsweiseauf private Haushalte,wobei etwa 70% [2] davon für Raumwärmegenutzt werden. Angesichtsdieses hohen Anteils bietet die Optimierungder Heizungssteuerung einenormes Einsparpotenzial – sowohlwirtschaftlich als auch ökologisch.Hier setzt das ForschungsprojektSECAI auf Künstliche Intelligenz(KI) zur smarten Heizungssteuerung.ForschungsvereinigungElektrotechnik beim ZVEI e.V.(FE)www.fe-zvei.orgDas innovative System analysiertin Echtzeit Sensordaten aus Wohnungen,kombiniert sie mit Wetterprognosenund reguliert die Wärmezufuhrin Gebäuden individuellund bedarfsgerecht. So lassen sichnicht nur Heizkosten senken, sondernauch CO 2 -Emissionen reduzieren –ohne Komforteinbußen für Bewohnerinnenund Bewohner.Vom 17. bis 21. März 2025 zeigtedie Konsortialleitung auf der ISH inFrankfurt anhand eines Demonstrators,wie sich die Einsparpotenzialerealisieren lassen.In den Demonstrator sind eine Reiheunterschiedlicher Parameter eingeflossen,die Einfluss auf das Heizverhaltenin einem Gebäude nehmen.Er visualisiert verschiedeneAnnahmen über die Konfigurationund Integration des Heizungssystemsin das Gebäude.Heizenergie sparen mit KIDie erste Heizperiode (Oktober 2024bis März 2025) im Projekt hat ergeben,dass die Vorlauftemperatur vonHeizsystemen häufig höher eingestelltist als nötig. Eine Absenkungum nur 3 K könnte den Energieverbrauchum bis zu 18% senken – einenormes Einsparpotenzial. Zudembeeinflusst das Verhalten der Mieterdie Effizienz der Heizsysteme erheblich.Hier setzt SECAI an: Mit digitalen„Nudging“-Techniken gibt dasSystem gezielte Hinweise, um energieeffizientesVerhalten zu fördern.„Die Kl-gestützte Heizungsoptimierungbietet Vorteile für alle Beteiligten:Betreiber von Wohnquartierenerhalten automatisierte, optimierteHeizpläne, die den Energieverbrauchsenken und Kostensparen. Mietende können über dieSECAI-App ihre individuellen Komfortbedürfnisseeinstellen und erhaltenwertvolle Tipps zur Reduzierungihres Energieverbrauchs“, soDr. Florian Remark, Partner bei derStrategion GmbH und Konsortialleitungbei SECAI.Edge-Cloud-Technologiefür maximale EffizienzSECAI kombiniert Edge- und Cloud-Technologien für eine präzise undsichere Heizungssteuerung. In denWohnungen erfassen SensorenDaten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeitund Nutzungsmustern. Diesebleiben lokal auf einem Edge-Devicegespeichert, wo eine KI ein individuellesModell für jede Wohnung erstellt.Ergänzend fließen nicht rückverfolgbareModellparameter aus mehrerenGebäuden zusammen mit aktuellenWetterdaten in ein cloud-basiertesModell ein. Dadurch kann das Systemvorausschauend lernen, wie vielWärme in jedem Gebäude benötigtwird, und die Wärmeerzeugung entsprechendanpassen.Zudem hat SECAI den Anspruch, dassinsbesondere auch ältere Gebäudedurch Nachrüsten, das sogenannteRetrofitting, für das Edge-Cloudbasierte-KI-Systemkompatibel sind.Hier profitieren sowohl Bestandsalsauch Neubauten von den Vorteileneiner intelligenten Steuerung.Denn die Kosten der Ausstattungeiner 4-Zimmer-Wohnung mit einemzentralen Steuergerät, fünf digitalenStellantrieben, vier Temperatursensorenund einem Taster belaufensich auf insgesamt ca. 1500 Euro.Alle Komponenten sind dabei vorkonfiguriertund sofort nach Installationeinsatzbereit – eine aufwendigeIntegration entfällt. SECAI skaliertdamit deutlich besser als herkömmlicheEnergieeffizienzmaßnahmen,wie beispielsweise Dämmungvon Gebäuden.Ein wichtiger Beitragzur EnergiewendeSECAI bietet durch geringen ZeitundKostenaufwand eine günstigeMöglichkeit, bestehende Heizsystemeeffizienter zu machen, ohneteure Sanierungsmaßnahmen durchführenzu müssen. Das System eignetsich sowohl für Neubauten alsauch für Bestandsgebäude und trägtdazu bei, fossile Brennstoffe einzusparen.Mit SECAI wird das Heizenintelligenter, nachhaltiger und effizienter– ein wichtiger Schritt in Richtungklimafreundlicher Gebäude.Über SECAI:SECAI ist eines von zehn Projektendes vom Bundesministerium für Wirtschaftund Klimaschutz (BMWK) mit30 Mio. Euro geförderten Technologieprogramms„Edge Datenwirtschaft‘‘.Das SECAI-Konsortiumbesteht aus den Partnern Digital BuildingTechnology (DBT), DeutschesForschungszentrum für KünstlicheIntelligenz (DFKI), ForschungsvereinigungElektrotechnik beim ZVEI,Goethe-Universität Frankfurt, GSWSigmaringen, Strategion (Konsortialleitung)und Ubimet. Darüber hinaussind co2online, Deutsche BundesstiftungUmwelt (DBU), Bundesverbanddeutscher Wohnungs- undImmobilien unternehmen e.V. (GDW)und die wibutler alliance als assoziiertePartner an SECAI beteiligt.Quellen:[1] AG Energiebilanzen e. V., Auswertungstabellenzur EnergebilanzDeutschlard. Daten für die Jahre von1990 bis 2Cl23. Stard: Septernoor2024: https://ag-energiebilanzen.de/wp-content/uploads/2023/11/awt_2023_d.pdf[2] Umweltbundesamt, Entwicklungdes Endenergievertrauchs nachSektoren und Energieträgern: www.umweltbundesamt.de/daten/energie/energieverbrauch-nach-energietraegern-sektoren#entwicklung-desendenergieverbrauchs-nach-sektoren-und-energietragern◄Haus und Elektronik 3/2025 9
ZF entwickelt innovative Technologi
LichttechnikKompakter Strahler für
EPS Vertriebs GmbH - Weil jede Seku
Laden...
Laden...