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4-2020

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Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik

Messtechnik eSIM auf dem

Messtechnik eSIM auf dem Weg zum Mainstream Testen von Embedded-SIM-Karten Die RSP-Spezifikation unterscheidet zwei Arten von Geräten, die festlegen, wer die Kontrolle über die eSIM hat: • ein M2M-Gerät, bei dem der Service-Provider die Kontrolle über das Netzwerk hat • ein Consumer-Gerät, auf dem jeder Endbenutzer die SIM- Informationen wie den Mobilfunkvertrag proaktiv aktualisieren kann Anritsu Corporation www.anritsu.com In den letzten Jahren hat die Telekommunikationsbranche die Entstehung eines neuen SIM- Kartentyps, die Embedded-SIM- Karte oder eSIM, erlebt. Sie ist im Wesentlichen eine UICC- Karte (Universal Integrated Circuit Card), die auf die Leiterplatte gelötet wird und nicht entnommen werden kann. Die Verwendung von eSIMs wurde von zwei Arten von Anwendungen gesteuert, nämlich kleinere Geräte/Baugrößen und wasserdichte Wearables (z.B. Smartwatches), sowie der Forderung nach einem robusten Telekommunikationsmodul mit ständiger Anbindung in Fahrzeugen. Tablet- und Smartphone- Anbieter haben ebenfalls damit begonnen, diese Technik anzuwenden. Die Aufmachergrafik zkizziert die Entwicklung der SIM-Karte über die Jahre. Remote-Bereitstellung – Wer hat die Kontrolle? Um den Mobilfunkvertrag bzw. das Abo des Netzbetreibers zu ändern, wurde von der GSMA (GSM Association) ein Mechanismus namens RSP (Remote SIM Provisioning) definiert. Dieser ermöglicht das Bearbeiten von Profilen auf der nicht entnehmbaren Karte, um folgende Vorgänge auszuführen: Download, aktivieren, deaktivieren, bearbeiten etc. Bild 1 informiert etwas näher. Obwohl die eSIM die Hauptanwendung ist, kann RSP auch für herausnehmbare UICC-SIMs mit dem RSP-Applet verwendet werden. Die dargestellte M2M- Architektur wird vom Netzbetreiber gesteuert, d.h., er steuert das SIM-Profil auf der UICC und kann als einziger die in der Hardware befindlichen Informationen ändern. Dies bietet die höchste Sicherheit, da das Netzwerk vollständig vom Mobilfunkbetreiber (MNO, Mobile Network Operator) verwaltet wird, der dedizierte Dienste für eine bestimmte Hardware bereitstellen kann. Dies ist bei Autoherstellern der Fall, die Vereinbarungen mit MNOs treffen, um die optimale Servicequalität für ihre Cloud- Anbindung sicherzustellen. Von der breiten Öffentlichkeit kann diese Architektur jedoch als Bild 1: Gerätetyp für die Remote-SIM-Bereitstellung (vereinfacht) 42 hf-praxis 4/2020

Messtechnik Bild 2: Beispiel eines lokalen Triggers zum Umschalten einer eUICC vom Live zum Testmodus Fortsetzung einer aggressiven Verkaufsstrategie der Netzbetreiber angesehen werden, da Verbraucher für deren Dienste im Wesentlichen an einen Betreiber gebunden sind. Die zweite Architektur ist das „Consumer-Gerät“. Dies erlaubt dem Benutzer, das Profil zu ändern, wenn er dies wünscht. Diese Architektur wird von Geräte- und Softwareherstellern bevorzugt, die unterschiedliche Netzpläne anbieten, da auch sie an den Einnahmen beteiligt werden können. Sobald der Nutzer seinen Plan ausgewählt hat, übernimmt der Mobilfunkbetreiber die Kontrolle über das Profil. eSIM-Zertifikate – entscheidend für die Sicherheit Die Möglichkeit, die Parameter einer SIM-Karte aus der Ferne zu ändern, führt natürlich zu Sicherheitsbedenken. Die RSP-M2M- Architektur wurde jedoch mit Blick auf die Sicherheit entwickelt. Sie stützt sich auf die von der GSMA ausgestellten Vertrauenszertifikate, um jeden Akteur in der Kette zu zertifizieren und damit sicherzustellen, dass keine Sicherheitsverletzung innerhalb des aktiven Ökosystems vorliegt. Der Gerätetest Es stellt sich die Frage: Wie definiere ich ein Testprofil und wie greife ich darauf zu? Da Sicherheit in der RSP-Architektur von wesentlicher Bedeutung ist, kann ein M2M-Gerät keine Verbindung herstellen, wenn es nicht über ein von der GSMA zertifiziertes, aktives Betreibernetz bereitgestellt wurde. Diese Architektur ist für Gerätetests eine Herausforderung, da sich die Branche auf virtuelle Dummy-Betreiber verlässt, um über den gesamten Lebenszyklus des Geräts hinweg eine Verbindung zu Testgeräten herzustellen – unter Verwendung der verschiedenen Testprofile: • während der Produktentwicklung, um den Chipsatz, die HF- Eigenschaften und Protokolle zu validieren • Auf der Konformitätsebene wird zur Zertifizierung von Bild 3: eUICC-Prüfstand zur Verifizierung der eUICC und des Prüflings (DUT) hf-praxis 4/2020 43

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