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4-2022

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Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

Dienstleistung Genauso

Dienstleistung Genauso wie das Messen erfordert auch das Simulieren ein gewisses Knowhow. Das bekannte Sprichwort „Wer misst, misst Mist“ gilt im übertragenen Sinne auch für die Simulation. Wer nicht weiß, wie eine Simulation aufzusetzen ist und wie die Ergebnisse zu interpretieren sind, der bekommt folgerichtig falsche Ergebnisse. Hier kommen wieder PCB-Dienstleister ins Spiel. Wenn Firmen mit der Simulation beginnen, hatten sie meist ein Problem mit einem Prototyp und wollen ihre Arbeitsweise optimieren. Sie haben aber weder Erfahrung mit Simulationen noch die entsprechenden Tools. Um Erfahrungen im Bereich Simulation aufzubauen, werden häufig die ersten Simulationen mit externen Spezialisten durchgeführt, die dann die internen Entwickler an den echten Designs trainieren. Das gemeinsame Simulieren von internen Entwicklern und externen Simulations-Experten ist zweckmäßig, da sowohl das Fachwissen über die Schaltung und die Kenntnis über die Simulationswerkzeuge erforderlich ist. Das Training on the job beschleunigt die Lernkurve für die internen Mitarbeiter bei dieser neuen Methodik und bringt schon frühzeitig eine Korrelation zwischen der Simulation und Messungen. Wenn das nötige Knowhow aufgebaut ist, werden die Tools beschafft und Simulationen intern durchgeführt oder einzelne Projekte extern vergeben. Werden Layouts oder Simulationen intern durchgeführt, muss sowohl in Tools als auch die Ausbildung der Mitarbeiter investiert werden. Bei externen Dienstleistern dagegen stehen die Mitarbeiter ausgebildet und mit eigenen Tools für das Projekt zur Verfügung. Ab wann sich eine Investition in eigenes Layout lohnt, ist von Kunde zu Kunde unterschiedlich. Für den Review bei dem die Design-Regeln kontrolliert und der Design-Fortschritt geprüft werden, sollte der Auftraggeber die kostenlosen Viewer verwenden. Der nächste Schritt wäre die kleinste Ausbaustufe einer skalierbaren Layout-Software zu erwerben, mit der der Entwickler selbst Design-Regeln vergeben kann und kritische Platzierungen vornimmt. Ein Dienstleister kann dann z.B. komplexe High-Speed-Designs in der leistungsstärkeren Ausbaustufe des Tools umsetzen.Auf alle Fälle sollten nach dem Design die kompletten Designdaten an den Auftraggeber ausgehändigt werden, damit nachfolgende Entwicklungen auf dem vorhandenen Design aufsetzen können. Eine Geheimhaltungsvereinbarung empfiehlt sich oft. Erfahrene PCB-Layouter können entweder beim Kunden vor Ort das Layout umsetzen, oder sie bekommen die Daten und Anforderungen übergeben und layouten dann im Büro des Dienstleisters. Welches Modell verwendet wird, ist abhängig von den Kosten, den Sicherheitsanforderungen und wie oft das Team aus internen und externen Mitarbeitern schon zusammengearbeitet hat. Ein Non Disclosure Agreement (NDA) ist bei externen Dienstleistungen heute Standard. Historisch betrachtet kommen die Geheimhaltungsvereinbarungen aus den angelsächsischen Regionen der Welt, da dort viel mehr über einzelne Verträge geregelt ist. In Deutschland gibt es einen guten Gesetzesrahmen, der das meiste aus diesen Vereinbarungen bereits regelt. Dennoch sind Geheimhaltungsvereinbarungen sehr beliebt, denn sie stellen für alle Beteiligten zusammenfassend klar, dass es sich hier um schützenswertes Knowhow handelt und dieses Intellectual Property (IP) nicht an Dritte weitergegeben werden darf. Mit dieser juristischen Sensibilisierung geht dann auch meist ein gesicherter oder verschlüsselter Datenaustausch einher.Nichts desto trotz ist ein Vertrag nur so viel wert, wie er sich letztendlich durchsetzen lässt. Ein Vergehen in fernen Ländern durchzusetzen ist weitaus schwieriger, als bei einem Dienstleister vor Ort in Deutschland. Allein daraus resultiert auch die unterschiedliche Sicherheit der Daten bei Dienstleistern in verschiedenen Regionen. Wenn ein Auftraggeber sensible oder sehr innovative Projekte bearbeitet, kommt es auch vor, dass ein Dienstleister nur vor Ort beim Kunden in einer gesicherten IT-Infrastruktur arbeiten darf. Dann stellt der Auftraggeber auch die entsprechenden Tools, damit keine Daten übertragen werden müssen. Der Datenaustausch sollte optimal erfolgen. Die Daten, die für ein Layout benötigt werden, sind meist Datenblätter, Excel- oder Word-Dateien und erfasste Stromlaufpläne. Meist sind die Daten so groß, dass sie nicht problemlos per E-Mail verschickt werden können. Dies trifft auch für die Layout- Daten einer Leiterplatte zu, wenn Daten für Reviews ausgetauscht werden sollen. Werden Daten sensibler, können entweder nur PDF- Ansichten oder Bildausschnitte verschickt werden, oder die Übertragung findet verschlüsselt mit PGP (Pretty Good Privacy) statt. PGP kann für eine sichere Kommunikation verwendet werden und nutzt asymmetrische Verschlüsselungsverfahren mit öffentlichen und privaten Schlüsseln. Die anfallenden Tagessätze für Dienstleistungen variieren je nach Art der ausgelagerten Arbeitspakete. Neben der reinen Arbeitszeit des Mitarbeiters fließen auch Kosten für entsprechende Tools oder Reisen in die Kalkulation ein. Für die Bewertung der Gesamtkosten sind jedoch weitere Komponenten zu berücksichtigen. Erfahrene Layouter, die in der gleichen Sprache kommunizieren wie die internen Mitarbeiter, sind effizienter und setzen die Arbeitspakete in kürzerer Zeit um. Ein nicht so einfach messbarer Aspekt ist, inwieweit der externe Mitarbeiter mitdenkt und frühzeitig auf kritische Bereiche hinweist, damit sie mit den internen Mitarbeitern besprochen und gelöst werden können. Die Qualität dieser Kommunikation entscheidet auch, ob es zu zusätzlichen Prototypen und Redesigns kommt. Die Effektivität dieser Kommunikation lässt sich schwer in Zahlen fassen, da vermiedene Fehler praktisch nicht zu erfassen sind. ◄ CelsiStrip ® Thermoetikette registriert Maximalwerte durch Dauerschwärzung Diverse Bereiche von +40 bis +260°C GRATIS Musterset von celsi@spirig.com Kostenloser Versand DE/AT ab Bestellwert EUR 200 (verzollt, exkl. MwSt) www.spirig.com 16 4/2022

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