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6-2020

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Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

Editorial HMI 5.0 –

Editorial HMI 5.0 – multisensuelle und multimodale Kommunikation Rudolf Sosnowsky ist Technischer Leiter/ Chief Technology Officer bei HY-LINE Computer Components Vertriebs GmbH Sind Display und Touchscreen wirklich alles, was man für ein modernes HMI braucht? Die menschlichen Sinne, und damit die Interaktion zwischen dem Bediener und der Maschine, werden damit nur zum Teil ausgenutzt. Sehen und Tasten – wo bleibt der Rest? Schaut man sich auf dem Markt um, stellt man fest, dass Alternativen oder Ergänzungen eher ein Nischendasein für Spezialanwendungen führen. Das muss nicht sein! Beginnen wir beim Touchscreen. Mussten wir uns früher mit der ungleichmäßigen Betätigungskraft des resistiven Touchscreens herumärgern, der auch mal nicht auf unsere Betätigung reagierte, haben wir heute nahezu überall die PCAP-Technologie, die wir von unserem Smartphone kennen. Dort kämpfen wir eher mit dem Gegenteil: Der Finger liegt noch nicht richtig auf der Oberfläche, schon ist die Funktion ausgelöst. Dabei habe ich doch eigentlich die Fläche oder den Buchstaben daneben treffen wollen! Abhilfe schafft hier eine haptische Rückmeldung, die durch Vibration dem Finger anzeigt, dass die Funktion aktiviert wurde. Oder nehmen wir die Spracheingabe: Während wir zuhause selbstverständlich Alexa bitten, das Licht einzuschalten, tun wir uns an der Maschine schwer, die Drehzahl erhöhen oder einen Schokoriegel ausgeben zu lassen. Ein Offline-Sprachsystem ohne Anbindung ans Internet ist genauso zuverlässig und kann nicht gehackt werden. Mit unseren Augen können wir nicht nur Displays ablesen, sondern über ein Eye Tracking-System auch Steuerungsfunktionen auslösen. Akustische Warnmeldungen sind bereits Realität. Nicht real sind hingegen die Welten, die wir in einer Brille für Virtual Reality sehen: Der Museumsbesuch, der Track für den Läufer auf dem Laufband, die neue, im 3D-Programm konstruierte Maschine oder die Operation bei der Ausbildung von Medizinstudenten. Die Augmented Reality animiert unsere Welt, indem weiter führende Informationen dargestellt werden. Das reicht von der Navigation mit eingeblendeten Richtungspfeilen über die Übersetzung unbekannter Sprachen bis hin zu Spielen wie Pokémon. Der Mensch wird mit seinen Sinnen Teil des Steuer- und Regelsystems der Maschine: Mit den Sinnen als Sensor einerseits und Aktor andererseits ist er mit dem Gehirn als Steuerzentrale in die Regelschleife integriert. In der Zukunft ist auch ein direktes Interface zwischen Gehirn und Maschine über ein spezielles Interface denkbar. Erste Experimente erfassen die Nervenströme, die an die Muskeln übertragen werden, um Orthesen und Exoskelette anzusteuern. Auf die Berührung eines Bedienelements kann dann gänzlich verzichtet werden. Ja, die Zukunft: Bei näherer Betrachtung sind wir bereits heute soweit, Maschinen ohne körperlichen Kontakt zu bedienen. Wo die Übertragung von Viren und Keimen eine Gefährdung der Gesundheit darstellt, können alternative Bedienmethoden eingesetzt werden. Die Spracheingabe bietet unter anderem den Vorteil, tief in Untermenüs gelagerte Funktionen mit einem Schlüsselwort zu aktivieren. Gestensteuerung über einer aktivierten Fläche und Agieren in einem Vorhang aus Infrarot-Licht, ohne eine dahinter gelegene Fläche berühren zu müssen, gibt hier Sicherheit. Und wenn es darum geht, dass man den Touchscreen zwar berühren möchte, aber nicht kann, weil die Finger in einem Handschuh stecken, kann einen speziell eingestellten kapazitiven Touchscreen verwenden. HMI? Mit allen Sinnen! Rudolf Sosnowsky PC & Industrie 6/2020 3

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