Manufacturing-XManufacturing-X: Chance für Europaskünftige Wettbewerbsfähigkeitunabhängigen und standardisiertenAustausch von Daten möglich.Ein Maschinenbauer zum Beispielwird künftig nicht einfach nur eineAnlage verkaufen. Er wird danachauch permanent deren Zustandsdatenauslesen können und in derLage sein, seinem Kunden vorausschauendeWartung anzubietenoder Ersatzteile automatisch liefernzu lassen.© iStock/B4LLSVor dem Hintergrund internationalerZoll-Konflikte, globaler Lieferkettenproblemeund der Abhängigkeitvon wenigen, meist USamerikanischenTech-Konzernen,rückt ein Begriff in den Mittelpunktder industriellen Transformation:Manufacturing-X. Doch was verbirgtsich dahinter und warum ist dieseInitiative gerade für Europa und seinenMittelstand von Bedeutung?Manufacturing-X ist eine industrieundtechnologiegetriebene sowiepolitisch geförderte Initiative, dieden sicheren und selbstbestimmtenDatenaustausch zwischen Unternehmenermöglicht – ohne zentralePlattform, ohne Abhängigkeitvon einzelnen großen Technologieplayernund Cloudanbietern. ImFokus stehen Produktionsunternehmenwie Maschinen- und Anlagenbauer,die entlang ihrer WertschöpfungsketteDaten teilen und nutzenmöchten, um Prozesse effizienterzu gestalten und neue Geschäftsmodellezu erschließen.Autor:Michael KaiserCEOSmart Systems Hubwww.smart-systems-hub.deKontrolle behaltenDie Unternehmen behalten in demgerade entstehenden Industrie-Ökosystem die Kontrolle über ihreDaten: Sie entscheiden selbst, werwann welche Informationen erhält.Statt umfassende Daten beliebig ineine zentrale Cloud zu laden, werdenunabhängige Datenräume geschaffen,in denen beispielsweise Lieferantenund Abnehmer sicher interagierenkönnen – rein mit den für diejeweilige Zusammenarbeit nötigenInformationen.Warum nutztManufacturing-X geradedem Mittelstand?Europas mittelständische Industrieist geprägt von hoher Ingenieurskompetenz,Qualität und Innovationskraft.Gleichzeitig sehen sichdiese Unternehmen wachsenderKonkurrenz ausgesetzt. InsbesondereRegionen wie Asien mit starksubventionierten Technologien undWirtschaftszweigen sowie schnellskalierenden Geschäftsmodellendrängen in den Markt und werdentechnologisch immer besser. DieAntwort darauf kann nicht sein, sichhier in Europa abzuschotten und zuhoffen, dass schon alles gutgehenwird. Stattdessen sollten Projektekünftig mehr und mehr vernetzt angegangenund Innovationen kooperativentwickelt werden. Um das zuunterstützen sind wir mit dem SmartSystems Hub, unserem Innovationszentrumfür Industrieautomatisierung,Teil der Manufacturing-X-Initiative.Hier arbeiten wir mit einem Netzwerkvon über 700 Partnern gemeinsaman konkreten Lösungen, damitdas Projekt Realität werden kann.InfrastrukturManufacturing-X bietet die Infrastruktur,um die europaweite industrielleZusammenarbeit aufein neues Niveau zu heben. Effizienzsteigerungenin der Produktion,neue datengetriebeneService- und Geschäftsmodelleoder verbesserte Resilienz in derLieferkette – all das wird durch denBlick in EuropasManufacturing-X-ZukunftWie könnte Europa aussehen,wenn Manufacturing-X in der Breiteumgesetzt ist? Sehr wahrscheinlichstark vernetzt, effizient und wirtschaftlichresilient.Dieses Beispiel illustriert die Prognose:Ein Produktionsbetrieb stelltseinen Rohstoffbedarf für die kommendenWochen seinen Zulieferernim gemeinsamen Datenraum zur Verfügung.Sie können daraufhin zielgerichtetplanen, produzieren undliefern – punkt genau und ressourcenschonend.Drohende Engpässe werdendaneben früh erkannt und imZweifel alternative Lieferanten automatischeingebunden. Mit Hinblickauf den oben erwähnten Maschinenbauerkönnte sich die Situation sodarstellen: Der Hersteller hat inEchtzeit Zugriff auf die Betriebsdatenseiner Anlage beim Kunden.Wartungen können vorausschauendgeplant, Ausfälle verhindertund Optimierungs potenziale direkterkannt werden.Michael Kaiser bei seinem Vortrag auf der Hannover Messe.32 PC & Industrie 6/2025
Manufacturing-XSo entsteht ein dynamisches Ökosystem,in dem alle Beteiligten profitieren.Was aber würde passieren,wenn Europa Manufacturing-X nicht realisiert?Der RückschrittDie Alternative wäre ein Rückschritt:Wenn Unternehmen ihreeigenen, isolierten Lösungen entwickeln,fehlt die Skalierbarkeit. Esentstehen Insellösungen, die nichtübertragbar sind. Eine großflächigeund international konkurrenzfähigeZusammenarbeit kann nicht realisiertwerden. Noch kritischer: Esdroht eine wachsende Abhängigkeitvon großen Plattformanbieternaus Übersee, mit unklaren Datenschutzregelungenund potenziellenLock-in-Effekten.Auch sind die Unternehmen undderen Geschäftserfolg in diesemSzenario mehr und mehr von einzelnenSoftwareanbietern abhängig.Digitale Souveränität, also die Kontrolleüber eigene Daten und digitaleInfrastrukturen, ist kaum nochgewährleistet.Wie sich Hürden auf demWeg überwinden lassenTrotz des großen Potenzials stößtdie Initiative Manufacturing-X bei vielenUnternehmen noch auf Zurückhaltung– besonders im Mittelstand.Die häufigsten Fragen lauten:• „Ist das nicht zu früh für uns?“,• „Sind wir nicht zu klein?“, oder• „Wer soll das überhauptumsetzen?“Diese Unsicherheit ist verständlich,lässt sich aber durch praxisnaheBeispiele, niedrigschwelligeTestmöglichkeiten und verständlicheKommunikation abbauen.ErprobungsmöglichkeitenEin Ansatz, der für Aufklärungund Akzeptanz sorgen kann, istdas digitale Manufacturing-X-Experimentierfeldund das darauf aufbauendePop-up-Testbed unseresSmart Systems Hub. Damit könnenUnternehmen ihre Anwendungsfällein einer kleinen, leicht verständlichenModellumgebung direkt testen –ohne gleich ein Großprojekt in dereigenen Fabrikhalle aufsetzen zumüssen. Das Testbed beispielsweisegreift dabei auf eine Miniaturanlagezurück, die über einengemeinsamen Datenraum autonommit einem Roboterarm interagiert.So werden Mehrwerte, etwaEffizienzgewinne bei der Wartung,Kosten einsparungen in der Lieferketteoder individuellere Produktegreifbar. Gleichzeitig zeigt das Experimentierfeld,wie sich kommerzielleSoftwaresysteme, die viele Industriebetriebenutzen, mit Open-Source-Lösungen kombinieren lassen. SolcheErprobungsmöglichkeiten sindeine wichtige Brücke für die Praxis– ebenso wie Hackathons. Das sindVeranstaltungen, bei denen unterschiedlicheTeams mit möglichstverschiedenen Expertisen teilnehmenund gemeinsam Lösungen fürdie Industrie 4.0 entwickeln, vorstellenund erklären.Was Europa für seinIndustrie-Ökosystemnoch brauchtDamit Manufacturing-X zum Erfolgwird, müssen auch technischeund strukturelle Voraussetzungengeschaffen werden. Eine zentrale© iStock/metamorworksHerausforderung ist die Interoperabilitätzwischen verschiedenenDatenräumen. Unternehmen solltensich nicht bei jedem neuen Projektbei einem anderen Betreiber odereiner neuen Plattform registrierenmüssen – eine einheitliche, universellnutzbare Identität ist notwendig.Generell braucht es eine breiteStandardisierung und Harmonisierungvon Lösungen und Systemen,ohne dabei die Flexibilität für individuelleAnwendungsfälle aus denAugen zu verlieren.Konkrete ErfolgeLetztlich wird Europas vernetztesIndustrie-Ökosystem aber durch konkreteErfolge in der Praxis Wurzelnschlagen und wachsen. Die Relevanzdes Themas in der Industrie,vor allem für die Anwenderseite,wird immer deutlicher. Es gibt mehrereManufacturing-X-Initiativen, dieLösungen bauen, und auch Förderprojekte,die die Vorhaben unterstützen.Das Entscheidende dabei istaber, den nächsten Schritt zu gehenund vom reinen Testen in das Bauenechter Anwendungen zu kommen.Wenn kleine Mittelständler durch denEinsatz erster Lösungen im Rahmenvon Manufacturing-X nachweislicheffizienter werden, neue Geschäftsfeldererschließen oder sich resilientergegenüber Krisen zeigen, dannwird das Schule machen.Wer schreibt:Der Smart Systems Hub ist einesder größten Innovationszentren Europasim Bereich Industrieautomatisierung.Er unterstützt Unternehmenund Organisationen bei Innovationsprozessenund der Implementierungneuer Technologien.Gestützt auf ein starkes Netzwerkund mit Expertise in verschiedenenSchlüsseltechnologien, werden inco-innovativen Projekten Systemlösungenentwickelt, die auf die individuellenBedürfnisse seiner Partnerzugeschnitten sind. ◄© iStock/onuma Inthapong © iStock/B4LLSPC & Industrie 6/2025 33
Schutz, IP64 und höher4WEB-Automat
HY-LINE Technology GmbH. .........9
Software/Apps,VUI-Design(Voice User
Disea Electronics Co. Ltd., CACTRON
RCL Display Ltd, CDEMA Electronic A
Bucher Automation AGThomas-Alva-Edi
Ggbm mbHLehmkuhlenweg 1641065 Mönc
MEV Elektronik Service GmbHNordel 5
SontheimIndustrie Elektronik GmbHGe
Bedienen und Visualisierenzur Verf
Bedienen und VisualisierenTrendrepo
Bedienen und VisualisierenPanel-PC-
Bedienen und VisualisierenHightech
Bedienen und VisualisierenAll-Black
Bedienen und VisualisierenModernste
Bedienen und Visualisieren15,6-Zoll
Bedienen und VisualisierenUSB-C Alt
IPCs/SBCs/Module/EmbeddedBild 2: Be
SicherheitDas Prinzip des aktiven R
Software/Tools/KitsChromeOS: Effizi
KommunikationFür eine nahtlose Kon
Grayhill is a market leader in desi
Laden...
Laden...